Heinrich Steinfest

In Theos Zimmer in der ansonsten völlig vorhanglosen Wohnung seiner Familie erscheint eines Nachts um 23:02 Uhr ein grünes und sehr lebendig erscheinendes Rollo. Ein Tor in eine andere Welt, wie sich herausstellt, in der der Zehnjährige zunächst das Mädchen Anna aus lebensbedrohlicher Lage befreit und sich dann zusammen mit Bela auf die Suche nach Helena macht, worum Anna ihn gebeten hat.

Die Geschichte finde ich spannend, skurril, es nutzt einige Motive, die an Michael Ende erinnern, so z.B. der Wechsel der Schriftfarbe wie in Die unendliche Geschichte oder eine Gruppe von bedrohlichen Männern im Hintergrund wie die Grauen Herren in Momo.

Das Ende allerdings fand ich zumindest auf den ersten Blick irritierend, und daher erstmal nur 3einhalb statt vier Sterne.… (mehr)

Mein erster Steinfest, der als Autor ab sofort ins Repertoir aufgenommen wird.

Nach 44 Jahren kehrt der zeit seines Lebens todessehnsüchtige Leo Prager von seinen Zwillingsinseln namens Claire und Mönchengladbach (ja, wie die Borussia) nach Wien zurück, weil seine Schwester ermordet worden ist. Erst kurz zuvor hatten sie wieder Kontakt aufgenommen.

Was folgt, ist eine Geschichte voller witziger Schrullen, mysteriösen bis mystischen Sachverhalten und Verschrobungen in einer von wunderbaren Wendungen und Metaphern vollen Erzählsprache.

Den ein oder anderen Deus ex machina verzeihe ich Heinrich Steinfest, weil er so schön erzählt. Toll vorgelesen auch von Hans Jürgen Stockerl.… (mehr)

Man darf sich bei diesem "Krimi" kein allzu realistisches Setting erwarten - es geht um eine Auftragskillerin, die zu ihren Aufträgen stets von ihrem vierzehnjährigen behinderten Sohn begleitet wird, um einen Golem, um Zeitlöcher und Unsterblichkeit durch 4711. Dazwischen treffen wir auch noch Cheng, den einarmigen Detektiv, der nebenbei noch die Liebe findet.
Die Personen des Buches sind absolut "nett", man mag sie irgendwie alle, diese skurrilen Typen. Es ist alles so verrückt und schräg, dass man einfach nur erstaunt ist über die Einfälle und ihre sprachliche Umsetzung. Die Handlung ist da fast Nebensache- aber eben auch nur fast. Im letzten Drittel des Buches sackt das Buch schon deutlich ab und das Ende fand ich dann fast schon uninteressant.… (mehr)

Drei Männer, die unterschiedlicher nicht sein könnten, und ein Hund in einer Stadt, in der sich die Tragödie der Welt zur grandiosen Posse verdichtet. Sie alle führt das Schicksal mitten hinein in die Bodenlosigkeit eines umkämpften Großprojekts. Ein Archäologe wird auf eine geheimdiensthaft-kryptische Weise nach Stuttgart gerufen und wittert seine große Chance: Bei Probebohrungen im Schlossgarten wurde eine rätselhafte antike Apparatur gefunden. Ein Durchschnittsbürger, den die Wut über das Leben, seine Ungerechtigkeiten, der Zorn über die Willkür der Mächtigen zum Scharfrichter und Scharfschützen macht: präzise, geduldig, gefährlich. Der Münchner Kommissar Rosenblüt, der auf der Spur eines Falles in seine schwäbische Heimatstadt zurückkehren muss, wo er bereits einmal den hohen Herren zu nahe getreten ist und daher die Stadt eigentlich für immer hinter sich lassen wollte.

Leseprobe: http://www.wo-die-loewen-weinen.de/leseprobe-wo-die-loewen-weinen-heinrich-stein...… (mehr)