Jan Weiler

Sommer 2005. Kim ist 15 und wächst eher wohlstandsverwahrlost auf, viel Geld, wenig Liebe. Als sie etwas Schlimmes anstellt, muss sie den Sommer bei ihrem leiblichen Vater verbringen. Dieser wohnt in einer Lagerhalle im Ruhrgebiet und lebt davon, Markisen an der Haustür zu verkaufen.
Was sich zunächst nach einer wenig prickelnden Umgebung für so ein junges Mädchen anhört, wird für Kim ein wirklicher Urlaub, in dem sie zur Ruhe kommt, echtes Leben kennen lernt, und nicht zuletzt auch ihren Vater. Sie erfährt, dass nichts nur Schwarz oder Weiss ist, auch nicht ihre Mutter und ihr Stiefvater, und sie erfährt, dass man Schuld auf sich laden kann, so wie sie selbst Schuld auf sich geladen hat, und damit weiter leben kann.
Ich fand das Buch fantastisch und habe es unheimlich gern gelesen. Ein echt schönes Sommerbuch!… (mehr)

Martin Kühn möchte abnehmen und nutzt dazu den Bestseller von Ferdie Caparacq "Weck die Bestie, du Sau". Genau wie in diesem buchgewordenen Beispiel toxischer Männlichkeit spielt Frauenhass auch in Kühns aktuellem Mordfall eine Rolle. Die junge Tänzerin Nicky wurde ermordet und als Leser:in weiß man schon sehr bald, wie und warum es passiert ist.
Für mich als Frau ist das Buch streckenweise sehr deprimierend und erschreckend. Der Schluss ist zwar sehr versöhnlich, lustig, eigentlich richtiggehend fantastisch. Aber bis dahin ist das Buch durchaus einfach traurig und beängstigend zugleich.… (mehr)