Selim Özdoğan
Autor von Es ist so einsam im Sattel, seit das Pferd tot ist
Über den Autor
Bildnachweis: Selim Özdoğan beim Hausacher Leselenz 2013 Von Harald Krichel, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=30688409
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Wissenswertes
- Gebräuchlichste Namensform
- Özdogan, Selim
- Geburtstag
- 1971
- Geschlecht
- male
- Nationalität
- Türkei
Deutschland - Geburtsort
- Köln-Mühlheim, Deutschland
- Wohnorte
- Köln, Nordrhein-Westfalen, Deutschland
- Berufe
- Schriftsteller
- Preise und Auszeichnungen
- Hohenemser Literaturpreis (2017)
Adelbert-von-Chamisso-Preis Förderpreis (1999)
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Alex ist ziemlich einsam gewesen, seine Mutter ist gestorben, mit dem Vater hat er keinen Kontakt mehr. Aber er hat zwei Freunde, studiert nun in Köln und eines Tages lernt er beim Trampen Esther kennen, in die er sich unsterblich verliebt. Aber wie ist das mit Anfang 20 in den 1990ern: Alkohol spielt eine sehr wichtige Rolle, es gibt immer wieder die Möglichkeit, Mist zu bauen, dann lebt man gern auch in den Tag hinein und organisiert sein Leben nicht, kurzum: Es ist nicht die beste Zeit um schon die Liebe des Lebens zu leben.
Mir gefällt der melancholische Stil, die immer mitschwingende Traurigkeit, der postpubertäre Größenwahn, einfach alles, was man an diesem Buch eben so nachvollziehen kann, wenn man zur selben Zeit jung war. Die Musik! Die Kneipen! Das Autofahren! Und das Flippern!
Ein Satz wie dieser kann nur damals geschrieben worden sein: "Es ist wie bei einem Telespiel. Wenn man es bis zum zwölften Level schaffen kann und die ersten vier eigentlich mit links macht. Man kann am Anfang keinerlei Begeisterung oder Konzentration dafür aufbringen, aber es muss halt sein, wenn man weiterkommen will." So war das am TETRIS-Automaten 1989!
Interessant ist auch die lange Zeit, in der sich das Paar erst einmal kennenlernt, Sex spielt lange keine Rolle.
Sprachlich mochte ich das Buch sehr, nur eine Kostprobe: "In Stunden solchen Zaubers fällt mir meine Kindheit ein. Ich könnte beim besten Willen nicht sagen, ob sie glücklich war oder nicht, aber die Unschuld und der Zauber herrschten darin wie ein gutmütiges, altes Königspaar."
"Die Zeit der Kindheit war verzaubert von irgendeiner guten Fee, man kannte keine Verzweiflung, keine Hoffnung, keine Resignation, Trauer war eine Sache von zwanzig, dreißig Tränen und Schmerz war immer nur körperlich."
Ich mochte das Buch, mit 20 hätte ich mich wahrscheinlich vom Autor komplett verstanden gefühlt. Heute mit Ende 40 bin ich froh, dass ich die Zeit überstanden und überlebt habe und kann sagen, dass es mir heute viel besser geht als damals. Also, ihr jungen Leute da draußen: Durchhalten! Keep on fighting!… (mehr)