Émile Zola (1840–1902)

Dieses Skandalbuch von 1880 war seinerzeit bestimmt schockierend. Und auch heute noch ist es ein verrücktes, dekadentes Leben, das Zola hier schildert. Dennoch fand ich es etwas langatmig zu lesen. Auch hätte ich mir ein wenig Mitleid mit der Schauspielerin Nana gewünscht. Sie, die ihre Schönheit und erotische Ausstrahlung ausnutzte, hatte am Ende doch keine Chance. Sie konnte die Männer um den Finger wickeln, aber sie wurde auch geschlagen und misshandelt. Interessant ist das verschwenderische Verhalten der Oberschicht, das Hauptthema des Romans. Moral oder Anstand findet man bei keiner einzigen Figur des Buches.… (mehr)

Dieses Buch von Zola ist bereits 1884 erschienen. Es beschreibt den Aufstieg eines Pariser Kaufhauses, den Beginn des Kapitalismus und die damit verbunden (schlimmen!) Lebensumstände der Verkäuferinnen, den Niedergang der Kleinhändler, die Strategien des Marketings usw.
Aus dieser Perspektive ist das Buch unheimlich interessant, da es durchaus plastisch und gut zu lesen verdeutlicht, wie etwa marktwirtschaftliche Strategien eingesetzt wurden, die ja auch heute noch zeitgemäß erscheinen.
Man merkt dem Buch an, dass Zola hier sehr umfassend recherchiert hat.
Sehr viel weniger zeitgemäß, sondern eher kitischig und wenig glaubhaft wirkt die Liebesgeschichte. Doch auch sie ist dem Zeitgeist des ausgehenden 19. Jahrhunderts geschuldet.
Alles in allem ein sehr gutes Zeitdokument, das man auch heute noch problemlos und mit Gewinn lesen kann.… (mehr)