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Lädt ... My Struggle: Book Four (Original 2010; 2015. Auflage)von Karl Ove Knausgaard (Autor), Don Bartlett (Übersetzer)
Werk-InformationenLeben von Karl Ove Knausgård (2010)
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Melde dich bei LibraryThing an um herauszufinden, ob du dieses Buch mögen würdest. Keine aktuelle Diskussion zu diesem Buch. Auch in diesem Buch beschreibt der Autor schonungslos sein Innenleben. Hier ist er ein junger Mann, gerade mit der Schule fertig, der als Aushilfslehrer in Nord-Norwegen arbeitet. Er möchte schreiben und kann sich vorstellen, in der stillen Einsamkeit Zeit dafür zu finden. Und so ist es auch, doch gleichzeitig ist er noch ein Junge, muss sich seinen jugendlichen Gefühlen und Bedürfnissen stellen. Im Endeffekt geht es um Alkohol und Frauen, in nüchternen Momenten auch um Scham. Die Chancen, die ihm die wunderbare Natur, die völlig vorurteilslose Aufnahme der Menschen und auch die Verantwortung für Jugendliche bieten, nimmt er kaum wahr. Er ist zu sehr mit sich und seinen Trieben beschäftigt. Das ist er auch noch als deutlich älterer Autor, sonst käme er wohl kaum auf die Idee, sein eigenes Leben so schonungslos und ehrlich, aber doch im wahrsten Sinne egozentrisch zu beschrieben. Das Buch liest sich auf jeden Fall sehr gut, es zieht den Leser in einen Sog, alles wird transparent und plastisch. Dass am einigen Stellen herauskommt, Karl Ove sei glücklich gewesen, ist kaum zu verstehen. Aber gut, natürlich war er frei und alles war möglich. „Oh, dies ist das Lied über einen Sechzehnjährigen, der in einem Bus sitzt und an sie, die einzige, denkt, ohne zu wissen, dass die Gefühle langsam, immer langsamer matter und schwächer werden, dass das Leben, dass jetzt so stolz und gewaltig daherkommt, unbarmherzig weniger und weniger wird, bis es eine handliche Größe erreicht hat – dann tut es nicht mehr so weh, aber dann ist es auch nicht mehr so schön.“ Ja, das sind Sätze in diesem Buch, wunderbar, genau, sprachgewaltig. Zeige 4 von 4 keine Rezensionen | Rezension hinzufügen
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Karl Ove Knausgård über die Entdeckung des Lebens. Es ist eine Zeit des Umbruchs und der Veränderungen. Das Abitur hat er in der Tasche, die Eltern haben sich getrennt, die Begegnungen mit dem Vater sind spannungsgeladen, die ersten Schritte hinein in ein selbstbestimmtes Leben begleitet von Alkoholräuschen, die der junge Karl Ove in seiner Not immer öfter sucht, weil er diese mit einem Gefühl von Freiheit verbindet - verheißen sie ihm doch Befreiung von all den Komplexen, Unsicherheiten und Nöten, die ihn plagen und noch lange Jahre plagen werden. Lebenslust sieht anders aus. Unschlüssig, was er mit seinem Leben beginnen soll, beschließt Knausgård ein Jahr als Aushilfslehrer an eine Dorfschule nach Nord-Norwegen zu gehen. Dabei wird er nicht nur mit Schülern konfrontiert, die ihn verständlicherweise als Autoritätsperson nicht ernstnehmen, sondern auch mit einer überwältigenden, für ihn ebenso neuen wie faszinierenden Natur. Bald bildet sich ein Lebensmuster heraus. Den Job erledigt er mit möglichst wenig Aufwand, danach versucht er sich mittels Schreibversuchen an der Etablierung einer Autorenidentität. An den Wochenende wird hemmungslos getrunken, wobei die älteren Kollegen keinerlei Versuche machen, ihren jugendlichen Aushilfslehrer zu mäßigen. Statt dessen trinken sie mit. Am Ende des Jahres steht die Rückkehr in südlichere Regionen an - und die Aufnahme an der neu gegründeten Akademie für Schreibkunst in Bergen ... Was war das für ein Jahr? Und inwiefern ist es exemplarisch für andere Anfänge? Für unseren Start ins Erwachsenenleben? Wer Knausgård liest, wird schnell gefangengenommen von eigenen Erinnerungen, die Fragen aufwerfen, die weit über eine gewöhnliche Lektüre hinausgehen. Karl Ove Knausgård wurde 1968 geboren und gilt als wichtigster norwegischer Autor seiner Generation. Als erster Debütant überhaupt bekam er den Norwegischen Kritikerpreis verliehen. 'Alles hat seine Zeit', sein zweiter Roman und vielfach preisgekrönt, war nominiert für den Nordischen Literaturpreis und den internationalen IMPAC Dublin Literary Award. 'Sterben' - der erste Roman eines sechsbändigen, autobiographisch angelegten literarischen Projektes, das in Norwegen zur Sensation wurde - war das meist diskutierte Buch der letzten Jahre, stand monatelang auf Platz eins der Bestsellerliste, wurde mit dem wichtigsten norwegischen Literaturpreis, dem Bragepreis ausgezeichnet, in der Zeitung VG zu einem der besten Bücher der letzten zehn Jahre gewählt sowie von den Lesern der Tageszeitung Morgenbladet zum Buch des Jahres. Bei Luchterhand erscheint nun nach 'Sterben', 'Lieben' und 'Spielen' der vierte Band seines Projektes, 'Leben'. Karl Ove Knausgård lebt mit seiner Familie an der schwedischen Südküste. Keine Bibliotheksbeschreibungen gefunden. |
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Um den schwachen Punkt an den Anfang zu stellen: Die bisherigen Übersetzungen durch Paul Berf haben mir sprachlich deutlich besser gefallen. Wenn es umgangssprachlich/flapsig wird, vergreift sich Ulrich Sonnenberg oft im Ton. Die Sätze klingen dann unpassend, wie gewollt jugendlich. Der Rest ist völlig in Ordnung und ohne direkten Vergleich nicht von Paul Berf zu unterscheiden, aber an diesen Stellen habe ich mir den alten Übersetzer zurückgewünscht, der ja auch das restliche Werk größtenteils ins Deutsche übertragen hat, zum Teil in Zusammenarbeit mit Ulrich Sonnenberg.
Im Verlauf des Buches habe ich mich daran gewöhnt, und es stach mir nicht mehr so sehr ins Auge. So konnte ich den wunderbaren Erzählstil Knausgårds (und seines Übersetzers) genießen, der mich durch das Buch zog, selbst an Stellen, wo eigentlich gar nichts wirklich interessantes beschrieben wurde.
Wie so oft bei diesem Autor blieb zwar eine dunkle Stimmung zurück – emotional macht es nicht so viel Spaß, all die Niederungen aus dem echten Leben mitzuerleben, die mit einer brutalen, geradezu rücksichtslosen Ehrlichkeit erzählt werden, wie es sich sonst kaum jemand traut. Es lohnt sich aber. Ich kenne keinen anderen Schriftsteller, der erzählerisch zu ähnlichen Leistungen fähig ist.
Besonders interessant diesmal auch die Einblicke in Knausgårds Anfänge als Schriftsteller, all die Überlegungen, die in seine Art zu schreiben eingeflossen sind, die so mühelos und selbstverständlich wirkt. Offenbar sind einige der Geschichten, die er ganz zu Beginn schrieb, auch in Werke eingeflossen, die ich schon gelesen habe, zum Beispiel in „Spielen“ – was mich in der Vermutung bestätigt hat, dass er wegen fehlender Erinnerung an die Kindheit dort sehr viel hinzuerfunden hat. Und mich nachdenklich machte darüber, wie es um das Verhältnis zwischen Dichtung und Wahrheit in den restlichen Bänden wohl steht.
Insgesamt wieder ein großes Erlebnis. Knausgård ist ein Gott der Literatur. ( )