Ein weiterer hervorragender Band aus Knausgårds autobiographischem Projekt.
Diesmal befinden wir uns im jungen Erwachsenenalter. Es geht um seine Zeit in Bergen, zu Beginn belegt er voller Hoffnungen die Autoren-Akademie. Zunächst geht es immer mehr bergab, Knausgård bekommt keine tauglichen Texte zustande, verliert sich in regelmäßigen Vollräuschen und wird seinen Freundinnen nicht gerecht.
Auch, als er endlich den ersehnten Erfolg als Schriftsteller findet, wird es nicht wesentlich besser, und zum Schluss flieht er vor der eigentlich als wundervoll beschriebenen Beziehung zu seiner Frau nach Stockholm.
Knausgård gelingt es, eine ungeheure Nähe zum Ich-Erzähler aufzubauen. Er kann das so gut, dass bei mir sogar eine Illusion von mehr Überschneidungen zu meinem eigenen Charakter entstand, als tatsächlich vorhanden sind: Der erste Eindruck, als ich das Buch beendet hatte, war, er hätte, zumindest grob, eigentlich mein Leben beschrieben. Bei näherer Betrachtung wurde klar, dass das kompletter Unsinn ist; auch wenn es Schnittmengen gibt, sind sie doch eigentlich nicht besonders groß.
Das zeigt, wie sehr es Knausgård (und Berf) gelungen ist, mich mitzureißen, mich dazu zu bringen, all das auf mich zu beziehen, einzutauchen in die Welt des Autors.
Ein ungeheures Talent. Karl Ove Knausgård ist für mich ganz klar einer der besten Autoren unserer Zeit. ( )

Mein Kampf*, Teil 5.

Knausgards vierzehn schlimme Jahre in Bergen. Er träumt davon, Schriftsteller zu werden, aber er ist zu schlecht. Oder findet das zumindest selber. Er studiert ein wenig, er säuft und randaliert ein wenig, er jobbt ein wenig, er wichst ein wenig.

* Nur weil deutsche Übersetzer Weicheier sind... Aja, Paul Berf, Pub kommt von public house, und ein Haus ist nicht männlich, hör auf ein Pub männlich zu titulieren. Geht ma am Oasch! ( )