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Lädt ... Die Hexe vom Niederrhein: Historischer Romanvon Sebastian ThielKeine Lädt ...
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Lorenz und Maximilian Cox, die Söhne des Schmieds, retten einer jungen Frau das Leben, als durchgegangene Pferde sie niederzutrampeln drohen. Wie sich schnell herausstellt, ist Elisabeth die Tochter des Bürgermeisters, der die jungen Männer zum Dank zum Abendessen einlädt. Obwohl Elisabeth sehr hübsch ist und Lorenz schöne Augen macht, verliebt sich dieser in ihre Adoptivschwester Antonella, die sich mit Kräuterheilkunde beschäftigt. Auch sie findet Gefallen an dem jungen Schmied. Doch der Dreißigjährige Krieg verschont auch die kleine Stadt am Niederrhein nicht. Lorenz und Maximilian melden sich als freiwillige Kämpfer, um die Stadt zu schützen. Als die Schlacht verloren geht, suchen die Bürger der Stadt, allen voran der Pfarrer, eine Schuldige für das Unglück. Antonella wird bezichtigt, eine Hexe zu sein. Ihr Leben ist in Gefahr.
Die Geschichte beginnt mit einer Traumsequenz, die in der Ichform aus Lorenz' Sicht geschrieben ist. Hier werden der Beginn der Schlacht bei Krefeld und die Gefühle des jungen Schmiedes dargestellt. Diese Schilderungen der Träume kommen immer wieder vor und haben mir Einblick in Lorenz' Denkweise gewährt. Das hat mir sehr gut gefallen. Auch die Beschreibungen der anderen männlichen Figuren haben mich überzeugt. Insbesondere der Pfarrer, aber auch die Freunde der Brüder, waren sehr gut gezeichnet.
Der Charakter der Elisabeth, der Tochter des Bürgermeisters, war in meinen Augen allerdings total überzeichnet. Die Art und Weise, wie sie sich an Lorenz heranmacht, erinnerte mich eher an eine Straßendirne als an eine junge Dame der besseren Gesellschaft. Antonella dagegen ist eher das schüchterne Mädchen, das nachts alleine im Wald herumläuft und Kräuter sammelt.
Leider war die Geschichte zudem total vorhersehbar. Lediglich das Ende war noch eine Überraschung für mich. Neben einigen historisch falschen Details, wie z. B. das Essen von Kartoffeln von feinstem Porzellan oder das Trinken von Tee in einer Kneipe, ist der Roman durchzogen von Fehlern. In einer Szene wischt sich Lorenz den Met aus den Mundwinkeln, in der nächsten hustet er in seinen Bierkrug. An anderer Stelle sitzt Antonella im Jahre 1642 mit ihren Büchern im Schnee. Der Buchdruck war zwar bereits erfunden, Bücher dürften zu dieser Zeit jedoch extrem kostbar gewesen sein, sodass sich wohl niemand damit im Winter in den Garten gesetzt hätte. Diese Unstimmigkeiten hätten spätestens dem Lektorat auffallen sollen.
Fazit:
Mit viel Wohlwollen kann ich beim besten Willen nur zwei Sterne für dieses Debüt vergeben. Die Stimmung des einfachen Volkes und die Gefühle der jungen Männer im Krieg wurden eindrucksvoll geschildert. Ansonsten ist „Die Hexe vom Niederrhein“ leider nur eine Liebesgeschichte mit zu vielen historischen Ungenauigkeiten. ( )