"Die hundert verborgenen Sinne" ist ein jubelnder Roman über China und Amerika, Liebe und Treue, die Identitäten, die wir erfinden, und das wahre Selbst, das wir auf diesem Weg entdecken. Olivia Laguni ist Halbchinesin, aber in ihrem Unbehagen mit ihrer Patchworkfamilie typisch amerikanisch. Und niemand in Olivias Familie ist ihr so peinlich wie ihre Halbschwester Kwan Li. Denn Kwan spricht verstümmeltes Englisch, ist fröhlich taub für Olivias Sarkasmus und sieht die Toten mit ihren "Yin-Augen".

Selbst als Olivia die Einzelheiten ihres jahrzehntelangen Grolls gegen ihre Schwester (die unter anderem eine Quelle ärgerlich guter Ratschläge ist) detailliert, erzählt Kwan Li ihre eigene Geschichte, eine, die uns in den Glanz, das Elend und die Gewalt von Mandschu-China mitreißt. Und aus der Reibung zwischen ihren Erzählern schafft Amy Tan ein Werk, das sowohl die Gegenwart als auch die Vergangenheit süß, traurig, urkomisch, mit anrührender und lebendiger Prosa beleuchtet.

Ein tolles Buch voll gespickt mit chinesischen Mythen, dem Glauben an die chinesische Geisterwelt und die Wiedergeburt. Nebenbei eine schöne Familiengeschichte. Ich habe das Lesen dieses Buches genossen. Amy Tan schreibt in lustigem unterhaltsamen Stil mit fundiertem Hintergrundwissen.
Absolut zu empfehlen! ( )