Ich habe alle Thriller der Gabriel Allen Reihe gelesen, ohne je den Wunsch nach Spannung oder einem guten Ende, einer Lösung etc. zu haben.

Tatsächlich vereint die Reihe eine sich wandelnde Sichtweise auf das Verhältnis zwischen Israel in Bezug auf die Welt des radikalen Islam - aus der Sicht des Mossad. Dabei wird deutlich, dass inbrünstiger Hass und religiöse Alleinstellungen lediglich eines erreichen: Opfer auf allen Seiten.

Es sind z.B. in diesem Roman die präzisen, unnachahmlichen Beschreibungen eines Selbstmordattentäters kurz vorm dem Abzug, die Zustände in den einzelnen Geheimdiensten, notwendige Maßnahmen, Recherchen und das Alleingelassenwerden wirklicher Top Spione.

Dabei wird in den Reihen insbesondere skizziert, wie islamische Netzwerke "ticken" und welche "emotionalen Bomben" unterwegs sind, wie diese zu dem wurden, was sie sind usw. "Der Hintermann" geht insbesondere auch ein auf Frauen im Islam und welche Rolle sie in Zukunft spielen könnten.

Bei den fast soziologischen Analysen (immer auch mit Verständnis für die Lage der Palästinenser, ihre Herkunft, Armut etc.) schwingt sich immer eine Spirale der Gewalt nach oben, deren religiöse Inbrunst sich netzwerkartig über unsere Welt ausbreitet. Diese vielschichtigen Beziehungen sind in der Lage, einem wirklich Angst einzujagen.

Alle Roman von Daniel Silva zusammen sind allemal besser als andere, oberflächliche Analysen der Beziehungen zwischen radikalem Islam und der westlichen Welt. Ganz hervorragend!