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Das Geheimnis des künstlerischen Schaffens. Essays. (1981)

von Stefan Zweig

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Es ist eines meiner Lieblingsbücher von Stefan Zweig gefüllt mit Briefen, Essays, Danksagungen, Rezensionen u.v.m. - insgesamt 35 unterschiedliche Themen.

Zu Beginn - bei Constantine Meunier - steht: "Die Kunst hat eigene Formen der Entwicklung. Nicht geradlinig, langsam und zielbewusst, wie die exakten Wissenschaften, hebt sie sich immer stolzer empor, sondern ihr Weiterschreiten ist ein fortwährendes Ringen und Sichentfalten der gegensätzlichen Kräfte."

Oft gefällt mir der bewundernde Ton heroischer Naturen nicht so sehr bei Zweig, aber weiterextrapoliert hätte er im Heute mit Sicherheit davon Abstand genommen, um dem Kollektiv, der Weisheit der Vielen entsprechenden Raum zu geben. Trotzdem hat Zweig aufrichtig bewundert, gefördert und sich in seinen späteren Jahren nahezu ganz dem Frieden, der Versöhnung gewidmet. Sein Ringen ging von der Verherrlichung des 1. Weltkrieges (wohl niemand konnte sich damals diesem entziehen) bald über zum bedingungslosen Pazifisten und Verächter des Nazideutschland. Seiner Heimat entflohen, war Brasilien die letzte Station.

Ab Seite 332 beschreibt er den Schöpfungsprozess Balzac's, den man pauschal ob seiner Gesamtfülle des Werkes schlicht bewundern muss. "Balzac ist ein Genie der Fülle und der vielleicht größte Heros der dichterischen Arbeit." Zweig skizziert den unermüdlich schöpfenden Balzac, dem täglich ein Wasserfall an Sätzen zuströmt. Balzac hat von fast allen seiner monumentalen Werke bis zu 12 Korrekturexemplare benötigt und permanent verändert - zum Entsetzen aller Drucker und des Verlages. Es gab sogar einen Balzacomanen, einen Sammler, der sich auf die Spur all dieser Satzfahnen gemacht und Balzac umfassend nachgespürt hat: Comte Spoelbergh van Loevenjoul. Diese Sammlung ist heute in Chantilly, in einem kleinen Schloss zu besichtigen, fast größer als das Goethe Museum in Weimar, ein Höhlenlayrinth der Korrekturbögen Balzacs, Zweig schreibt zu Recht, dass man dort Balzac fast greifen, ihn in seiner Arbeit direkt nachempfinden kann.

"Denn nun, wenn der bewusste Künstler in ihm das Gedruckte vor sich sah, die Phantasmagorie, die der wütige Träumer in ihm im Fieber der Nacht hingeschrieben, so überkam ihn eine Art stilistische Wut. Mit wilden Schlangenlinien stellte Balzac die Worte um, schaufelte ganze Sätze weg, stopfte Absätze zwischen die Zeilen, überschüttete mit sechs oder sieben Seiten neuen Manuskriptes die einzelnen Fahnen, ließ hundert Einschiebungen, die vergebens mit Ziffern und Zeichen versehen wurden, auf einem Blatt wirr durcheinander wirbeln...." Balzac, der Schrecken aller Setzer und Drucker, sie weigerten sich länger als eine Stunde Balzac, diesen Hexensabbat der Worte, zu setzen. Zweig, der ihm auf seine unnachahmliche Weise nachspürt, er selbst ein leidenschaftlicher Handschriften-Sammler, ganz in seinem Element in diesen sich überschlagenden Beschreibungen.

Stefan Zweig ist für mich in seinen klaren, schönen Sätzen wie ein Korkenzieher, der kreative Schaffensprozesse wie kein anderer nachempfinden kann, ja diese am Anfang seiner Werke betrachtet, geübt, nachgeahmt hat, um sie selbst unvergleichlich in einen eigenen, klaren Stil zu bringen. In der Welt von gestern, seiner Biografie, beschreibt er seinen eigenen Balzac-Korrektur-Wahn: alles müsse befreit, klarer, einfacher, verständlicher werden. Für mich einer der Gründe, warum Zweig jedem, der sich auf ihn einlässt, diese Korrekturzeit schenkt, die Zusammenhänge klarer und Emotionen plastischer werden lässt. Andes als Balzac aber ist Zweig ein Meister des wirklichen Kürzens, während Balzac seine Umfänge immer weiter treibt, wohl leider auch körperlich.
  Clu98 | Mar 9, 2023 |
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