Im Gegensatz zum erste Teil ("A Girl of Fire and Thorns") hält sich der zweite Band nicht mit einer Einführung der Personen auf, sondern schließt nahtlos an den ersten Band an. Wer den nicht gelesen hat, dürfte hier am Anfang Schwierigkeiten haben, mit der Vielzahl an Protagonisten klar zu kommen.

Elisa ist nun Königin von Joya d'Arena und muss sich in den gegebenen Machtstrukturen behaupten. Gut hat mir da gefallen, dass ihr nicht alles auf Anhieb gelingt, sondern dass sie erst in ihre Rolle hineinwächst, unterstützt (und geleitet) von Ximena und Lord Hector. Andere wollen eher ihre eigenen Interessen sichern, und so wird schnell klar, dass Elisas Leben nicht nur von außen (der Konflikt mit Invierne ruht nur) sondern auch von innen bedroht wird. Außerdem soll sie sich nach Ansicht des Quorums (eine Art Staatsrat) schnell wieder verheiraten - oder einen Regenten wählen, da die politische Situation im Land nach den Kriegstagen alles andere als stabil ist.

Gleichzeitig wird klar, dass ihre Aufgabe als Auserwählte noch nicht beendet ist, und so macht sie sich in diesem Band auf, nach dem "Tor des Lebens" zu suchen. Diese Suche hilft ihr, immer mehr in ihre Rolle hineinzuwachsen und erwachsen zu werden.

Mir hat das Erzähltempo und die mehrfach unerwartete Entwicklung der Handlung in diesem Band sehr gut gefallen - ich mochte ihn kaum noch aus der Hand legen. Und diesmal endet der Band schon mit einer Art Cliffhanger, so dass der dritte Band schon bereitliegt. Vorher werde ich aber noch die drei Prequels zu der Serie lesen, die zeitlich vor oder parallel zum ersten Band einzuordnen sind. ( )