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Lädt ... Blumenberg: Roman (Original 2011; 2011. Auflage)von Sibylle Lewitscharoff
Werk-InformationenBlumenberg von Sibylle Lewitscharoff (2011)
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Vorsicht, der Löwe ist los! In dem Roman Blumenberg, der sich im Rennen um den diesjährigen Deutschen Buchpreis befand, befasst sich die Autorin Sibylle Lewitscharoff mit dem Leben des Philosophen Hans Blumenberg und schreckt nicht vor einem gewagten literarischen Kunstgriff zurück. Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 10.09.2011 Einen Vornamen hat der Philosoph nicht, aber als der Blumenberg, den man kennt, tritt er im jüngsten Roman von Sibylle Lewitscharoff auf. Erst verwirrt ihn in der Gelehrtenstube ein Löwe, der auch als abwesender später durchaus anwesend bleibt. Was die Autorin an just diesem Philosophen gereizt hat, ist nach Ansicht von Lothar Müller ein doppeltes: So sei Blumenberg ein Denker, der dem "Absolutismus der Wirklichkeit" widersteht - und also ein Bundesgenosse dieser, sich in Hinblick auf Wirkliches sprachliche und literarische Lizenzen erlaubenden Autorin. Auch Blumenbergs Anthropologie der "Trostbedürftigkeit" des Menschen steht Lewitscharoff sehr nahe. Was nicht heißt, dass nicht viel Wirklichkeit über vier weitere Figuren ins Spiel kommt. Den Trost spendet vor allem der Löwe. Heraus komme ein komplexer Roman, in dem auch die "Unsinnspoesie" ihren Platz hat - sichtlich ein Buch, das dem Rezensenten bestens gefällt. Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 10.09.2011 Einen Vornamen hat der Philosoph nicht, aber als der Blumenberg, den man kennt, tritt er im jüngsten Roman von Sibylle Lewitscharoff auf. Erst verwirrt ihn in der Gelehrtenstube ein Löwe, der auch als abwesender später durchaus anwesend bleibt. Was die Autorin an just diesem Philosophen gereizt hat, ist nach Ansicht von Lothar Müller ein doppeltes: So sei Blumenberg ein Denker, der dem "Absolutismus der Wirklichkeit" widersteht - und also ein Bundesgenosse dieser, sich in Hinblick auf Wirkliches sprachliche und literarische Lizenzen erlaubenden Autorin. Auch Blumenbergs Anthropologie der "Trostbedürftigkeit" des Menschen steht Lewitscharoff sehr nahe. Was nicht heißt, dass nicht viel Wirklichkeit über vier weitere Figuren ins Spiel kommt. Den Trost spendet vor allem der Löwe. Heraus komme ein komplexer Roman, in dem auch die "Unsinnspoesie" ihren Platz hat - sichtlich ein Buch, das dem Rezensenten bestens gefällt. Gehört zu VerlagsreihenAuszeichnungen
Gross, gelb, gelassen: mit berückender Selbstverständlichkeit liegt eines Nachts ein Löwe im Arbeitszimmer des angesehenen Philosophen Blumenberg. Die Glieder bequem auf dem Bucharateppich ausgestreckt, die Augen ruhig auf den Hausherrn gerichtet. Der gerät, mit einiger Mühe, nicht aus der Fassung, auch nicht, als der Löwe am nächsten Tag in seiner Vorlesung den Mittelgang herabtrottet, sich hin und her wiegend nach Raubkatzenart. Die Bänke sind voll besetzt, aber keiner der Zuhörer scheint ihn zu sehen. Ein raffinierter Studentenulk? Oder nicht doch viel eher eine Auszeichnung von höchster Stelle (IBM) für den letzten Philosophen, der diesen Löwen zu würdigen versteht? Das Auftauchen des Tieres wirkt in mehrerlei Leben hinein, nicht nur in das Leben Blumenbergs. Ohne es zu merken, gerät auch eine Handvoll Studenten in seinen Bann, unter ihnen der fadendünne Gerhard Optatus Baur, ein glühender Blumenbergianer, und die zarte, hochfahrende Isa, die sich mit vollen Segeln in den Falschen verliebt. Blumenberg ist nur nebenbei eine Hommage an einen grossen Philosophen, vor allem ist es ein Roman voll mitreissendem Sprachwitz, ein Roman über einen hochsympathischen Weltbenenner, dem das Unbenennbare in Gestalt eines umgänglichen Löwen begegnet. (Verlag)
Der Philosoph Hans Blumenberg (1920-1996), der in Kiel promovierte und sich in seiner Philosophie u.a. mit Metaphern beschäftigte, steht im Mittelpunkt der Handlung. Blumenberg sieht eines abends in seinem Haus einen lebendigen Löwen. Als religiöser Mensch fallen ihm sämtliche Bedeutungen des Löwen in der Bibel ein. Er behält die Fassung und ist doch bis auf's Äußerste gespannt. Am nächsten Tag spaziert der Löwe sogar im Hörsaal herum, doch außer Blumenberg, scheint dies niemand zu bemerken ... Seltsam, dass das Auftauchen des Tieres gleich mehrere Leben ziemlich durcheinander bringt . (Cornelia Jetter)
Eines Tages liegt im Arbeitszimmer des Philosophen Blumenberg ein Löwe, den außer ihm selbst niemand zu sehen scheint. Als das Tier auch im Hörsaal auftaucht, beeinflusst es, obwohl von ihnen nicht gesichtet, unmerklich die Lebensläufe einiger Studenten. (Cornelia Jetter) Keine Bibliotheksbeschreibungen gefunden. |
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Sehr intelligent, dabei erfrischend absurd und mit begeisternder Beobachtungsgabe erzählt die Autorin einen erfundenen Lebensabschnitt aus dem Leben des Philosophen Hans Blumenberg, in dem ihn plötzlich ein Löwe begleitet, den die meisten anderen Menschen nicht sehen können.
Wieder eine wunderbar abgefahrene Idee, wieder sprachlich erstklassig umgesetzt mit unzähligen Hinweisen auf andere Werke der Kunst und Literatur, die nebenbei während der Lektüre zu entdecken viel Spaß macht.
Einziger Kritikpunkt: Die Geschichten über Blumenbergs Studenten sind kaum mit der eigentlichen Haupthandlung verbunden und liegen lose daneben, helfen zum Teil dem roten Faden nicht weiter, im Gegenteil, zerteilen ihn.
Trotzdem: Ein Erlebnis, hat wieder Riesenspaß gemacht! Das wird sicher nicht das letzte Werk Lewitscharoffs bleiben, das ich gelesen habe. ( )