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Schreiben dicht am Leben von Hanns-Josef…
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Schreiben dicht am Leben (2011. Auflage)

von Hanns-Josef Ortheil (Autor)

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273864,905 (3.7)Keine
Der Duden-Verlag bringt in der Reihe "Kreatives Schreiben" 3 Titel heraus, die unterschiedliche Aspekte des Tagebuchschreibens, auch als Vorform des literarischen Schreibens, behandeln. Herausgegeben wird die Reihe von Hanns-Josef Ortheil, Direktor des Instituts für Literarisches Schreiben und Literaturwissenschaft an der Universität Hildesheim. Alle 3 Bändchen sind in Format und Aufmachung wie ein traditionelles Tagebuch gestaltet, tragen aber durchaus den heutigen Schreibgewohnheiten und -anlässen Rechnung. Vorliegendes Büchlein befasst sich mit dem möglichst exakten Notieren von Beobachtungen, Wahrnehmungen und Empfindungen, die "in Konkurrenz zu Abbildungsverfahren von Fotoapparat, Videokamera oder Webcam" treten und eine Art "Textlabor" darstellen, Vorstufe zu literarischem Schreiben. Zahlreiche Beispiele aus der Weltliteratur (z.B. Zola über die Reinigung der Pariser Markthallen), dienen zur Verdeutlichung. Schreibaufgaben am Ende jedes Kapitels geben Anreiz zu eigener Schreibpraxis. Wie die anderen beiden Titel der Reihe (in dieser Nr.) ein äusserst motivierender Schreibverführer. (2)… (mehr)
Mitglied:leseratte12
Titel:Schreiben dicht am Leben
Autoren:Hanns-Josef Ortheil (Autor)
Info:Bibliograph. Instit. GmbH (2011)
Sammlungen:Deine Bibliothek, Lese gerade
Bewertung:
Tags:Keine

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Schreiben dicht am Leben: Notieren und Skizzieren von Hanns-Josef Ortheil

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Wer immer in seinem Leben schreiben musste oder wollte – er kennt die Angst vor der überleeren weißen Seite. Mehr als Üben und immer wieder Üben reift in vielen die Erkenntnis, dass Kreativität und Schreiben mit Wiederholungen immer besser werden, fast völlig gleichgültig, wo und mit welchen Inhalten die Schreibübungen begonnen haben. Die mir anfänglich vertraute Form des Schreibens ist nicht Teil dieses Buches. Es dürfte aber eine der schwierigsten sein: Festhalten von geäußerten Meinungen und Übereinkünften zwischen einzelnen Personen, seien dies Auftraggeber, Kunden, Politiker, Verbände, Gremien oder wer auch immer.

Dass Gesprochenes und Festgehaltenes keinesfalls übereinstimmen muss, ich durfte es schmerzhaft und korrigierend begreifen. Niemand spricht exakt so wie der andere, niemand versteht unter gewissen Termini genau das Gleiche. Schreiben, und immer wieder umformulieren sind die Essenzen des Lebens und Miteinanderauskommens. Dass Protokolle keinesfalls verbindliche Grundlagen sind, erleben wir aktuell in vielen politischen Verhandlungen. Viele Probleme im (banalen) Alltag entstehen dadurch, dass nichts festgehalten wird, dass jeder denkt, der andere würde schon so denken wie man selbst.

Es gibt m.E. keine höchste Exaktheit des Notierens, wie es Ortheil mit diesen Ausführungen nahebringen möchte, alle Bemühungen sind nur Annäherungen an mögliche, temporäre Übereinkünfte. Denn letzten Endes erleben wir immer einen multidimensionalen Zusammenklang aus den uns zur Verfügung stehenden Sinnen. Schreiben alleine kann dieses vielfältige Augen-Ohren-Geschmacks-Erlebnis niemals in Texte gießen, die ähnlich wirken wie das original Erlebte. Je mehr man formuliert, umso mehr erkennt man diese Unmöglichkeit. Die Bibel oder Koran stehen für diese Unmöglichkeit: warum sonst gäbe es so viele Interpretationsmöglichkeiten?

Die in diesem Buch versammelten Tipps sind eine kreative Fundgrube zur Wiedervermessung eigener Fähigkeiten oder auch zum Start von Notaten überhaupt. Sie machen deutlich, woher das Schreiben bzw. Notieren kommt, sie zeigen die vielfältigen Möglichkeiten auf, die jedoch keinesfalls umfassend und abschließend so sein müssen. Ein Notat in seinen umfassenden Möglichkeiten zu erkennen, die unterschiedlichen Herangehensweisen aufzuzeigen – hierin liegt die Stärke dieses schönen Büchleins mit runden Ecken, gebundenen in meinem Lieblingsformat: leicht kleiner als DIN-A5 (13x19). Also überall hin mitnehmbar, Platz in der Anzugsjacke oder der Frauen-Handtasche, im Titel den Stil eines Skizzen- oder Sudelbuches aufnehmend.

Heute gibt es unendlich viele Möglichkeiten, um Gedanken festzuhalten, sich mitzuteilen, an sich selbst oder an andere. Entscheidend für mich ist, Gedanken SCHNELL & UNMITTELBAR niederschreiben zu können. Dabei spielt überraschenderweise das Medium doch eine große Rolle. Direkt in den Computer ODER das Handy sprechen zu können, die Schrift direkt mit dem Sprechen zu sehen – es ist dies eine unvergleichliche Beschleunigung der Protokollierung von Gedanken. Ich nutze seit neuestem die Software Dragon (siehe meine Besprechung dazu) und habe damit eine ungeheure Vervielfältigung von Erinnerungsprotokollen erreicht.

Einfach drauflos zu reden und die sichtbaren Worte auf dem Screen lassen das bildhafte Textvermögen schneller wachsen als vermutet. Dabei zählt für mich als wesentliches Kriterium die von Lichtenberg beschriebene Sudel-Technik (ab Seite 127): d.h. unzusammenhängendes, direktes, kreatives Notieren in ein Notizbuch als eine Versammlung von Bildern, Skizzen und Texten. Er sagte darüber: "Man soll alle Menschen gewöhnen von Kindheit an in große Bücher zu schreiben, all ihre Exerzitia, in hartes Schweinsleder gebunden. Da sich keine Gesetz daraus machen lässt, so muss man Eltern darum bitten, wenigstens mit Kindern, die zum Studieren bestimmt sind.“

Als erstes empfiehlt Lichtenberg das spontane Aufzeichnen einer Idee oder eines Gedankens. Von langem Überdenken des Einfalls rät er ab, der Gedanke soll vielmehr seine Direktheit und Frische auch dadurch erhalten, dass er in der erstbesten Formulierung fixiert wird. Danach entschied er, die Ideen möglichst ungeordnet kunterbunt aufzuschreiben. Gerade diese Unordnung lässt nämlich Verbindungen untereinander entstehen, an die der Schreiber bei der ersten Fixierung noch gar nicht dachte. Drittens empfiehlt Lichtenberg sich keine langen Gedanken über die Form der Notizen zu machen - es könnten Exzerpte aus Büchern sein, knappe Bemerkungen in Form eines Satzes, kurze Geschichten, Zitate, Beobachtungen von kurzen oder längeren Abschnitten, völlig egal, Hauptsache, man hält fest und notiert, man nimmt seine Umgebung auf.

Am Ende aller Kapitel stellt Ortheil sogenannte Schreibaufgaben. In diesem Fall rät er in der Manier Lichtenbergs zum Kauf eines Blankonotizheftes mindestens im Format DIN A5 (besser A4 m.E.), die man fortlaufend durchnummerieren sollte. Notieren Sie nicht ihre Empfindungen, sondern das, was Ihnen ihre Umgebung zufallen lässt, halten Sie die Bemerkungen kurz, führen Sie diese Aufzeichnungen bis zu ihrem Tod, rät er. Robert Gernhardt wollte die Sudelbücher Lichtenbergs mit auf eine einsame Insel nehmen als inspirierende Dauerlesequelle. Tatsächlich erscheint mir das Sudelbuch Lichtenbergs der entscheidende Trick, um ins Schreiben bzw. Protokollieren zu kommen. Alle anderen Dinge, die in diesem Buch hervorragend beschrieben sind, fallen dem Autor dann von alleine bzw. in Übungen zu, sie sind sozusagen die Früchte eines Sudelbuches. ( )
  Clu98 | Mar 5, 2023 |
Literatur, Schreiben ( )
  mijoma | Aug 11, 2014 |
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Der Duden-Verlag bringt in der Reihe "Kreatives Schreiben" 3 Titel heraus, die unterschiedliche Aspekte des Tagebuchschreibens, auch als Vorform des literarischen Schreibens, behandeln. Herausgegeben wird die Reihe von Hanns-Josef Ortheil, Direktor des Instituts für Literarisches Schreiben und Literaturwissenschaft an der Universität Hildesheim. Alle 3 Bändchen sind in Format und Aufmachung wie ein traditionelles Tagebuch gestaltet, tragen aber durchaus den heutigen Schreibgewohnheiten und -anlässen Rechnung. Vorliegendes Büchlein befasst sich mit dem möglichst exakten Notieren von Beobachtungen, Wahrnehmungen und Empfindungen, die "in Konkurrenz zu Abbildungsverfahren von Fotoapparat, Videokamera oder Webcam" treten und eine Art "Textlabor" darstellen, Vorstufe zu literarischem Schreiben. Zahlreiche Beispiele aus der Weltliteratur (z.B. Zola über die Reinigung der Pariser Markthallen), dienen zur Verdeutlichung. Schreibaufgaben am Ende jedes Kapitels geben Anreiz zu eigener Schreibpraxis. Wie die anderen beiden Titel der Reihe (in dieser Nr.) ein äusserst motivierender Schreibverführer. (2)

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