Dies ist mein drittes Buch von Lisa Genova. Ich suchte gute, mich nicht langweilende Unterhaltung und dies hat mir das Buch geboten. Auch wenn ein Teil der Handlung sich um Autismus dreht, empfinde ich den Inhalt als kitschig und versetzt mit diversen Klischees. Zwei Frauen trauern, die eine, weil ihr Sohn gestorben ist, mit 8 oder vielleicht auch 10 Jahren, ich weiß es nicht genau. Die andere trauert, weil ihr Mann sie betrogen hat und sie sich neu im Leben orientieren muss. Na, und wo trauert es sich am besten? Auf einer schönen Insel, mal malerisch rauh im Winter, mal sonnenverwöhnt im Sommer. 9 to 5 Jobs braucht hier auch keine, die eine hat ein Heer von besten Freundinnen, die andere ist ganz allein. Man feuert den offenen Kamin, macht lange Spaziergänge am Strand. Und doch ist die Geschichte bei weitem nicht so abgeschmackt, wie bei anderen Autorinnen. Im Mittelpunkt steht nicht der Mann, dem man auf der letzten Seite in die Arme sinkt, sondern es werden Frauen geschildert, die ihre Vorstellung eines geglückten Lebens auch außerhalb der traditionellen Frauenrollen sehen.
Wer also allergisch auf Frauen, die Männern auf dem weißen Pferd entgegenfiebern, reagiert, aber dennoch leichte Unterhaltung sucht, ist hier richtig. ( )