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Lädt ... Horses of Godvon Mahi Binebine
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Melde dich bei LibraryThing an um herauszufinden, ob du dieses Buch mögen würdest. Keine aktuelle Diskussion zu diesem Buch. Selbstmordattentate sind sehr schwer zu verstehen. Die Anschläge von Casablanca vom 16. Mai 2003 waren fünf aufeinander abgestimmte Selbstmordanschläge auf jüdische Einrichtungen und Orte westlichen Lebensstils in Casablanca. Die Anschläge forderten über 40 Todesopfer, es gab mehr als 100 Verletzte. Dieses Buch beschreibt junge Leute aus dem Slum Sidi Moumen. Phantasievolle Männer ohne jede Perspektive, im Schatten einer Müllkippe lebend. Ihre einzige Perspektive, die ihnen jemals gewährt wird, liefert der Islamismus. Das Buch hat wirklich herzzerreißende Szenen: Die junge Liebe zu Ghislan, die wenigen schönen Erlebnisse. Ein Ausflug in die Berge, gutes Essen. Die meisten der Attentäter waren an diesem Tag zum ersten Mal in der Innenstadt Casablancas gewesen. Der Autor schafft es meisterhaft, die Hoffnung und den Enthusiasmus der jungen Männer zu porträtieren. Es ist enorm bedrückend, dass sie keine andere Perspektive finden, als sich und andere zu töten. Die Geschichte hat mich zutiefst erschüttert und berührt. Es ist erschreckend, wie viele Menschen leben müssen und auch wenn ich es schon in der Realität gesehen habe (wenn auch nicht in Casablanca), bin ich immer wieder fasziniert (und das meine ich keineswegs positiv), wie diese Menschen mit ihrem Elend umgehen und sich damit abfinden...bis, ja bis jemand kommt, der einen vermeintlichen Ausweg anbietet und ich kann es durchaus nachvollziehen, dass ein 15jähriger sich von solchen Lockungen in einen Teufelskreis ziehen lässt, aus dem es dann sehr schwer ist auszubrechen. Ich kann die Jungs durchaus verstehen - auch wenn es aus unserer Sicht natürlich nicht akzeptiert oder gar gut geheißen werden kann, so sind sie in diesem Moment dem Versucher doch ausgeliefert und der Gruppenzwang ist nicht zu unterschätzen. Wenn ich es richtig verstehe, wird Hamid in der Nacht vor dem "Sprung" bewusst, in was er sich und seinen Bruder hineingezogen hat und in der Folge auch die Freunde von Jaschin. Aber wer will sich so etwas schon eingestehen? Und diese "Emire" scheinen ja eine enorme Überzeugungskraft zu besitzen. Einfach nur erschreckend.... Zeige 3 von 3 keine Rezensionen | Rezension hinzufügen
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On May 16, 2003, fourteen suicide bombers launched a series of attacks throughout Casablanca. It was the deadliest attack in Morocco's history. The bombers came from the shantytowns of Sidi Moumen, a poor suburb on the edge of a dump whose impoverished residents rarely if ever set foot in the cosmopolitan city at their doorstep. Mahi Binebine's novel Horses of God follows four childhood friends growing up in Sidi Moumen as they make the life-changing decisions that will lead them to become Islamist martyrs. The seeds of fundamentalist martyrdom are sown in the dirt-poor lives of Yachine, Nabil, Fuad, and Ali, all raised in Sidi Moumen. The boys' soccer team, The Stars of Sidi Moumen, is their main escape from the poverty, violence, and absence of hope that pervade their lives. When Yachine's older brother Hamid falls under the spell of fundamentalist leader Abu Zoubeir, the attraction of a religion that offers discipline, purpose, and guidance to young men who have none of these things becomes too seductive to ignore. Narrated by Yachine from the afterlife, Horses of God portrays the sweet innocence of childhood and friendship as well as the challenges facing those with few opportunities for a better life. Binebine navigates the controversial situation with compassion, creating empathy for the boys, who believe they have no choice but to follow the path offered them. Keine Bibliotheksbeschreibungen gefunden. |
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Google Books — Lädt ... GenresMelvil Decimal System (DDC)843.914Literature French French fiction Modern Period 20th Century 1945-1999Klassifikation der Library of Congress [LCC] (USA)BewertungDurchschnitt:
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Mahi Binebine bewegt sich auf einem schmalen Grat: Durch die realistische Schilderung der trostlosen Lebensumstände in Sidi Moumen und die Strahlkraft der vermeintlichen Rettung durch die Zuwendung zum Islam, schafft er Verblüffendes, nämlich so etwas wie Verständnis für das Unfassbare des Selbstmordterrorismus zu wecken. Trotzdem gerät er nicht in den Verdacht, religiös motivierte Gewalt gutzuheißen oder zu entschuldigen. Ganz im Gegenteil, es gelingt ihm ein einleuchtender und bewegender Erklärungsversuch durch einen authentischen Blick auf die marokkanische Gesellschaft.
Auch stilistisch überzeugt Binebines Roman: Jaschin erzählt die Geschichte als allwissender Ich-Erzähler aus der Distanz des Jenseits. Er tut dies, mittlerweile das Geschehene bereuend und die falschen Versprechen Abu Subairs entlarvnd, aber dennoch mit heiterem Unterton. Mahi Binebine hat zu einem Thema, wie es aktueller und bedeutender kaum sein könnte, ein Meisterwerk der arabischen Literatur geschaffen. ( )