In diesem Buch porträtiert Michaela Haas 12 Frauen, die im Buddhismus einen hohen Rang inne haben oder hatten. Viele der Frauen begannen ihr Leben als ganz "normale Westler" und begegneten dem Buddhismus erst im Erwachsenenalter. Viele der Frauen sind Nonnen oder Gefährtinnen/Ehefrauen von ranghohen Buddhisten. Das Buch war gut zu lesen und unterhaltsam. Als am Buddhismus interessierte, aber nicht sehr bewanderte Leserin sind mir die Frauen fremd geblieben. Es hat sich mir nicht erschlossen, was es bedeutet, wenn diese Frauen als "verwirklicht" bezeichnet wurden oder Ermächtigungen und Übertragungen gaben. Es ist für mich absolut nachvollziehbar, dass die Meditationspraxis positive Wirkung auf den Meditierenden hat. Aber der Nutzen einer Jahre währenden Meditation bzw. eines jahrelanges Retreats in Berghöhlen unter widrigsten Umständen erschließt sich mir nicht. Durch das ganze Buch zieht sich auch immer wieder der Hinweis darauf, dass einige hoch angesehene männliche Führungspersönlichkeiten des Buddhismus arge Schwierigkeiten mit ihrem ausschweifenden Sexleben und auch Alkoholismus hatten. Trotzdem schmälerte dieses "Fehlverhalten" aber keineswegs ihr Ansehen bei den Buddhisten. Vor diesem Hintergrund hat mich das Buch nicht inspiriert. Ganz im Gegenteil erinnert es mich fatal an die Institution "Kirche" der Christen. Der reine Glaube mag einem Menschen zusagen oder nicht, die Institution dahinter sollte man mit großer Vorsicht und einer gehörigen Portion Skepsis betrachten. ( )