Die bedrückende Lebensgeschichte von Charles-Henri aus der Pariser Henkerdynastie Sanson, der während der Französischen Revolution 3000 Menschen mit der Guillotine hinrichtet. (Gerd Kriebisch) Rezension: Zeitkolorit haben schon etliche vorangegangene Titel des Schweizer Autors ausgewiesen (zuletzt: "Gehet hin und tötet", BA 11/08). Jetzt stellt er - klug recherchiert - die berühmte Pariser Henkerdynastie Sanson vor, in der der Vater bereits Rang und Namen hatte. Sein Sohn Charles-Henri möchte gerne Arzt werden, die "Menschen heilen, nicht würgen, hängen, foltern, vierteilen". Ihm bleibt die medizinische Laufbahn verwehrt. Er muss die Nachfolge des Vaters antreten, erlebt die Konstruktion der Guillotine mit und befördert während der Französischen Revolution 3.000 Menschen zu Tode. Die grausamen Hinrichtungen mit Folter werden detailliert beschrieben. Selbst der König steht auf der Todesliste. Die aufkeimende Liebe zu einer Siamesin währt nur kurz. Ihr Schicksal ist ebenso entschieden. Der blutige Brotberuf kann durch das abendliche Klavierspiel nicht besänftigt werden. Eindrücklicher historischer Roman über einen Henker wider Willen im 18. Jahrhundert, der, wenn auch gut besoldet, immer ein gesellschaftlich geächteter Außenseiter bleibt. - Breit einstellbar. (Gerd Kriebisch)