"Phantasmen" ist der erste Einzelroman, den ich von Kai Meyer gelesen habe. Aufgrund des - verglichen mit seinen Trilogien - wesentlich geringeren Umfangs habe ich keine so schön ausgearbeitete Welt erwartet, wie ich sie von Meyer bislang gewöhnt war. Tatsächlich gelingt es ihm auch, einige tolle "Bilder" zu malen. Über weite Strecken hatte ich sogar das Gefühl, dass Meyer eher ein Filmskript denn ein Buch schreibt und die Geschichte für Hollywood konstruiert ist. Dafür wäre sie wohl auch geeignet, wobei für diese Buchverfilmungen ausnahmsweise einmal keine Plotkürzungen, sondern -ergänzungen notwendig wären. Denn ich hätte (gerade!) von Meyer eine wesentlich bessere Ausarbeitung der Geschichte erwartet. Die Idee ist toll und hätte viel Potential geboten, um ein spannende Geschichte zu erzählen. Leider bleiben aber bis zum Ende viele zentrale Fragen ungeklärt, gerade die bei Meyers fantastischen Büchern sonst immer vorhandene Durchdachtheit und Logik fehlte mir hier auf weiten Strecken. Schade, dass das ganze so unbefriedigend endet. Da kann ich kaum mehr als 3 Sterne für vergeben. ( )