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Culture and the Death of God

von Terry Eagleton

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How to live in a supposedly faithless world threatened by religious fundamentalism? Terry Eagleton, formidable thinker and renowned cultural critic, investigates in this thought-provoking book the contradictions, difficulties, and significance of the modern search for a replacement for God. Engaging with a phenomenally wide range of ideas, issues, and thinkers from the Enlightenment to today, Eagleton discusses the state of religion before and after 9/11, the ironies surrounding Western capitalism's part in spawning not only secularism but also fundamentalism, and the unsatisfactory surrogates for the Almighty invented in the post-Enlightenment era. ? The author reflects on the unique capacities of religion, the possibilities of culture and art as modern paths to salvation, the so-called war on terror's impact on atheism, and a host of other topics of concern to those who envision a future in which just and compassionate communities thrive. Lucid, stylish, and entertaining in his usual manner, Eagleton presents a brilliant survey of modern thought that also serves as a timely, urgently needed intervention into our perilous political present.… (mehr)
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Man hat den Sarg des Allmächtigen offenbar nicht fest genug zugenagelt. (Eagleton),

Das postmoderne Denken begeht den Fehler, anzunehmen, dass in jeder leidenschaftlichen Überzeugung schon der Keim des Dogmas liegt. Wenn man diese fein trennt von festgefügten Theorien und das ungestüme Verlangen nach Gewissheit (Nietzsche) berücksichtigt, wird ein Leben in Vielfalt und Beliebigkeit schnell zu einem Ritt auf der Rasierklinge, den man schnell beenden möchte. Rationalismus und Glauben bedingen einander, sie ziehen sich an, stoßen sich ab, in ewiger Treue fest.

Der fortgeschrittene Kapitalismus bringt dieses Dilemma schärfer zur Geltung als alle Zeiten davor. Er kann Menschen nicht zusammenhalten wie es der Glaube über Jahrhunderte tat, er ist auf Pragmatismus ausgelegt und Nützlichkeit, bei allen Träumen, die mit Werbung erzeugt werden, schwingt das Religiöse sozsagen en passant mit, es wurde in Meldungen und Geschichtchen der Marketing-Kommunikation gegossen, ein Surrogat des Religiösen, welches schal schmeckt.

"Solange die Leute zur Arbeit gehen, ihre Steuern zahlen und keine Polizisten angreifen, können sie ja glauben, was sie wollen." Der liberale Staat überlässt den Menschen frei, was sie glauben wollen, solange sie in ihrem Glauben andere Menschen nicht einschränken. Der Staat zeigt in gewisser Weise eine konstruktive Gleichgültigkeit gegenüber den Überzeugungen der Bürger. Die Glaubenslosigkeit gehört zur Routine des fortgeschrittenen Kapitalismus, meint Eagleton, ja der Konsumkapitalismus hat wenig Verwendung für Gott.

Bislang war Religion immer auch notwendig für einen Staat, immerhin im Christentum ein Träger wichtiger Werte, wenn man ihn befreit von allerlei kirchlichen Untaten: Jesus als Philosoph ist einer der größten Wertevermittler überhaupt, aus dem in der aktuellen Krise wieder - auch argumentativ - geschöpft wird. Angela Merkel wies vor kurzem auf dien Notwendigkeit hin, wieder in die Kirche zu gehen (googlen nach Schweiz Merkel Islam) und die chrisltiche Nächstenliebne als Motivation des Tuns zu verwenden (Begründung für die Aufnahme der Flüchtlinge).

Das Ende der Geschichte, das Ende des Glaubens - beide sind nie eingetreten und auch deshalb trifft den Westen das islamische Bekenntnis in seiner Unverrückbarkeit so stark, er kann damit nicht umgehen, hat gar die Sprache darüber verlernt. Der Fundamentalismus entspringt eher der Angst als dem Hass, ein krankes Denken von Menschen, die mit Freiheit nicht umgehen können (so Eagleton). Während einige nur noch Konsumüberzeugungen haben, sind andere übervoll von leidenschaftlicher Hingabe, die sogar bereit sind, kleine Kinder großzuziehen, die sie im Namen eines spekulativen Wesens in die Luft sprengen.

"Ideologisch hat der Westen genau in dem Moment einseitig abgerüstet, als es für ihn am gefährlichsten war." Neben der absoluten Säkularisierung hat er in religiöser Überhöhung von Konsum und Karriere fundamentalistische Hassgegner etabliert, die heute in die Welt absolute Wahrheiten und feste Grundlagen des Lebens hinausposaunen. "Man hat den Sarg des Allmächtigen offenbar nicht fest genug zugenagelt."

Der Kapitalismus kann offensichtlich den Alltag von Menschen nicht ausreichend mit Werten und Moral füllen, er scheitert daran, dass Menschen neben Rationalismus auch dort gründen müssen, wo sich dieser Rationalimus ausruht bzw. neue Kraft tankt: im Glauben. Die säkulare Kultur heute sieht ihr Heil nur in der völligen Beliebigkeit, in der Vielfalt, Intergration und dem Auflösen aller Werte. Halt findet man darin nicht mehr. Kirchen bieten dafür nur noch leckere Soufflés an, die man sich bei Bedarf gönnt, sonst aber so zu sich nimmt wie alles im beliebigen Spätkapitalismus der Vielfalt und entgrenzten Sexualität.

Der spirituelle Bankrott des Kapitalismus wird heute besonders scharf gezeichnet durch den radikalen Islam. Eagleton vollzieht mithin keine ausreichende Analyse des Islam, er folgt aktuellen, falschen Unterscheidungen in Islam und radikalem Islam, er kann m.E. somit zu keiner befriedigenden Gesamtschau kommen, er verheddert sich zu sehr in soziologischen Deutungs-Schemen, dieses Buch geht auf eine Reihe seiner Vorlesungen zurück. Es ist schwer zu lesen, hat aber doch eine Reihe von zutreffenden Deutungsmustern.

Trotz soziologischem Kauderwelsch ist das Buch lesenswert und kennzeichnet die Probleme des späten Kapitalismus treffend. Menschen in allen Zeiten brauchen für den Rationalismus einen spirituellen Überbau, etwas unverrückbar Bleibendes, um überleben zu können. "Wenn der religiöse Glaube von der Last befreit würde, eine Existenzberechtigung für die soziale Ordnung zu liefern, dann wäre er möglicherweise frei, seinen wahren Zweck wiederzuentdecken: die Kritik an dieser Politik."

Genau hier beißt sich die Katze in den Schwanz und wir sehen die aktuelle Problematik einer Religion, die festgefügt und eins zusammenzimmert: Glaube und Politik. Dazu hätte ich von Eagleton Antworten erwartet. Und nicht nur den banalen Hinweis darauf, allen Armen und Machtlosen zu helfen. Am Anfang alles Denkens heute muss ein Religionsvergleich stehen und die Analyse unterschiedlichster Religionen auf ihre Fähigkeit der Integration. Nur die Toleranz und die Befolgung der Goldenen Regel qualifizieren Überzeugungen heute dazu, teilzuhaben an einem neuen Aufbau von Gesellschaft und Politik.

1. November 2015 ( )
  Clu98 | Mar 3, 2023 |
He seems to have turned himself into the Jeremy Clarkson of philosophy, giving high-performance ideas a quick spin, but making a point of not taking anything very seriously.
hinzugefügt von MMcM | bearbeitenThe Guardian, Jonathan Rée (Feb 27, 2014)
 
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