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Lädt ... Gehen, ging, gegangen (2015)von Jenny Erpenbeck
Werk-InformationenGehen, ging, gegangen von Jenny Erpenbeck (2015)
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Melde dich bei LibraryThing an um herauszufinden, ob du dieses Buch mögen würdest. Keine aktuelle Diskussion zu diesem Buch. Was wissen wir über die Situation von afrikanischen Menschen, die aus Not und Leid nach Europa kommen und sich schließlich in einer Stadt wiederfinden, die sie nicht haben will, sie aber auch nicht problemlos loswerden kann? Die meisten wissen wohl ebenso erschreckend wenig über sie wie der emeritierte Altphilologe Richard, der eines Tages mit einem Protestzeltlager am Berliner Alexanderplatz konfrontiert wird und sich dann für die Situation dieser Menschen zu interessieren beginnt. Vielleicht anfänglich aus Langeweile, sehr bald aber aus echtem Interesse. Erpenbeck hat einen Tatsachenroman geschrieben, der tatsächlich brandaktuell ist. Und von möglichst vielen gelesen werden sollte, aus mehreren Gründen: Die Autorin bezieht nicht Stellung, sie schildert - Tatsachen. Ihr Protagonist ist vielschichtig, kämpft mit seiner eigenen DDR-Vergangenheit und seiner persönlichen Lebensituation, dem plötzlichen Nichtstun nach einem langen Berufsleben als Universitätsprofessor, mit dem Tod seiner Frau und damit, dass er von seiner Geliebten verlassen wurde. Erpenbecks Stil ist wirklich lesenswert, die Beschreibungen sind treffsicher und unprätentiös. Das Ende ist offen - wie die Zukunft der Menschen, von denen dieser Roman handelt. Wirklich lesenswert. Ich finde das Buch problematisch und trotzdem super. Richard ist ein emeritierter Professor der alten Sprachen, der sich (in der Motivation eher unglaubwürdig) mit afrikanischen Flüchtlingen trifft, deren Geschichten erfährt und ihnen hilft. Dieses Thema der Rettung eines langweiligen Lebens durch die Begegnung mit dem Fremden ist irgendwo gnadenlos klischeehaft und seltsam bildungsbürgerlich deutsch. Aber gerade diese gewollt naive Sichtweise Richards auf die Männer und ihre Geschichten eröffnet letztendlich doch die Möglichkeit, die Absurdität und Tragödien dieser Schicksale mit zu fühlen und lässt mich somit nachdenklich und ratlos zurück. Denn es ist ja alles richtig, was Frau Erpenbeck schreibt. Ich kenne selber Flüchtlinge, und das sind ihre Geschichten, das ist ihre furchtbare Realität. Warum die Autorin die Figur des Richard einziehen muss (nicht immer geglückt und glaubwürdig), und nicht unmittelbar die Geschichten der Flüchtlinge erzählt, ist mir nicht direkt verständlich. Aber es passt dann durchaus- denn nur durch Richards Blick wird manches Absurde in seiner Verrücktheit klar. Am meisten macht mir komischerweise zu schaffen, dass die Gastfreundschaft den Germanen heilig war (so bei Tacitus nachzulesen). Wie weit sind wir davon weggekommen. Zeige 4 von 4 keine Rezensionen | Rezension hinzufügen
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Wie geht man um mit dem Verlust derer, die man geliebt hat? Wer trägt das Erbe weiter? Richard, emeritierter Professor, kommt durch die zufällige Begegnung mit den Asylsuchenden auf dem Oranienplatz auf die Idee, die Antworten auf seine Fragen dort zu suchen, wo sonst niemand sie sucht: Bei jenen jungen Flüchtlingen aus Afrika, die in Berlin gestrandet und seit Jahren zum Warten verurteilt sind. (Cornelia Jetter)
Wie geht man um mit dem Verlust derer, die man geliebt hat? Wer trägt das Erbe weiter? Richard, emeritierter Professor, kommt durch die zufällige Begegnung mit den Asylsuchenden auf dem Oranienplatz auf die Idee, die Antworten auf seine Fragen dort zu suchen, wo sonst niemand sie sucht: Bei jenen jungen Flüchtlingen aus Afrika, die in Berlin gestrandet und seit Jahren zum Warten verurteilt sind. (Cornelia Jetter) Keine Bibliotheksbeschreibungen gefunden.
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Google Books — Lädt ... GenresMelvil Decimal System (DDC)833.92Literature German literature and literatures of related languages German fiction Modern period (1900-) 1990-Klassifikation der Library of Congress [LCC] (USA)BewertungDurchschnitt:
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