Das Urteil ist vernichtend, das der renommierte Ökonom und langjährige Chefvolkswirt der UN-Organisation für Handel und Entwicklung (UNCTAD) Heiner Flassbeck (zuletzt ID-G 27/14) und sein Kollege und Syriza-Abgeordneter C. Lapavitsas über die Lage der europäischen Wirtschafts- und Währungsunion fällen, wobei sie in Deutschland den Hauptverantwortlichen für die Krise sehen. Die rigorose Sparpolitik, Lohnsenkungen und Sozialabbau, die Deutschland als führende Macht in Europa den südlichen Krisenländern, allen voran Griechenland, aufzwingt, hat diese in die Rezession geführt, zu Armut und immenser Arbeitslosigkeit. Letztlich zielt das Buch mit seiner Kritik auf die Ideologie des Neoliberalismus und die "Finanzialisierung des Kapitalismus", die nicht nur wirtschaftliche Verwerfungen, sondern eine Gefahr für die Demokratie heraufbeschwören, wie das Erstarken radikaler nationalistischer Parteien zeigt. Ein grundlegender Wandel der Wirtschaftspolitik im Sinne der neuen Linksparteien und ein kontrollierter Austritt aus dem Euro werden als Alternative aufgezeigt. Ein viel beachteter Diskussionsbeitrag. (2)