Rez.: Am 22. August 1922 wurde sie geboren, und nach diesen 83 Jahren darf Marie Marcks, die Grande Dame der deutschen Karikaturistinnenzunft (vgl. zuletzt ID 50/02) schon einmal die Zeitgenoss/-innen aufs Korn nehmen, die in der Regel noch etwas jünger sind als sie selbst. Ihre in unverwechselbarer, meisterlicher Manier gestrichelten Cartoons und kleinen Bilderfolgen handeln von denjenigen, die mit ihrem zunehmenden Alter fertig werden müssen, trotz der wenig mitleidigen Nachwelt und der kritischen Konkurrenz durch die Gleichaltrigen. Dabei ist der Titel Programm, denn obwohl Marcks nichts von ihrer Treffsicherheit und ihrem Biss eingebüßt hat, ist bei den meisten Bildern viel Sympathie zu erkennen, sie legt sozusagen den Finger auf die Wunde, aber ganz sanft. Empfohlen für alle (Altersstufen). (2) (Roland Schwarz).