Der namen- und alterslose Erzähler dieser Geschichte reist aus Amerika nach Venedig, weil er erfahren hat, dass die ehemalige Geliebte des von ihm angebeteten (fiktiven) Dichters Jeffrey Aspern - der selbst schon seit vielen Jahrzehnten tot ist - noch lebt und - so vermutet er - zahlreiche Briefe und weitere Schätze des Dichters hütet. Der Wunsch des Erzählers, diese Schriften in seinen Besitz zu bringen und für seine literarischen Forschungen zu analysieren, wird zur Besessenheit. Also mietet er sich unter Verschleierung seiner Identität in dem alten Palast in Venedig, in dem die alte Dame und ihre Nichte sehr zurückgezogen leben, als Untermieter ein. Zwischen den drei Personen entwickelt sich ein zunehmend spannendes Katz- und Maus-Spiel um diese Papiere, das Henry James auf gewohnt hohem literarischem Niveau beschreibt. ( )