Der lang ersehnte 2. Band der Licanius-Saga trägt der mehr als einjährigen Wartezeit der Leser Rechnung und gibt im Prolog eine relativ ausführliche Zusammenfassung der vergangenen Ereignisse (vgl. "Das Erbe der Seher"). Das erleichtert den Einstieg in den recht komplexen Plot erheblich. Während Caeden mit seinen verschollenen Erinnerungen kämpft, macht sich Davian auf den Weg zur magischen Barriere im Norden, die kurz vor dem Zusammenbruch steht. Dabei versucht er herauszufinden, welcher uralte Feind hinter der Barriere auf seine Chance wartet und wie er besiegt werden kann. Wie bereits im 1. Band lebt die Geschichte von der Entwicklung der einzelnen Persönlichkeiten. Dabei spielen auch die Nebencharaktere eine grosse Rolle. Aus dem naiven Damian wird langsam ein selbstbewusster junger Mann und Caeden muss von seinem strikten Schwarz-Weiss-Denken Abstand nehmen. Werr erkennt seinen Nutzen als Abkömmling der Herrscherfamilie und Asha kämpft sich weiter zurück ins Leben. Weiterhin eine klare Empfehlung für anspruchsvolle Fantasy-Leser