hat mir sehr gut gefallen ( )

Moth und Raynor sind Anfang 50 und haben alles verloren: Ihr Anwesen in Wales ging bei einem Gerichtsverfahren drauf. Damit verlieren sie auch ihre Existenzgrundlage, nämlich die Vermietung von Fremdenzimmern. Zudem wird bei Moth eine tödliche, voranschreitende und unheilbare Nervenkrankheit diagnostiziert.
Ich habe überlegt, ob ich in dieser Situation eine lange Wanderung machen würde. Und obwohl ich vom Weitwandern komme, würde ich mir wohl eine Sozialwohnung nehmen, einen Job suchen und versuchen, das Leben wieder auf die Reihe zu bekommen. Doch es wird aus dem Buch an vielen Stellen klar, dass Planung und Vorausschau nicht Moths und Raynors Sache ist.
So ist es nicht verwunderlich, dass die beiden einfach loswandern, mit günstiger, aber etwas schlechter Ausstattung, mit sehr wenig bis gar keinem Geld, mit der schlechten Gesundheit Moth´s als Hypothek.
Aber der Weg bringt Momente von Größe und Schönheit. Letztendlich bringt er auch eine Lösung für die beiden. Es ist schön, von einem Paar zu lesen, das sich schon als junge Leute kannte und gemeinsam durch dick und dünn geht. „Ich hatte dieses Haar gestreichelt, als es noch lang und blond war, voller Meersalz, Heidekraut und Jugend; als es braun und kürzer war, voller Gips und Knetmasse der Kinder; und ich streichelte es jetzt, da es silbergrau und dünner war, voll vom Staub unseres Lebens.“
So ganz sympathisch wurde mir Raynor Winn nicht, aber ich habe Respekt vor dem, was sie und Moth durchgemacht und daraus aufgebaut haben.
Irgendwie fand ich es lustig, dass die beiden immer wieder als die “alten Backpacker“ bezeichnet werden. Ich finde nämlich auch, dass sie gut aussehen auf den Fotos und da ich selbst 50 bin und oft beim Wandern, gibt mir das zu denken…. ( )