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Lädt ... Der Klatsch, die Frauen und das Sprechen bei der Arbeitvon Birgit Althans
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Das Geheimnis des Klatsches... Wir leben im Zeitalter der globalen Informationsgesellschaft. Internet, E-Mail, Chatrooms, Talk-Shows und Handys sind Zeichen einer modernen und durchaus erw©ơnschten Geschw©Þtzigkeit. Eine kulturgeschichtliche Studie hat sich jetzt des Themas "Klatsch" angenommen. Nicht nur die nach Quoten strebenden Fernsehmacher und die Vertreiber der neuen Informationstechnologien begr©ơ©en den Trend zur Geschw©Þtzigkeit. Auch Manager aus anderen Sparten rechnen sich Vorteile f©ơr das informelle Zirkulieren von potenziell verwertbaren Informationen aus. In einer Zeit, in der "Kommunikation" alles ist, scheint der Klatsch sogar bisweilen positiv bewertet, als Informationsmedium instrumentalisiert und geschlechtlich neutralisiert zu werden. Dies ist insofern bemerkenswert, als dass der Klatsch bis vor kurzem noch als Zeitverschwendung der Arbeitnehmer und besonders der Arbeitnehmerinnen bek©Þmpft wurde. Gerade der weibliche Klatsch galt als m©ơ©ig und respektlos, "vern©ơnftiger" Kommunikation nicht zug©Þnglich und dem Irrationalen verhaftet - typisch weiblich eben. Die erstaunliche Karriere dieses Ph©Þnomens war f©ơr Birgit Althans Grund genug, eine Kulturgeschichte des Klatsches zu schreiben. Sie beginnt auf den Waschpl©Þtzen, auf denen Frauen mit klatschenden Schl©Þgen schmutzige W©Þsche in der ©ffentlichkeit wuschen und dabei lauthals ©ơber die sexuellen Urspr©ơnge der Schmutzflecken der abwesenden W©Þschetr©Þger spekulierten. Der Klatschgenuss kompensierte die langwierige und monotone Arbeit und brachte so eine orale Kultur von Frauen hervor. Vom Waschplatz aus f©ơhrt uns die Autorin in die englischen Kaffeeh©Þuser - den Orten des m©Þnnlichen, vermeintlich "seri©œsen" Klatsches - in die franz©œsischen Salons und die deutschen Erziehungsanstalten des 18. Jahrhunderts. Danach passieren wir die Couch Sigmund Freuds und landen schlie©lich bei der fr©ơhen amerikanischen Managementkultur des 20. Jahrhunderts. Doch ob Diderot, Rousseau, Freud oder die V©Þter des modernen Managements Frederick Taylor und Elton Mayo - sie alle scheiterten im Versuch, den Klatsch der Frauen in den Griff zu bekommen oder ihn als Informationsnetzwerk zu instrumentalisieren. Birgit Althans zeigt, warum sich der Klatsch nicht rationalisieren l©Þsst. Sie definiert ihn als orale Tradition von Frauen und als weibliches Genie©en, als gen©ơssliches Sprechen ©ơber Abwesende, das sich als solches der rationalit©Þtsfixierten Analyse und dem "vern©ơnftigen Sprechen" entzieht. Produktiv nutzbar ist der Klatsch allerdings sehr wohl, denn indem man lernt, ihn zu erkennen, l©Þsst er sich auch rechtzeitig als Basis von Gefahren - z.B. Mobbing - wahrnehmen. Keine Bibliotheksbeschreibungen gefunden. |
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