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Lädt ... Komm, sei mein Licht (2007)von Mother Teresa
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Verpackt in einen etwas reisserisch aufgemachten Schutzumschlag - Mutter Teresa wird hier bereits als Heilige bezeichnet, obwohl der Papst sie 2003 zunächst selig gesprochen hat - veröffentlicht und kommentiert der Herausgeber (Postulator im Prozess ihrer Heiligsprechung) private Schriften der berühmten Ordensfrau. Gegen ihren erklärten Willen erhält der Leser nun, genau 10 Jahre nach ihrem Tod, einen Einblick in die Tiefen und Anfechtungen ihres persönlichen Glaubens. Die zu unterschiedlichen Anlässen verfassten Texte, darunter Briefe und Gesprächsnotizen, belegen ihre grosse Frömmigkeit, mögen aber den Leser westlicher Prägung gelegentlich etwas befremdlich anmuten und sind keine leichte Lektüre. Der bereits vielfach beworbene Titel wird dennoch sicher seine Leser finden und kann neben den Biografien von Marianne Sammer (BA 11/06) oder Christian Feldmann (BA 10/00) angeschafft werden. (2) Keine Bibliotheksbeschreibungen gefunden. |
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Google Books — Lädt ... GenresMelvil Decimal System (DDC)271.97Religions History, geographic treatment, biography of Christianity Religious Congregations and Orders in Church history Orders of Women Other Roman sisterhoodsKlassifikation der Library of Congress [LCC] (USA)BewertungDurchschnitt:
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Das Buch stellt dar, wie Mutter Teresa ihre Berufung erfahren hat, den Orden der Missionaries of Charity zu gründen, und wie sie dies umgesetzt hat, anfänglich in Kalkutta, später weltweit. Ihre Briefe sind ein eindrucksvolles Selbstzeugnis ihrer Demut, ihres Glaubens und ihre Nächstenliebe, die sie in einer lebenslangen aufopferungsvollen Hingabe für die Armen gelebt hat.
Aus ihren Briefen geht allerdings vor allem hervor, dass Mutter Teresa ab dem Moment ihrer Ordensgründung unter einer lebenslangen Glaubenskrise gelitten hat. Obwohl äußerlich stets allen gegenüber fröhlich und liebevoll, war sie von innerer Leere und Dunkelheit erfüllt. Ja, sie zweifelte sogar zeitweise an der Existenz Gottes. Dies ist um so erschütternder, wenn man bedenkt, wie intensiv sie sich bemühte, ein Leben christlicher Nächstenliebe und tiefer Gläubigkeit zu führen. Ihr Gehorsam und ihre Selbstaufopferung waren geradezu unvorstellbar.
Obwohl dieses Ausmaß an Selbstaufgabe ungeheuer bewundernswert ist, beschleicht den Durchschnittsmenschen bei der Lektüre ein mulmiges Gefühl. Abgesehen davon, dass er sich nie zu diesem Grad an Heiligkeit aufschwingen kann, fragt er sich, ob es denn normal und gesund sein kann, sein Leben lang mit solcher Hartnäckigkeit den einmal eingeschlagenen Weg zu vefolgen. Bei einem weltlichen Weg besteht die Möglichkeit, die Richtung zu ändern; der Weg des christlichen Glaubens erlaubt dies nicht.
Bei Mutter Teresa hat dieses hartnäckige Beharren zu einer inneren Anspannung geführt; die Symptome würde man heute vermutlich als Depression oder Burnout deuten. Man fragt sich nach der Verantwortung von Mutter Teresas Seelsorgern; anstatt ihren Seelenzustand als gottgewollt hinzunehmen, hätten diese sie wohl mehr unterstützen müssen. Die Sinnhaftigkeit ihres grandiosen und vorbildlichen caritativen Werkes soll natürlich in keiner Weise in Abrede gestellt werden; es stellt sich jedoch die Frage, ob ihre Lebensaufgabe wirklich nur um den Preis totaler Selbstverleugnung zu erfüllen war.
Es fällt angenehm auf, mit welch großem Respekt und mit wieviel Einfühlungsvermögen der Kommentator über Mutter Teresa berichtet. Trotzdem ist "Komm, sei mein Licht" ein zwar faszinierendes, aber insgesamt sehr beunruhigendes Buch. ( )