Im gambischen Juffure reift der Mandinka Kunta Kinte zum Mann, als er 1767 von Sklavenjägern verschleppt und mit einem Sklavenschiff nach Nordamerika verfrachtet wird. Dort findet er sich zunächst nicht mit seinem Sklavendasein ab und unternimmt mehrere Fluchtversuche, ehe der rebellische Afrikaner durch die Eheschließung mit der Haussklavin Bell zumindest teilweise inneren Frieden findet und eine Familie gründet. So wird er zum Stammvater von Generationen von Nachfolgern, deren Stammbaum und Dasein vom Autor bis in die 1970er nachgezeichnet wird.

Haleys bildgewaltiges Epos führt den Autor selbst stellvertretend für alle Afroamerikaner zurück zu deren Wurzeln auf den afrikanischen Kontinent. Haley erzählt fesselnd die Lebensgeschichte von sieben Generationen, wobei sein Hauptfokus auf dem Leben in Freiheit in Westafrika im 18. Jahrhundert sowie die nachfolgende dunkle Zeit der Sklaverei in den Südstaaten bis zur Sklavenbefreiung im Verlauf des amerikanischen Bürgerkriegs reicht. ( )

In diesem wirklich beachtlichen Buch schildert Haley die Geschichte von sieben Generationen seiner Familie, beginnend mit dem Mandinka Kunta Kinte, der 1767 von Sklavenjägern gefangen genommen und in die vereinigten Staaten verkauft wurde. Die Schilderung von Kunta Kintes Leben sowohl in Afrika als auch in Amerika ist sehr detailliert und informativ. Man lernt diesen Mann und seinen Charakter gut kennen und leidet entsprechend mit ihm. Auch das Leben seines Enkels „Hühner-George“ fand ich ausgesprochen plastisch. Als Haley am Ende seine Verwandten in Gambia trifft, ist das eine sehr ergreifende Szene. Das Buch ist eindrucksvoll und lässt einen beim Lesen nicht los. Zwar wurden Plagiatsvorwürfe zu „The African“ von Harold Courlander bestätigt, dennoch halte ich die Geschichte für authentisch und wichtig. ( )