Verdammt gutes Buch. Eine aufs Skelett reduzierte Sprache, präzise und unaufdringlich (ähnlich wie übrigens auch in "Der Neue") - und gerade dadurch eindringlich. Die Figur des Eddie, die hauptsächlich über den inneren Monolog charakterisiert wird, kommt einem sehr nahe, die Beklemmung, die im Buch eigentlich nur zwischen den Zeilen greifbar wird (Eddie nennt in seinen inneren Monologen, das was geschehen könnte, eigentlich selbst kaum direkt beim Namen), überträgt sich direkt auf den Leser. Spannend bis zur letzten Seite.

Es ist schon erstaunlich, wie es Simenon gelingt, in seiner vorübergehenden Wahlheimat USA nicht nur den Anschein zu erwecken, amerikanisch erzählen zu wollen, sondern verblüffend überzeugend ein amerikanischer Erzähler zu sein. Dabei bleibt er trotz allem Simenon, dem es - egal, ob seine Plots in der französischen Großstadt, der belgischen Provinz, an der Atlantikküste, in der Südsee, in der amerikanischen Großstadt oder in Provinz Arizonas angesiedelt sind - immer wieder überzeugend und mit dem Anschein von Leichtigkeit gelingt, für das jeweilige Milieu und seine Atmosphäre das treffende Wort zu finden. ( )