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Sternstunden der Menschheit : Zwölf historische Miniaturen (1943)

von Stefan Zweig

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5831440,725 (4)13
Höhepunkte im Leben grosser Menschen: Dostojewski, Goethe, Händel, Scott, Lenin u.a. Großdruck SW: Biographischer Roman
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Alleine die spannend brutale Schilderung der Eroberung Konstantinopels ist schon ein eindrücklicher Erinnerungsschatz für ein Ereignis, dessen Ende auch heute noch nicht abzusehen ist. Ein zentraler Ankerpunkt der Geschichte, kurz vor der europäischen Aufklärung. 1683 vor Wien und die Zurückschlagung, Europa brauchte lange, um zu begreifen, dass die eigenen Werte schützenswert sind. Nach 1683 konnte dank der Polen, die Wien in größter Not beistanden, die Umgestaltung Europas hin zu Wissenschaft und Erfolg erfolgen, abseits drangsalierender Kirchen.

Heute ergeht sich ganz Europa im beruhigenden, byzantinischen Reden wie 1453, und jeder, der Kultur- und Religionsgeschichte versteht, weiß was droht. Das Vorgehen deutscher Politiker und ihre Diskussionen erinnern heute an den Fall von ­Konstantinopel. Christliche Kleriker diskutierten damals über religiöse Probleme, während ein gieriges Heer die Stadt belagerte und schließlich die christliche Hagia Sophia entweihte. Die danach ziemlich erfolglosen Eroberer (ihre simple Geschäftsidee war nur Landnahme, Plündern und Versklaven) nennen unnötige Debatten im Rückgriff auf dieses Ereignis „byzantinisches Geschwätz“.

Ein schön aufgemachtes, großes Hardcover-Buch, gut lesbar, mit hohem Zeilendurchschuss und Lesebändchen sowie ganzseitigen Illustrationen, für einen Stefan-Zweig-Fan ist dieses Buch ein echter Genuss, ein Wiederlesen seiner Sternstunden der Menschheit. Stefan Zweig verdichtet in seinen Miniaturen schicksalsträchtige Momente der Weltgeschichte in spannend individuelle Erzählungen. „Auch in dieser geheimnisvollen Werkstatt Gottes, wie Goethe die Historie nennt, geschieht unaufhörlich viel Gleichgültiges, Alltägliches.“ Aus diesem Fluss gehoben lesen wir hier von Weltstunden, die Entscheidendes, auf Jahre bzw. Jahrzehnte hin, beigetragen haben. Der unverwechselbare, tief in Psychen abtauchende und diese zu bewegendem Geschehen verdichtende Könner Stefan Zweig bietet Leseerlebnisse pur, Weltgeschichte auf den markanten Punkten.
  Clu98 | Feb 24, 2023 |
Merezhkovskys Biographie Napoleons ließ mich nach langen Jahren wieder zu dem Buch greifen, da hier Zweig die Schlacht von Waterloo, Napoleons Fiasko, als eine seiner ‚Sternstunden‘, beschreibt.

Eine ‚Sternstunde der Menschheit‘: eine Weltstunde sei dies, die Entscheidung für Jahrzehnte und Jahrhunderte schafft – so Zweig in der Einleitung. Eine Entwicklung „komprimiert sich in einen einzigen Augenblick, der alles bestimmt und alles entscheidet: ein einziges Ja, ein einziges Nein, ein Zufrüh oder ein Zuspät macht diese Stunde unwiderruflich“ und bestimmt das Leben eines Einzelnen [eines großen Künstlers] oder den Verlauf der Geschichte von Völkern. Solche Sternstunden leuchten wie Sterne in der Nacht der Vergänglichkeit.

Doch genau genommen entsprechen seiner Vorstellung einer ‚Sternstunde‘ eigendlich nur die Hälfte der zwölf historischen Miniaturen dieses Bandes:
- Das Genie einer Nacht – die Marseillaise, 25. April 1792: die spontane Bitte des Straßburger Bürgermeisters Dietrich an den Kapitän Rouget um ein Kriegslied für die am nächsten Morgen ausmarschierenden Truppen der Rheinarmee.
- Waterloo – 18. Juni 1815: Die Entscheidung des Marschall Grouchy sich streng an den Befehl Napoleons zu halten und nicht den Bitten/Forderungen seiner untergebenden Offiziere nachzukommen, in die offensichtlich begonne Schlacht eingreifen zu dürfen,.
- Der versiegelte Zug – Lenin, 9. April 1917: Die deutsche Genemigung der Forderung Lenins eines exterritorialen Waggons ohne Personenkontrolle für die Fahrt von der Schweiz durch das mit Russland im Kriege stehende Deutschland nach Schweden und St. Petersburg. Dass Ludendorff die Entscheidung alleine getroffen hätte, wie Zweig schreibt, ist allerdings zweifelhaft; höchstwahrscheinlich wurde sie nach Absprache durch verschiedene deutsche Regierungsstellen getroffen.
- Dann das Schicksal großer Künstler betreffend: Dostojewskis Begnadigung 1849 in letzter Minute, Tolstois Flucht 1910 und die Abweisung Goethes als der 74-jährige sich 1823 um die Hand der neunzehnjährigen Ulrike von Levetzow bewarb.

Doch Entdeckungen (die erste Sicht des Pazifik durch Europäer, Gold in Californien) wie auch technische Fortschritte sind nur Ereignisse, die früher oder später unausweichlich stattfinden. Wen interessiert es heute noch, wann genau und von wem das erste transatlantische Kabel gelegt wurde? Doch beschreibt Zweig diese Ereignisse so anschaulich, so lebendig, ein Vergnügen auch diese wiederzulesen.

Eine Sternstunde: intuitiv verbinde ich mit dem Wort ein positives Ereignis, was sicher für Dostojewskis Begnadigung zutrifft. Aber gab es je eine Stunde der Entscheidung, die das Schicksal ganzer Länder auch aus heutiger Sicht noch auf positive Weise bestimmte? Sollte man dazu vielleicht die - wievielten(?) - Male seit 1945 zählen, wenn nur ein Zufall und die kühle Entscheidung eines Einzelnen einen atomaren Weltuntergang verhinderte?
Oder die Schlacht von Waterloo? Aus britischer Sicht schon, denn in England (und Preußen!) wird der Sieg bis heute gefeiert. Aber für Europas Zukunft war Napoleons Niederlage ein Unglück. Die Restauration und der Kleinstaatennationalsmus bereiteten den Weg für das blutige 20. Jahrhundert. Natürlich ist es Spekulation, aber faszinierend sich vorzustellen, dass dann vielleicht weder die Weltkriege noch der Holocast stattgefunden hätten. Wie anders sähe die Welt heute aus! (VII / VIII-15) ( )
  MeisterPfriem | Sep 12, 2015 |
Buch der 1000 Bücher
Copyright: Aus Das Buch der 1000 Bücher (Harenberg Verlag)

Sternstunden der Menschheit
OA 1927 Form Historische Miniaturen Epoche Moderne
Stefan Zweigs populärstes und erfolgreichstes Buch ist eine Sammlung von Texten, die er selbst historische Miniaturen nannte. Jede Miniatur schildert einige dramatische Stunden oder Tage im Leben einer historischen Persönlichkeit, deren Entscheidung den weiteren Verlauf der Menschheitsgeschichte bestimmt.
Inhalt: Die Erstausgabe von 1927 enthielt fünf Texte – Die Weltminute von Waterloo (General Grouchy kommt Napoleon zu spät zu Hilfe), Die Marienbader Elegie (R Goethes unerfüllte Liebe zu Ulrike von Levetzow), Die Entdeckung Eldorados (Johann August Suter im Wilden Westen), Heroischer Augenblick (Fjodor R Dostojewskis Begnadigung in letzter Sekunde) und Der Kampf um den Südpol (Robert Scott gegen Roald Amundsen). In die postum erschienene Ausgabe von 1943 wurden sieben weitere Miniaturen aufgenommen: Flucht in die Unsterblichkeit (die Entdeckung des Pazifik durch Vasco Núñez de Balboa), Die Eroberung von Byzanz (eine angeblich unverschlossen gebliebene Tür ermöglicht die Eroberung der Stadt), Georg Friedrich Händels Auferstehung (die Entstehung des Oratoriums Messias), Das Genie einer Nacht (Rouget de Lisle komponiert die Marseillaise), Das erste Wort über den Ozean (C. W. Field verlegt das erste transatlantische Kabel), Die Flucht zu Gott (Leo R Tolstois letzte Tage) und Der versiegelte Zug (Wladimir Iljitsch Lenins Rückkehr nach Russland 1917). 1940 war eine englische Ausgabe erschienen, die neben den fünf Texten der deutschen Erstausgabe zwei weitere Miniaturen enthielt, welche auch der heute erhältlichen deutschen Sammlung angefügt sind (Cicero und Wilson versagt).
Aufbau: Die Texte sind keine historischen Analysen, sondern novellistisch zugespitzte Erzählungen, in deren Mittelpunkt jeweils eine biografisch überhöhte Person steht. Zwei Miniaturen sind keine novellistischen Prosatexte: In Heroischer Augenblick schildert Zweig Dostojewskis Begnadigung in Form eines dramatischen Gedichts, in Die Flucht zu Gott Tolstois letzte Stunden als Epilog zu dessen unvollendetem Drama Und das Licht scheinet in der Finsternis.
Zweig wollte nicht trockene Geschichtsschreibung betreiben, sondern anschaulich-realistisch einige dramatische Sternstunden der Menschheit schildern, wobei er sich nicht streng an die geschichtliche Wahrheit hielt. Die Texte spiegeln eine Geschichtsauffassung wider, welche die Intuition und den Heroismus des Einzelnen für die Entwicklung der Menschheit wichtiger nimmt als politische und gesellschaftliche Zusammenhänge.
Wirkung: Schon die Erstausgabe von 1927 wurde ein überraschend großer Erfolg – bis Ende 1928 wurden sieben Auflagen (130 000 Exemplare) des schmalen Bandes gedruckt. Im Dezember 2000 erschien im Fischer Taschenbuch Verlag bereits die 47. Auflage der nunmehr aus 14 Texten bestehenden Sammlung. ( )
  hbwiesbaden | Jan 25, 2011 |
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AutorennameRolleArt des AutorsWerk?Status
Zweig, StefanAutorHauptautoralle Ausgabenbestätigt
Hollo, J. A.ÜbersetzerCo-Autoreinige Ausgabenbestätigt

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Erste Worte
Kein Künstler ist während der vierundzwanzig Stunden seines täglichen Tages ununterbrochen Künstler ; alles Wesentliche, alles Dauernde, das ihm gelingt, geschieht immer nur in den wenigen und seltenen Augenblicken der Inspiration.
Zitate
Letzte Worte
Hinweis zur Identitätsklärung
Man unterscheide bitte zwischen Ausgaben mit 5, 12 oder 14 Miniaturen!
Siehe auch https://en.wikipedia.org/wiki/Decisive...
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Werbezitate von
Originalsprache
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