Das Debüt von Fatima Daas, das unter Pseudonym veröffentlicht wurde und starke autobiografische Züge trägt, wurde in Frankreich von der Kritik hochgelobt und wird auch vom deutschen Feuilleton bereits begeistert aufgenommen. Fatima ist die jüngste Tochter einer algerischstämmigen Familie und wächst in Frankreich in der Banlieue auf. Bald erkennt sie, dass sie lesbisch ist. Im Islam ist Homosexualität eine Sünde. Fatima ist ihre Religion wichtig. Kann sie beides sein, gläubige Muslimin und homosexuell? Der Roman dreht sich um Herkunft, Identität, überkommene Rollenbilder und sexuelle Orientierung und berührt damit Fragen, die zzt. in der Literatur hochaktuell sind (vgl. u.a. Yaghoobifarah: "Das Ministerium der Träume"). Sprache und Rhythmus des Romans erinnern an einen Rap. Jedes Kapitel wird mit dem Satz "Ich bin Fatima" eingeleitet. Die Ambivalenz der Protagonistin wird in jeder Zeile deutlich, ein Zwiespalt, für den es keine einfache Lösung gibt und den es auszuhalten gilt. Ein mutiger und wichtiger Roman, der das Publikum sofort in seinen Bann zieht, breit empfohlen