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Junge Frau, am Fenster stehend, Abendlicht,…
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Junge Frau, am Fenster stehend, Abendlicht, blaues Kleid: Roman (2021. Auflage)

von Alena Schröder (Autor)

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596442,207 (4.24)1
An Berlin tobt das Leben, nur die 27-jährige Hannah spürt, dass ihres noch nicht angefangen hat. Ihre Großmutter Evelyn hingegen kann nach beinahe hundert Jahren das Ende kaum erwarten. Ein Brief aus Israel verändert alles. Darin wird Evelyn als Erbin eines geraubten und verschollenen Kunstvermögens ausgewiesen. Die alte Frau aber hüllt sich in Schweigen. Warum weiß Hannah nichts von der jüdischen Familie? Und weshalb weigert sich ihre einzige lebende Verwandte, über die Vergangenheit und besonders über ihre Mutter Senta zu sprechen?… (mehr)
Mitglied:uculc
Titel:Junge Frau, am Fenster stehend, Abendlicht, blaues Kleid: Roman
Autoren:Alena Schröder (Autor)
Info:dtv Verlagsgesellschaft (2021), 369 Seiten
Sammlungen:eBook, Deine Bibliothek
Bewertung:
Tags:Keine

Werk-Informationen

Junge Frau, am Fenster stehend, Abendlicht, blaues Kleid von Alena Schröder (Author)

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Die “Junge Frau” ist ein “leises” und berührendes Buch, ohne jemals ins Sentimentale abzugleiten. Es liest sich schnell, leicht und locker, ohne es an Empathie für seine Protagonistinnen mangeln zu lassen oder das teils tragische Schicksal zu banalisieren.

In zwei Erzählungssträngen erzählt Schröder die Geschichte von vier (eigentlich fünf) Frauen einer Familie: Zunächst ist da Senta Köhler, geboren im beginnenden 20. Jahrhundert, die ungewollt von einem “feschen” Fliegerheld des Ersten Weltkriegs, Ulrich, schwanger wird.
Senta bekommt das Kind, leidet aber vermutlich an postnatalen Depressionen; die Ehe zerbricht, das Kind, Evelyn, bleibt beim Vater. Senta geht nach Berlin zu ihrer Freundin Lotte.

Im Berlin der 20er und 30er Jahre sind Frauen wie Senta und Lotte - selbständig, selbstbewußt und frei vom Antisemitismus der Zeit - eine Seltenheit. Senta heiratet letztlich in Berlin einen jüdischen Reporter, Julius Goldmann.

Ruhig und um so bedrückender erzählt Schröder von den zunehmenden Schikanen nicht nur durch die Nazi-Machthaber, sondern auch von Profiteuren der Diskriminierung. Können Senta und Julius letztlich fliehen, so werden doch Julius’ Eltern letztlich in Treblinka ermordet.

Es ist selten, daß es einer Autorin so scheinbar einfach gelingt, vom Schicksal Einzelner im Holocaust gleichzeitig so eindringlich und doch unaufgeregt und unaufdringlich zu erzählen.
Evelyn, Sentas Tochter, wächst derweil bei ihrer Tante Trude, Ulrichs Schwester, auf. Trude wird zur überzeugten Nationalsozialistin, die in einem “Delirium aus Hass, Angst, Enttäuschung und Wut” lebt und letztlich stirbt.

Gerade die Geschichte um Senta, die nie aufgibt, die anständig bleibt und die aufsteht und tut, was sie tun muß, gerade diese Geschichte hat mich sehr bewegt.

Im zweiten großen Handlungsstrang erleben wir, wie Hannah, Sentas Urenkelin, ihrer Familiengeschichte durch Zufall gewahr wird. Hannah ist Evelyns (wir erinnern uns: Sentas “verlorene” Tochter) Enkelin und besucht diese hochbetagte alte Dame und Seniorenheim und findet dort den Brief einer israelischen Anwaltskanzlei, die die Suche der verlorenen Familie in Gang bringt.
Schröder schreibt Hannah zu einer wunderbar modernen und glaubwürdigen jungen Frau, die es ihrerseits nicht leicht hat: Eine Affäre mit ihrem Doktorvater, eine Promotion, an der sie kein wirkliches Interesse hat und keine Zukunftsperspektiven in Sicht.

Nur die greise Großmutter ist von der Familie noch gegenwärtig: Der Vater ist seit der Einschulung fort. Die esoterisch angehauchte Mutter Silvia, die vor zehn Jahren an Krebs starb, weil sich der nun einmal nicht mit Zuckerkügelchen (“Globuli”) heilen läßt. Silvia, die aber auch schon vor ihrem Tod oft durch Abwesenheit - physische wie emotionale - “glänzte”, weil sie es wiederum von Evelyn nicht anders kannte.

All das ist kein leichtes “Erbe”, aber mit zunehmendem Verständnis für die komplizierten Familienverhältnisse der Vergangenheit wächst Hannah und es tun sich durch Begegnungen, unter anderem mit Rubi, der Enkelin eines weiteren Zeitzeugen, ungeahnte Wege für die Zukunft auf.

Das Buch endet offen und doch voller Hoffnung. Mir wiederum bleibt nur zu hoffen, daß Alena Schröder noch mehr zu erzählen hat. Volle fünf Sterne für dieses unsentimentale, aber dafür um so bewegendere Buch.


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  philantrop | Jun 4, 2021 |
Das Buch hat mir sehr gefallen. Ich fand die Hauptfiguren sehr sympathisch und konnte gut mitgehen auf den verschiedenen Zeitebenen dieser Geschichte. Hannah, eine etwas erfolglos dahinpromovierende Germanistin und ihre Großmutter Evelyn sind die noch lebenden Protagonistinnen einer Geschichte, in der es um Raubkunst und Restitution geht. Das Thema ist nicht einfach, aber die Autorin erzählt mit Leichtigkeit und so, dass man nicht mehr aufhören möchte zu lesen. Ein schönes Buch! ( )
  Wassilissa | May 31, 2021 |
Hannah entdeckt bei ihrer Großmutter einen Brief aus Israel. Offenbar ist Evelyn Alleinerbin eines Kunstvermögens, das ihrer Familie von den Nazis enteignet wurde. Doch sie schweigt auf Nachfragen der Enkelin. Hannah beginnt eigenmächtig mit der Recherche. Welche Verbindung bestand zum jüdischen Teil der Familie? Und warum hat Evelyns Mutter ihre Tochter im Stich gelassen und in die Obhut der Tante gegeben? Hannah dringt immer tiefer in die Vergangenheit der Großmutter und in die wilden Zeiten Berlins der 1920er-Jahre ein, die mit Beginn des Nationalsozialismus ein jähes Ende fanden ... - Die Journalistin, u.a. bekannt für ihre Kolumnen im SZ-Magazin, erzählt in ihrem Debüt ein sich über vier Generationen erstreckendes Familienepos. Dabei stellt sie die Frage nach der Schuld der Kriegsgeneration, die durch die Enkel angestoßen wird, in den Mittelpunkt, ohne jedoch allzu sehr in die Tiefe zu gehen. Wechselnde Perspektiven und Rückblenden sind spannend erzählt, während die aktuelle Lebenssituation Hannahs eher plakativ gerät. Trotzdem ein insgesamt unterhaltender und flüssig zu lesender Roman. ( )
  Cornelia16 | May 10, 2021 |
„Evelyn fixierte Hannah für einen kurzen Moment, prüfend, abwägend, müde. Sie hätte ihn einfach wegwerfen sollen, diesen Brief, nun war es zu spät.“ (Zitat Seite 13)

Inhalt
1942 fertigt Senta für ihren Schwiegervater Itzig Goldmann eine Inventurliste aller Kunstgegenstände an, die er den Nationalsozialisten übergeben muss. Seither sind die Liste und auch die Kunstwerke verschwunden. In der Jetztzeit erhält Dr. Evelyn Borowski, vierundneunzig Jahre alt, die einzige Tochter von Senta Goldmann, einen Brief von einem israelischen Anwaltsbüro, die auf diesen Tatbestand gestoßen sind und weiter Recherchen anbieten. Hannah, Germanistin, schreibt an ihrer Doktorarbeit und besucht ihre Großmutter Evelyn jede Woche. Da entdeckt sie durch Zufall diesen Brief. Warum hat man ihr nie etwas von diesem Teil ihrer Familiengeschichte erzählt und warum schweigt ihre Großmutter auch weiterhin? Hannah beginnt mit eigenen Nachforschungen.

Thema und Genre
In diesem Familien- und Generationenroman geht es um die Vergangenheit und Raubkunst, vor allem jedoch um Mütter und ihre Töchter, um die Probleme von Frauen, die schon in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ein eigenständiges, beruflich erfolgreiches Leben führen wollten, was nur schwer mit ihrer Mutterrolle vereinbar war.

Charaktere
Evelyn hat mit ihrem langen Leben schon abgeschlossen, vor allem jedoch mit der Vergangenheit. Hannah ist für ihre siebenundzwanzig Jahre erstaunlich orientierungslos, weiß nicht, was sie will. Doch während sie sich nur sehr halbherzig ihrer Dissertation widmet, lässt sie bei ihrer Suche nach der Vergangenheit ihrer Familie nicht locker. Senta, Evelyn, Silvia, Hannah, vier Generationen, vier im Grunde nicht so unterschiedliche Frauen, die versuchen, ihren eigenen Weg zu gehen.

Handlung und Schreibstil
Die aktuelle Handlung spielt in der Gegenwart, im Mittelpunkt steht Hannah, ihr Leben und ihre Suche nach den Bildern und nach ihrer Familiengeschichte. Diese wird parallel in einem zweiten Handlungsstrang erzählt, der 1922 beginnt und 1950 endet und der das Leben von Senta und Evelyn zum Inhalt hat. Eine weitere Rückblende führt in das Jahr 2007, zu Evelyn und Silvia. Die Geschichte, in deren Mittelpunkt weniger die Ereignisse, als die Entscheidungen, Konflikte, Probleme und Beziehungen der vier Frauen stehen, ist dicht und stimmig entwickelt, beginnt intensiv und spannend, flacht jedoch im letzten Viertel etwas ab.

Fazit
Eine interessante, angenehm zu lesende Familien- und Generationengeschichte. ( )
  Circlestonesbooks | Jan 27, 2021 |
Dieser Roman mit dem ungewöhnlichen Titel umfasst eine Zeitspanne von fast hundert Jahren und beleuchtet die Geschichte von den Frauen einer Familie, die aus unterschiedlichen Generationen stammen.
Hannah Borowski ist erstaunt, als sie durch einen Brief aus Israel erfährt, dass sie eventuell Erbin eines verschollenen jüdischen Kunstvermögens ist. Aber sie weiß nichts über ihre jüdische Familie und ihre Großmutter Evelyn schweigt verbissen. Sie will nicht über die Vergangenheit sprechen und auch nicht über Hannahs Mutter. Aber Hannah gibt nicht auf und will mehr herausfinden.
So erfahren wir in Rückblicken von Senta, die in den zwanziger Jahren in Rostock ungewollt schwanger wurde. Der werdende Vater heiratet sie zwar, aber schon nach recht kurzer Zeit scheitert diese Ehe. Er lässt Senta gehen, aber nimmt ihr das Kind. Senta arbeitet beim Berliner Tageblatt, erst einmal als Schreibkraft, dann als Journalistin. Durch ihren zweiten Mann Julius Goldmann, den Sohn eines angesehen Kunsthändlers, bekommt sie Zugang zur Berliner Künstlerszene. Aber die Zeiten sind schwierig für die jüdischen Bürger und die Goldmanns fliehen vor den zunehmenden Repressalien.
Es ist immer wieder erschreckend, wie schnell sich das Leben für die jüdische Bevölkerung verändert. Die Lage wird stetig schwieriger, und die Repressalien sind furchtbar. Noch schlimmer aber ist es, dass es Menschen gibt, die die Notlage schamlos ausnutzen.
Der Schreibstil ist packend und gut zu lesen. Die Geschichte hat mir gut gefallen und die Charaktere sind authentisch und gut dargestellt. Hannah ist 27 Jahre alt, aber sie ist noch nicht so richtig in ihrem Leben angekommen. Erst die Suche nach ihren Wurzeln ermöglicht es ihr, ihren eigenen Weg zu finden. Evelyn zeigt sich in Bezug auf die Vergangenheit ziemlich starrsinnig. Sie will einfach nicht über die Vergangenheit reden und begreift nicht, dass es auch Hannahs Vergangenheit ist. Ich konnte mich in die Personen gut hineinversetzen.
Mir hat dieser Roman gut gefallen und ich habe Hannah gerne begleitet beim Ergründen der Familiengeheimnisse.
Ich kann das Buch nur empfehlen. ( )
  buecherwurm1310 | Jan 15, 2021 |
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AutorennameRolleArt des AutorsWerk?Status
Schröder, AlenaAutorHauptautoralle Ausgabenbestätigt
Nachtmann, JuliaErzählerCo-Autoreinige Ausgabenbestätigt
Pruijs, LucienneÜbersetzerCo-Autoreinige Ausgabenbestätigt
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Literaturhinweise zu diesem Werk aus externen Quellen.

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An Berlin tobt das Leben, nur die 27-jährige Hannah spürt, dass ihres noch nicht angefangen hat. Ihre Großmutter Evelyn hingegen kann nach beinahe hundert Jahren das Ende kaum erwarten. Ein Brief aus Israel verändert alles. Darin wird Evelyn als Erbin eines geraubten und verschollenen Kunstvermögens ausgewiesen. Die alte Frau aber hüllt sich in Schweigen. Warum weiß Hannah nichts von der jüdischen Familie? Und weshalb weigert sich ihre einzige lebende Verwandte, über die Vergangenheit und besonders über ihre Mutter Senta zu sprechen?

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