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Lädt ... Der Morgenstern (2020)von Karl Ove Knausgård
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If you can imagine HP Lovecraft having studied German romanticism, throw in some Emmanuel Carrère-style theological musings, some Jo Nesbø-ish gore, and set it all in the forested backdrop of Norway, then that might give something of the unusual flavour of this unclassifiable book. Gehört zur ReiheDer Morgenstern (1) AuszeichnungenPrestigeträchtige AuswahlenBemerkenswerte Listen
Es ist Sommer in Norwegen. Eigentlich eine beschauliche, sonnengetränkte Zeit. Doch nun scheint etwas aus den Fugen geraten zu sein. Krabben spazieren an Land, Ratten tauchen an überraschenden Stellen auf, eine Katze kommt unter seltsamen Umständen ums Leben. Kurzum: Die Tiere verhalten sich wider ihre Natur. In seinem neuen Roman schildert Karl Ove Knausgård eine Welt, in der die Natur und die Menschen aus dem Gleichgewicht sind, obwohl das Buch eigentlich ganz realistisch vom Leben einiger Menschen, neun an der Zahl, während mehrerer Hochsommertage erzählt, und zwar in deren eigenen Worten. Da ist der Literaturprofessor Arne, der mit seiner Familie die Tage im Sommerhaus verbringt, an sich selbst zweifelt und mit seinem Nachbarn Egil über den Glauben an Gott diskutiert. Da ist die Pastorin Kathrine, die plötzlich merkt, dass sie ihre Ehe als Gefängnis empfindet. Da ist der Journalist Jostein, der auf einer exzessiven Trinktour von den mysteriösen Morden an Mitgliedern einer Death Metal Band hört, während seine Frau Turid in einer psychiatrischen Anstalt als Nachtwache arbeitet. Ihnen allen unerklärlich ist das Auftauchen eines neuen Sterns am Himmel, den auch die Wissenschaft nicht wirklich erklären kann. Ist er der Vorbote von etwas Bösem oder im Gegenteil die Verheissung von etwas Gutem? Keine Bibliotheksbeschreibungen gefunden. |
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Google Books — Lädt ... GenresMelvil Decimal System (DDC)890.00Literature Literature of other languages Other LanguagesKlassifikation der Library of Congress [LCC] (USA)BewertungDurchschnitt:
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Aus der Ich-Perspektive vieler Hauptpersonen, die lose miteinander verbunden sind, werden die Ereignisse zweier Tage beschrieben, an denen plötzlich ein neuer Stern am Himmel erscheint, manche Tiere beginnen, sich merkwürdig zu verhalten, bestialische Morde geschehen, seltsame, menschliche Wesen mit riesigen Köpfen auftauchen und Ritualhandlungen ausführen …
Nichts ist wirklich klar, in diesem Buch, bis zum Schluss nicht, jedenfalls nicht, was das eigentliche Thema und den roten Faden betrifft. Der dreht sich anscheinend um den Tod, und vielleicht können Leute nicht mehr sterben, aber es wird nie ganz klar, ob das Einzelfälle sind, oder ob das überhaupt wirklich passiert.
Die Erlebnisse der vielen (fast zu vielen) Ich-Erzähler sind über weite Strecken gar nicht so mysteriös, es ist das ganz normale Leben, das Knausgård beschreibt. Gerade dadurch wird alles sehr unheimlich, ständig hängt eine Art böse Vorahnung über dem Geschehen, die kaum je mit Händen zu greifen ist.
Das bleibt bis zum Schluss so. Die Handlung wird immer absurder und unverständlicher, und am Ende ist nichts klar oder abgeschlossen. Mein Eindruck war, dass diese Geschichte bisher höchstens zu einem Drittel erzählt ist. Würde da nichts nachkommen, wäre das ein wenig unbefriedigend.
Tatsächlich erscheint demnächst ein zweites Knausgård-Buch auf Deutsch, das mit dem Morgenstern „verbunden“ ist, wie es in der Buchbeschreibung heißt, auch wenn es anscheinend um ganz andere Charaktere zu einer ganz anderen Zeit geht. Auf Norwegisch ist bereits ein dritter Teil erschienen. Mein Eindruck – und meine Hoffnung – ist, dass es sich hier um ein großangelegtes Projekt Knausgårds handelt, in dem noch viele Bände folgen werden.
Der Morgenstern selbst ist schlicht großartig. Vom Lesegefühl her ähnelt das Buch sehr einem Thriller, ist aber doch ganz anders. Es ist nicht hastig erzählt, Tempo und reißerische Marktschreierei sind keine Attribute dieses Buches. Wie üblich erzählt Knausgård behutsam und langsam, unglaublich nahe an den Charakteren, die sehr echt und lebensnah wirken.
Gleichzeitig entsteht eine Spannung wie bei keinem anderen Knausgård, den ich bisher gelesen habe. Viele Motive aus seinen früheren Büchern begegnen uns wieder, neu interpretiert und in andere Zusammenhänge gesetzt. Das noch garniert mit viel Philosophie über Spiritualität, Wahrheit/Wirklichkeit und Tod – diese Kombination macht süchtig, sicher eines der besten Bücher, die ich je gelesen habe.
Ein Meisterwerk. ( )