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Olga: A Novel von Bernhard Schlink
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Olga: A Novel (Original 2018; 2021. Auflage)

von Bernhard Schlink (Autor), Charlotte Collins (Übersetzer)

MitgliederRezensionenBeliebtheitDurchschnittliche BewertungDiskussionen
17610154,794 (3.89)9
Bernhard Schlink, geboren 1944 bei Bielefeld, ist Jurist und lebt in Berlin und New York. Der 1995 erschienene Roman ›Der Vorleser‹, 2009 von Stephen Daldry unter dem Titel ›The Reader‹ verfilmt, in über 50 Sprachen übersetzt und mit nationalen und internationalen Preisen ausgezeichnet, begründete seinen schriftstellerischen Weltruhm. Die Geschichte der Liebe zwischen einer Frau, die gegen die Vorurteile ihrer Zeit kämpft, und einem Mann, der sich mit afrikanischen und arktischen Eskapaden an die Träume seiner Zeit von Größe und Macht verliert. Erst im Scheitern wird er mit der Realität konfrontiert - wie viele seines Volks und seiner Zeit. Die Frau bleibt ihm ihr Leben lang verbunden, in Gedanken, Briefen und einem großen Aufbegehren.… (mehr)
Mitglied:lisapeet
Titel:Olga: A Novel
Autoren:Bernhard Schlink (Autor)
Weitere Autoren:Charlotte Collins (Übersetzer)
Info:HarperVia (2021), 272 pages
Sammlungen:Read, eGalley
Bewertung:****
Tags:fiction, Day of Dialog

Werk-Informationen

Olga von Bernhard Schlink (2018)

A lire (1)
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„Du kannst aus dem, was dir gegeben ist, nicht das Beste machen, wenn du es nicht annimmst.“ (Originalzitat)

Olga Rinke wächst bei der Großmutter in ärmlichen Verhältnissen auf, da ihre Eltern früh ums Leben kamen. Für ihren Traum von einer Ausbildung hat die Großmutter wenig Verständnis. Doch Olga schafft durch Fleiß und ihren starken Willen die Aufnahmeprüfung auf das staatliche Lehrerinnenseminar, beendet die Ausbildung zwei Jahre später mit Erfolg und erhält ihre erste Anstellung als Lehrerin.

Herbert Schröder stammt aus einer sehr begüterten Familie, die Eltern besitzen ein Landgut, eine Zuckerfabrik und eine Brauerei. Seine Ausbildung ist vorgegeben: Abitur, dann Einritt ins Garderegiment.

Olga und Herbert kennen einander, seit sie Kinder sind und als sie älter werden, wird Liebe daraus. An eine Heirat ist jedoch nicht zu denken, da Herberts Eltern eine reiche Erbin ausgesucht haben. Doch Herbert zieht es ohnedies in der Ferne, zuerst Deutsch Südwest, dann Argentinien, Karelien, Brasilien, Sibirien. Doch zwischen diesen Reisen kehrt er immer wieder zu Olga zurück und sie verbringen gemeinsame Zeit. Dann beginnt er, sein größtes Vorhaben zu planen, die Nordostpassage und die Arktis für Deutschland zu erforschen. Ende Juli 1913 bricht die Expedition von Tromsö aus auf und scheitert. Herbert gilt als verschollen und Olga muss ihr eigenes Leben weiterleben.

Der Autor gliedert den Roman in drei Teile. Im ersten Teil wird von einem beobachtenden Erzähler die Kindheit von Olga und Herbert geschildert und Olgas Leben während der zwei Weltkriege, Flucht aus Schlesien bis in die frühen 50er Jahre. Dann wechselt die Erzählform in die Ich-Form, erzählt von Ferdinand, für dessen Mutter, Frau eines Pfarrers, sie als Näherin tätig war. Damals ist Ferdinand ein Kind und Olga nimmt sich Zeit für ihn. In diesem zweiten Teil schildert Ferdinand sein Leben, aber immer auch mit Bezug auf Olga, denn sie bleiben in Verbindung. Der dritte Teil wird anhand der Briefe, die Olga ab 1913 nach Tromsö, postlagernd, an Herbert geschrieben hat und die Ferdinand viele Jahre später in dieser Stadt entdeckt. Diese Briefe schließen noch offene Lücken in Olgas Leben.

Diese ungewöhnliche Erzählform ist großartig umgesetzt, da der Autor durch diese Form eine wichtige Periode der deutschen Geschichte am Beispiel eines einzelnen, langen Menschenlebens in die Handlung schlüssig einfügt. Dadurch und durch wechselnde weitere Protagonisten ergibt sich ein Gesellschaftsbild des 20. Jahrhunderts. Dennoch sorgen die flüssige Sprache und der Handlungsstrang dafür, dass die Lektüre spannend bleibt, überraschende Wendungen eingeschlossen.

Herbert ist zwar einer der Hauptcharaktere, da auch seine Geschichte jedoch aus der Sicht Olgas geschildert wird, dominierten hier seine Suche nach Ferne, Weite und der Wunsch, etwas Besonders zu tun. Auch wenn er immer wieder zu Olga zurückkehrt, hält er es nicht an einem Ort aus.

Olga dagegen zeigt sich uns als starke Frau, die ihren Weg geht, weil sie es will. Sie ist von großer Herzenswärme, besonders Kindern gegenüber. Als Lehrerin fördert sie die Ausbildung von begabten Kindern, setzt sich für Stipendien ein. Sie erkennt klar Ferdinands Einsamkeit und fördert ihn, wie zuvor schon Eik. Sie steht Kriegen und vor allem der Entwicklung Deutschlands immer sehr kritisch gegenüber.

Ferdinand studiert und arbeitet sein ganzes Leben in einem Ministerium. Er ist, im Gegensatz zum ruhelosen Herbert, ruhig und beständig.

Bernhard Schlink enttäuscht auch mit seinem neuen Roman seine Leser nicht und ich empfehle diese Lektüre allen, die eine Erzählung mit zeitgeschichtlichem Hintergrund schätzen, in literarischer Qualität, aber ohne je bemüht zu wirken.
( )
  Circlestonesbooks | Mar 27, 2019 |
Diese Geschichte hat es wieder in sich und ist ganz schön "voll". Eine deutsche Liebesgeschichte mit Höhen und Tiefen ohne Happy End, was ich aber gut finde. Das Buch wird bestimmt verfilmt. ( )
  Baresi | Apr 10, 2018 |
Früh schon hat Olga ihre Eltern verloren und wächst bei der Großmutter auf. Dort lernt sie Herbert kennen, Sohn eines Gutsbesitzers. Die kindliche Freundschaft wird geduldet, eine Liebesbeziehung lehnen Herberts Eltern und seine Schwester jedoch ab, Olga ist nicht standesgemäß. Doch die beiden lieben sich und zwischen seinen Welterkundungsexpeditionen trifft sich Herbert immer wieder mit Olga, die ihrerseits ihren Weg gegen alle Widerstände geht. Sie wird Lehrerin und bestreitet ihr Leben eigenständig. Als Herbert bei einer seiner Touren im arktischen Norden verschallt, bleibt Olga nur noch ihm Briefe postlagernd nach Norwegen zu schicken und zu hoffen, dass er sie irgendwann nach seiner Rückkehr wird lesen können.

Olgas Leben wird von Bernhard Schlink zunächst chronologisch angelegt, man erfährt vom Tod ihrer Eltern, der Kindheit und Jugend mit Herbert und dessen Schwester, ebenso wie die Zeit als junge Erwachsene, als Herbert bereits allerlei Erkundungen über alle Kontinente hinweg unternimmt. Bisweilen habe ich mich hier gefragt, weshalb der Roman nach der weiblichen Protagonistin benannt ist, zu sehr ist man mit Herberts Erlebnissen beschäftigt. Schlinks narrativer Kniff kommt später, als er zu Olga zurückkehrt und von ihrem weiteren Leben, nachdem ihr Geliebter in die Arktis aufgebrochen ist, berichtet. Eine interessante Konstruktion hat Schlink gefunden auch nach dem Tod Olgas noch bei ihr zu sein, Lücken zu füllen und manches in einem anderen Licht erscheinen zu lassen.

Natürlich geht es um das Schicksal einer Frau, noch dazu einer, der im Leben nichts geschenkt wird, die eisern an ihren Idealen festhält, sich immer wieder auf neue Situationen und Gegebenheiten einstellen muss und sich tapfer durchbeißt, egal wie widrig die Umstände sind. Es entsteht so auch eine Chronik der deutschen Geschichte vom Ende des Kaiserreichs bis in die Gegenwart, die exemplarisch an Olga erzählt wird.

Bernhard Schlink ist ohne Frage einer der bedeutendsten deutschsprachigen Gegenwartsautoren, der aus dem schlichten und gewöhnlichen Leben eine besondere Geschichte zu stricken vermag. Einmal mehr verwebt er im aktuellen Roman die reale Geschichte mit der fiktiven und belegt, dass kein Leben im luftleeren Raum stattfindet, sondern immer auch durch Zeit und Ort geprägt ist. Bemerkenswert wie er den Bogen zwischen öffentlich und privat, über die Jahrzehnte und Generationen hinweg zu spinnen vermag und den Leser in die fremden leben eintauchen lässt, so dass man Ende den Eindruck hat, die Figuren tatsächlich gekannt zu haben. Ein rundum gelungener Roman, den man am Ende zufrieden und mit etwas Wehmut zuschlägt. ( )
  miss.mesmerized | Feb 18, 2018 |
Dieses Buch hat mich von Seite zu Seite immer mehr und mehr gefesselt! Dachte ich die ersten 70 Seiten noch, was haben denn alle mit diesem Buch, konnte ich es kurz vor Ende des ersten Teils nicht mehr aus der Hand legen. Und ab da habe ich alles an einem einzelnen Abend durchgelesen!

Der Autor führt die beiden Hauptfiguren Olga und Herbert sehr unaufgeregt und trocken ein. Wir begleiten sie von ihrer Kindheit bis ins Erwachsenenalter. Trotz des unterschiedlichen Standes finden beide zueinander, weil sie im Vergleich zu anderen Kindern in ihrem Umfeld aus der Masse heraus stachen, anders waren und gerade deshalb gegenseitig auffielen. Herbert und seine Schwester Viktoria, Kinder eines Gutsbesitzers und Zuckerfabrikanten, waren von Olgas Andersartigkeit und Wissensdurst fasziniert.
"Herbert und Viktoria fanden die Neugier und Bewunderung, mit der Olga sich für ihre Welt interessierte, unwiderstehlich. Dass sie so schnell Freund mit ihr wurden, zeigte, wie einsam sie gewesen waren, obgleich sie es nicht gewusst hatten. (Seite 19f)Olga,die sehr früh ihre Eltern verloren hatte, keinen Zugang zur Großmutter fand, zu der sie nach dem Tode ihrer Eltern ziehen musste, eignete sich das Wissen aus der Höheren Mädchenschule im Alleingang an. Durch ihren Ehrgeiz schaffte sie es aufs staatliche Lehrerinnenseminar und durfte danach als Lehrerin Kinder auf dem Dorfe unterrichten.
Herbert dagegen, dem alle Schulbildung offen stand, interessierte sich weniger für das elterliche Gut und die Geschäfte. Herbert suchte das Weite. Eine seltsame Sehnsucht gab es in ihm, die ihn stets unruhig werden ließ und ihn in und durch die ganze Welt trieb.

Zwei ungleiche Menschen, verschiedene Charaktere und doch zwei Seelen, die sich nicht suchten aber dennoch fanden und irgendwann verliebten; gegen alle Regeln und Wünsche der Familie.

Im ersten Drittel bettet Bernhard Schlink seine Geschichte historisch ein, formt seine Protagonisten, umreißt die Umstände und bildet den Grundstein für Olga und Herberts Liebe. Das alles wirkte weniger ergreifend auf mich. Ich nahm es an. Und dann, "Dann erklärte Deutschland Russland den Krieg" (Seite 100) und es machte -Knack- und die Geschichte fesselte mich! Und der bis zum zweiten Teil distanzierte Erzähler wird greifbar, er bekommt einen Namen und ein Gesicht. Ferdinand lässt uns nah an sich und seine Beziehung zu Olga heran. Wir bekommen einen anderen, einen gefühlvollen Einblick in Olgas Leben. Ein neuer Lebensabschnitt, eine neue Olga und ich hing an Ferdinands Lippen.

Der dritte und letzte Teil, bestehend aus Briefen, lässt den Leser noch tiefer in Olgas Gefühlswelt und Seele blicken. Ganz nah an ihr dran, die vielen Emotionen, Erklärungen, gespickt mit Hoffnung, Sehnsucht und Erkenntnis, gingen nicht einfach so an mir vorbei. Der Autor schafft es, der Geschichte weiterhin einen Spannungsbogen zu geben, bis hin zum Schluss. Obwohl ich schon einen Ahnung hatte, freute ich mich über die Bestätigung am Ende.

Dieses Buch, obwohl es viele historische Themen, wie bspw. den Völkermord an den Herero, den Ersten und auch den Zweiten Weltkrieg, erwähnt, reißt es diese Themen nur an und bleibt im Gesamten ziemlich minimalistisch. Aber für mich macht gerade diese Schlichtheit und Kurzfassung das Besondere am Buch aus. Es gibt keine Längen und auch kein Schwafeln. "Olga" passt genau in die Zeit, von der sie erzählt. Nichts ist beschönigt oder ausufernd. Immer genau auf den Punkt.

Fazit:
Ein besonderes und intensives Buch, das inhaltlich sowie sprachlich auf jeder Ebene punktet. Nicht ausschweifend und auch nicht zu kurz und mit Überraschungen aufwartet, die im Nachhinein logisch sind, die ich aber während des Lesens aus den Augen verloren hatte. Kunstvoll gelungen! Ein echtes Highlight in 2018! ( )
  monerlS | Feb 5, 2018 |
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Keine

Bernhard Schlink, geboren 1944 bei Bielefeld, ist Jurist und lebt in Berlin und New York. Der 1995 erschienene Roman ›Der Vorleser‹, 2009 von Stephen Daldry unter dem Titel ›The Reader‹ verfilmt, in über 50 Sprachen übersetzt und mit nationalen und internationalen Preisen ausgezeichnet, begründete seinen schriftstellerischen Weltruhm. Die Geschichte der Liebe zwischen einer Frau, die gegen die Vorurteile ihrer Zeit kämpft, und einem Mann, der sich mit afrikanischen und arktischen Eskapaden an die Träume seiner Zeit von Größe und Macht verliert. Erst im Scheitern wird er mit der Realität konfrontiert - wie viele seines Volks und seiner Zeit. Die Frau bleibt ihm ihr Leben lang verbunden, in Gedanken, Briefen und einem großen Aufbegehren.

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