Das Buch, der zweite Teil der Reihe, beschreibt das gefährliche Leben des Bastards Fitz Chivalric in seinen jungen Erwachsenenjahren in Bocksburg. Unverbrüchlich treu steht er zu König Listenreich und Thronfolger Prinz Veritas, zu dessen Gemahlin Kettricken, die alle bedroht sind von den nicht nachlassenden Angriffen der Korsaren auf die Küsten des Königreiches einerseits, vom überbordenden, skupellosen Ehrgeiz des Prinzen Edel andererseits. Dieser strebt immer unverhohlener nach der Macht und nutzt die instabiler werdende Lage im Reich, um seinen Halbbruder Veritas zu schwächen, seine Gefolgsleute zu stärken und sich selbst als Thronfolger zu etablieren.

Fitz und des Königs Verbündete finden sich in Burrich und Chade, in der Witwe seines Vaters Filia, in Kettricken sowie, auf sonderliche Art, im Narren des Königs.

Fitz verfügt weiterhin über "die Gabe", die er insbesondere für eine Art telepathische Kommunikation mit Veritas nutzen kann, die er aber nicht gänzlich beherrscht. Zudem bedient er sich "der alten Macht", eine Art Seelenverschmelzung mit Tieren. Diese ist im Reich geächtet, und es ist ein großes Risiko, sie anzuwenden. Dennoch verbrüdert sich Fitz mit einem Wolf namens Nachtauge.

Das Buch ist spannend, aber nicht so gut wie der erste Band. Das liegt vor allem an einigen Längen. Insbesondere Gram, Selbstzweifel und Schmerz werden episch bis pathetisch ausgewalzt, ich mag das nicht so. Auch geraten einige der Figuren etwas zu stereotyp, insbesondere Edel und seine Schergen. Andererseits gibt es aber auch recht interessante Charaktere, z.B. Filia. Schade ist, dass nicht ganz klar wird, was die Gabe sein soll, wann sie wirkt und wann nicht. Manchmal wirkt das im Buch ein wenig willkürlich, wie für die gewünschte Richtung der Geschichte gerade passt.

Das Hörbuch, gelesen von Matthias Lühn, verstärkt das pathetische leider an manchen Stellen. Zudem reicht die Variabilität der Stimme nicht ganz aus, vor allem die Frauen finde ich nicht überzeugend gesprochen, auch wenn es insgesamt recht lebendig vorgelesen ist. ( )