Die Saga geht weiter - aber leider nicht ganz in der gewohnten Manier. Da der zunächst geplante 4. Band sich zum Mammut-Werk entwickelte, beschloss Martin, die Fortführung der Geschichte auf zwei Bände aufzuteilen, getrennt nach Schauplätzen. Da der vierte Band sich im großen und ganzen auf die Geschehnisse um den Eisernen Thron in Kings Landing konzentriert, standen hier die Geschicke der Lannisters im Mittelpunkt, und, da damit verknüpft, die Fortführung der Geschichte von Sansa, relativ wenig von Arya (und von Sam - er und Arya treffen in einem Abschnitt aufeinander) sowie von Brienne, die jetzt auch von Jamie auf die Suche nach Sasa geschickt wird und schließlich ein wenig aus Dorne, wohin Myrcella, Cerseis Tochter, durch Tyrion geschickt wurde.

Cersei selbst wird immer paranoider und tut alles, um an der Macht zu bleiben.

Ich persönlich empfand diesen vierten Band als den bisher schwächsten - vielleicht auch gerade im Vergleich zum fulminanten dritten Band. Möglicherweise liegt es aber auch daran, dass die aus meiner Sicht interessanten Charaktäre in diesem Band nur sehr spärlich vertreten sind. Allerdings hätte man bei kritischer Durchsicht sicher die eine oder andere Stelle auch deutlich kürzen können, z.B. habe ich am Ende die Stellen, in denen Cersei mit einer im Jugendalter erhaltenen Prophezeiung hadert, nur überflogen, da hier keine neuen Informationen zu lesen waren. Und überraschende Wendungen, wie sie im dritten Band sehr häufig zum Kapitelende zu finden waren (was den Lesespaß ja eher vergrößert), waren hier auch Mangelware, vielleicht zwei oder drei.

Jetzt hoffe ich, dass der fünfte Band, der ja dann parallel zum vierten spielt, mich wieder mehr mitreißt - die Protagonisten liegen mir da ja eher. ( )

Der vierte Teil kommt etwas ruhiger daher. Manches wird sehr ausführlich erzählt, was ich jetzt nicht schlecht finde. Trotzdem passieren spannende Dinge.
Die Handlung konzentriert sich diesmal sehr auf andere Charaktere, z.B. auf Cersei und ihre Machenschaften. Bisher konnte mich GRRM da immer überraschen, wie im Fall Jamies, der mir tatsächlich sympathisch wurde. Nicht so bei Cersei, mitunter ist man fassungslos, was sie veranstaltet.
Diese Konzentration auf andere Schauplätze ist sicherlich erst mal überraschend. Im dritten Band wurde die Zahl der Helden und Antihelden des Buches enorm dezimiert, doch gerade vom Ende hätte man sich nun weiteren Fortgang erhofft. Stattdessen wird dem Leser zugemutet, dass Lieblingsfiguren nicht auftauchen, Tyrion kommt im ganzen Buch nicht vor, Jon und Daenerys nur am Rande.
Nun werden neue Schauplätze ausführlicher dargestellt, etwa Dorne, was spannend und interessant ist. Das Buch wird ja mitunter recht kritisch gesehen und ist als langweilig verschrieben- das kann ich nicht so finden. Ich fand es wirklich interessant, unter anderem auch weil ich manche der Hauptpersonen gern mag, z.B. Brienne und Sam. Zudem ist es wieder meisterhaft gelesen von Roy Dotrice, einfach grandios, was der Mann aus dem Stoff macht.
Was mich aber tatsächlich mehr und mehr stört, ist die Brutalität, Hoffnungslosigkeit und Schamlosigkeit der Handlungen. Ich finde nicht, dass das unbedingt so dargestellt werden muss, auch wenn für viele Leser darin die Faszination der Serie liegt. Mir reicht das jetzt erst mal und ich lege vor dem fünften Band eine Pause ein. ( )

Wunderbares Buch, macht wieder mal Lust auf mehr. George R. R. Martin versteht es, Spass aber auch Angst zu verbreiten

http://www.weberseite.at/buecher/a-feast-for-crows-george-r-r-martin/ ( )

Langsam offenbaren sich die Schwächen, die es immer gibt, wenn man eine Reihe vor der Fertigstellung veröffentlicht. Trotzdem immer noch eine der besten Fantasyreihen auf dem Markt. ( )