Ich habe "Familienalbum" von Kate Atkinson schon vor einiger Zeit gelesen. Ich hab es zufällig im Keller meiner Eltern gefunden und es innerhalb kürzester Zeit verschlungen. Ich hab es beim ersten Lesen geliebt aber vermutlich damals noch nicht alles verstanden, da ich relativ jung war. Das schöne an einem Roman wie "Familienalbum" ist aber, dass man ihn immer wieder lesen kann, da es so voller Details gibt, die man erst beim zweiten oder dritten Lesen bemerkt.
Die Handlung ist in großen Teilen aus der Sicht von Ruby Lennox geschrieben, die der Leser beim Heranwachsen begleitet. Bereits vor ihrer Geburt wird Ruby, und dem Leser, klar, dass ihr wohl kein einfaches Leben in ihrer Familie bevorsteht.
Die Familie. Auch wenn Ruby ganz klar die Heldin des Romans ist erfährt man doch Stück für Stück durch Rückblenden von den Schicksalen ihrer Verwandten. Atkinson konzentriert sich hierbei auf die Frauenfiguren, die durch die Wirren eines ganzen Jahrhunderts stolpern. Und so taucht man als Leser in die Familiengeheimnisse der weit verzweigten Familie Lennox ein. Es ist fast wie ein Puzzel, dass sich nach und nach mit jedem Kapitel mehr zusammensetzt.
Was mich an diesem Buch so begeistert ist, dass Kate Atkinson genau den richtigen Ton trifft. Das Buch ist manchmal brüllend komisch und manchmal todtraurig. Und obwohl kaum eine der Figuren als leuchtendes Vorbild gelten kann,hat man sie am Ende des Buches so lieb gewonnen, wie seine eigene verrückte Familie. ( )