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16912161,212 (4.04)6
Dora ist mit ihrer kleinen Hündin aufs Land gezogen. Sie brauchte dringend einen Tapetenwechsel, mehr Freiheit, Raum zum Atmen. Aber ganz so idyllisch wie gedacht ist Bracken, das kleine Dorf im brandenburgischen Nirgendwo, nicht. In Doras Haus gibt es noch keine Möbel, der Garten gleicht einer Wildnis, und die Busverbindung in die Kreisstadt ist ein Witz. Vor allem aber verbirgt sich hinter der hohen Gartenmauer ein Nachbar, der mit kahlrasiertem Kopf und rechten Sprüchen sämtlichen Vorurteilen zu entsprechen scheint. Geflohen vor dem Lockdown in der Großstadt muss Dora sich fragen, was sie in dieser anarchischen Leere sucht: Abstand von Robert, ihrem Freund, der ihr in seinem verbissenen Klimaaktivismus immer fremder wird? Zuflucht wegen der inneren Unruhe, die sie nachts nicht mehr schlafen lässt? Antwort auf die Frage, wann die Welt eigentlich so durcheinandergeraten ist? Während Dora noch versucht, die eigenen Gedanken und Dämonen in Schach zu halten, geschehen in ihrer unmittelbaren Nähe Dinge, mit denen sie nicht rechnen konnte. Ihr zeigen sich Menschen, die in kein Raster passen, ihre Vorstellungen und ihr bisheriges Leben aufs Massivste herausfordern und sie etwas erfahren lassen, von dem sie niemals gedacht hätte, dass sie es sucht. Es ist "ein versöhnlicher Roman, in dem nichts Böses verschwiegen wird und der es dennoch schafft, aus all den Widersprüchen und Verlorenheiten eine Idylle inklusive Dorffest zu zaubern. Diese Gemeinschaft schafft es schließlich sogar, den Nazi zu integrieren und um ihn zu trauern. Der Rechtsradikalismus implodiert und hat in dieser guten Welt keine Chance mehr. Glauben sollte man das nicht. Ein schönes, trauriges Märchen aus der Prignitz kann aber durchaus mal so enden.… (mehr)
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Werk-Informationen

Über Menschen von Juli Zeh

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Ein extrem gutes Buch, das sehr zum Nachdenken anregt.
Dora zieht nach Brandenburg aufs Land und freundet sich dort wider Willen mit ihrem Nachbarn an, dem Dorf-Nazi.
Das Buch kreist um die schwierige Frage, ob man einen Rechtsextremen nett finden darf, ob es indiskutabel ist, die guten Seiten eines Menschen zu sehen, der Ausländer hasst und Schwule anpöbelt.
Ein wichtiges Nebenthema ist auch, wie sinnvoll es ist, sich intellektuell und theoretisch auf klare Standpunkte zu stellen, statt die verwirrende Realität so zu nehmen, wie sie ist und irgendwie damit klarzukommen.
Vielleicht ist Zeh ein bisschen einseitig; auch wenn die schlechten Seiten des Nachbarn nicht verschwiegen werden, werden sie doch selten dargestellt, das Positive überwiegt sehr deutlich.
Trotzdem: Gerade dadurch kommen Gedanken in Gang, die mich momentan sehr beschäftigen.
Hut ab! Sehr mutig, sehr kontrovers. Man muss das Buch nicht mögen, aber lesen sollte man es definitiv. ( )
  zottel | Feb 26, 2022 |
Meine hundertprozentige Begeisterung hat das Buch nicht entfacht. Dazu ist es mir dann doch fast zu gefällig und fast kitschig. Aber Frau Zeh kann gut schreiben, das Buch liest sich sehr gut.
Die junge Berlinerin Dora zieht in die brandenburgische Provinz und stellt dort schnell fest, dass man sich auf dem Land nicht wie in der Stadt die Menschen aussuchen kann, dort gibt es einfach weniger Auswahl. Neben Dora wohnt der „Dorfnazi“ und da gibt es kein Vertun, der ist rechts und war schon als Junge bei den Anschlägen in Rostock-Lichtenhgagen begeistert dabei. Trotz allem befreundet sich Dora mit ihm und das ist bei aller Simplifizierung sicher die Kernbotschaft: Dass man Menschen auch mögen und sich auf die einlassen kann, die einem Algorithmen niemals zur Seite gestellt hätten. Und dass Beziehungen nicht immer so sind, wie man sie sich vorstellt, und dennoch sind sie auf ihre Art richtig. Das finde ich an den beiden Vater-Tochter-Gespannen gut gelöst, an Dora und Jojo und Gote und Fritzi. Soweit mag ich das Buch also und doch stimmt es mich unbehaglich. Wenn bei mir in der Nachbarschaft das Horst-Wessel-Lied gesungen würde, würde ich mich nicht wohl fühlen (ich weiß schon, das tut Dora auch nicht). Aber wenn ich an meine dunkelhäutigen Freunde denke und dass die mich dann besuchen, würde mir da sogar leicht übel werden. Und insofern ist es lobenswert, dass Dora sich auf diese Annäherung einlässt, aber vielleicht könnte man das auch anders erzählen. Ich bin noch nicht ganz fertig damit, das arbeitet noch in mir - was ja wieder ein gutes Zeichen für das Buch ist. ( )
  Wassilissa | Jun 13, 2021 |
Hat mir sehr gut gefallen ( )
  Patkue | Apr 25, 2021 |
„Meistens besteht das Leben aus Trial and Error, und der Mensch kann viel weniger begreifen und kontrollieren, als er glaubt. Auf dieses Dilemma kann weder Nichtstun noch Aktionismus die richtige Antwort sein.“ (Zitat Seite 28)

Inhalt
Dora, sechsunddreißig Jahre alt, ist eine erfolgreiche Werbetexterin, als ihr im Home-Office des Corona-Lockdown nicht nur die gemeinsame Wohnung in Berlin, sondern auch das Leben mit Robert endgültig zu eng wird. Bereits im Dezember hatte sie heimlich das renovierungsbedürftige, alte Gutsverwalterhaus auf dem verwilderten Grundstück mit den großen Bäumen gekauft, in Bracken, einem kleinen Straßendorf irgendwo in Brandenburg. Jetzt, drei Monate später, ist sie emdgültig hierher übersiedelt. Mit ihrer Hündin Jochen, ohne Möbel, aber mit einem Nachbarn, der sich ihr als Gote, wie Gottfried, ich bin der Dorf-Nazi vorstellt, was zu seiner sauber geschorenen Glatze passt. Doch plötzlich liegt ihre Matratze auf einem eigens für sie angefertigten Bett und auf ihrem Lieblingsplatz auf dem Treppenabsatz vor dem Haus stehen eines Tages Küchenstühle. Hier, in diesem Dorf mit seinen Menschen verändert sich etwas in Dora, vom Nachdenken zum Umdenken.

Thema und Genre
In diesem Roman geht es um Menschen, ihre Ängste, Sorgen, aber auch den Zusammenhalt in diesen herausfordernden Tagen einer modernen, aber unsicher und brüchig gewordenen Gegenwart.

Charaktere
Dora muss in Bewegung sein, um sich ruhig zu fühlen. Sie hat eine eigene Meinung zu vielen Themen unserer Zeit, doch hier in Bracken erkennt sie rasch, wie sehr sie sich irrte, als sie überzeugt davon war, man könne doch Gut und Böse ganz einfach auseinanderhalten. Denn hier lernt sie alle möglichen Zwischenschattierungen in unterschiedlichster Form kennen.

Handlung und Schreibstil
Dieser Roman spielt in der Gegenwart in einem kleinen Dorf in Brandenburg. Dora zieht sich aus ihrem Leben in Berlin zurück, um mit ihrer Hündin Jochen eine völlig andere Art Leben zu probieren, denn Home-Office geht überall. Einkaufen ohne Auto, mit einer Busverbindung mit hohem Seltenheitswert, Gärtnern mit theoretischen Anleitungen über YouTube. Dazwischen freie Zeit, auch das muss sie lernen, mit dieser freien Zeit umzugehen, die Natur in ihrer wunderbaren Vielfalt hilft ihr dabei. Doch jeder Tag bringt neue Herausforderungen und manchmal wünscht sich Dora weit weg von allem, am besten auf die Raumstation ISS, um Abstand zu gewinnen und Ruhe. Die Autorin erzählt einfühlsam, intensiv, bindet die drängenden Themen der Gegenwart mit ein, schafft unterschiedliche Figuren mit völlig unterschiedlichen Sichtweisen, beleuchtet die Standpunkte, lässt sie ruhen, nimmt sie in einem neuen Zusammenhang wieder auf. Sie lässt ihre Figuren nachdenken, umdenken und uns beim Lesen mit.

Fazit
Dies ist tatsächlich ein Roman über Menschen, ihre Ängste, Probleme, das tägliche Leben mit skurrilen, witzigen Szenen und nachdenklichen, sehr traurigen. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie man miteinander umgeht, wenn die Meinungen stark auseinanderdriften. Es sind Figuren auf der Suche und man schließt jede einzelne der Figuren ins Herz, obwohl oder gerade weil jede so ihre Eigenheiten hat, authentisch, Menschen eben, und oft anders, als die anderen denken. ( )
  Circlestonesbooks | Mar 30, 2021 |
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AutorennameRolleArt des AutorsWerk?Status
Juli ZehHauptautoralle Ausgabenberechnet
Schudt, AnnaErzählerCo-Autoreinige Ausgabenbestätigt
Vlaming, AnnemarieÜbersetzerCo-Autoreinige Ausgabenbestätigt
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Gebräuchlichster Titel
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Ursprüngliches Erscheinungsdatum
Figuren/Charaktere
Wichtige Schauplätze
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Die Informationen stammen von der englischen "Wissenswertes"-Seite. Ändern, um den Eintrag der eigenen Sprache anzupassen.
Zugehörige Filme
Epigraph (Motto/Zitat)
Widmung
Erste Worte
Weitermachen. Nicht nachdenken.
Zitate
Letzte Worte
Hinweis zur Identitätsklärung
Verlagslektoren
Werbezitate von
Originalsprache
Anerkannter DDC/MDS
Anerkannter LCC

Literaturhinweise zu diesem Werk aus externen Quellen.

Wikipedia auf Englisch

Keine

Dora ist mit ihrer kleinen Hündin aufs Land gezogen. Sie brauchte dringend einen Tapetenwechsel, mehr Freiheit, Raum zum Atmen. Aber ganz so idyllisch wie gedacht ist Bracken, das kleine Dorf im brandenburgischen Nirgendwo, nicht. In Doras Haus gibt es noch keine Möbel, der Garten gleicht einer Wildnis, und die Busverbindung in die Kreisstadt ist ein Witz. Vor allem aber verbirgt sich hinter der hohen Gartenmauer ein Nachbar, der mit kahlrasiertem Kopf und rechten Sprüchen sämtlichen Vorurteilen zu entsprechen scheint. Geflohen vor dem Lockdown in der Großstadt muss Dora sich fragen, was sie in dieser anarchischen Leere sucht: Abstand von Robert, ihrem Freund, der ihr in seinem verbissenen Klimaaktivismus immer fremder wird? Zuflucht wegen der inneren Unruhe, die sie nachts nicht mehr schlafen lässt? Antwort auf die Frage, wann die Welt eigentlich so durcheinandergeraten ist? Während Dora noch versucht, die eigenen Gedanken und Dämonen in Schach zu halten, geschehen in ihrer unmittelbaren Nähe Dinge, mit denen sie nicht rechnen konnte. Ihr zeigen sich Menschen, die in kein Raster passen, ihre Vorstellungen und ihr bisheriges Leben aufs Massivste herausfordern und sie etwas erfahren lassen, von dem sie niemals gedacht hätte, dass sie es sucht. Es ist "ein versöhnlicher Roman, in dem nichts Böses verschwiegen wird und der es dennoch schafft, aus all den Widersprüchen und Verlorenheiten eine Idylle inklusive Dorffest zu zaubern. Diese Gemeinschaft schafft es schließlich sogar, den Nazi zu integrieren und um ihn zu trauern. Der Rechtsradikalismus implodiert und hat in dieser guten Welt keine Chance mehr. Glauben sollte man das nicht. Ein schönes, trauriges Märchen aus der Prignitz kann aber durchaus mal so enden.

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