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Ich umarme dich mit all meiner revolutionären Hingabe: Gesammelte Briefe 1947-1967

von Ernesto Che Guevara

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Che Guevara hat sich längst von seiner eigentlichen Rolle als Revolutionsführer gelöst und ist zu einem Heros geworden. So kommt es auch zu einer Veröffentlichung wie dieser Sammlung von Briefen an unterschiedliche Adressaten. Die Spanne der Adressaten reicht von der Zeit, als Che 19 Jahre alt war, hier dominieren Briefe an die Mutter, den Vater und einen befreundeten Kommilitonen, bis zu den wenigen Briefen, die Che am Ende, das Scheitern vor den Augen, in Bolivien an seine Lebensgefährtin Almeida und die Kinder und an Fidel Castro schreibt. In den persönlichen Briefen ist Che ein begabter humorvoller und liebevoller Schreiber, die anderen Briefe sind zumindest zeitgeschichtlich interessant. Es muss aber Florian Eichel in der Zeit vom 28.10.21 gefolgt werden, der Luchterhand dafür kritisiert, dass die kubanische Ausgabe samt den Vorworten ohne redaktionelle Korrekturen veröffentlicht wurden, sodass z.B. Ches Anordnung von Hinrichtungen unkommentiert veröffentlicht werden. - Neben den Tagebüchern aus Bolivien (ID-B 10/13) oder Kuba (ID-G 40/87), die Motorradtagebücher (ID-A 47/21) sind zeitloser. (2-3) Joachim Bahler… (mehr)
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(Leipziger Volkszeitung, Seite 12, Kultur, Dienstag - 16.11.2021, Norbert Wehrstedt)
Siegen oder sterben : erstmals sind in Deutschland Briefe des Argentiniers Ernesto Che Guevara erschienen, der in Kuba kämpfte und in Bolivien erschossen wurde.
Am 26. März 1965 schreibt er Klartext. Ernesto Che Guevara blickt zurück auf sechs Jahre Kuba nach dem Sieg der Revolution. Er ist auf dem Sprung in den Kongo, der zu einer tiefen Enttäuschung wird. Auf über 30 Buchseiten notiert er zum Abschied für Fidel, was in Kuba falsch läuft. Zu viel Improvisation, zu teure Fehlinvestitionen ("Politik der fröhlichen Geldverschwendung"), Bürokratie und administratives Chaos, Selbstgefälligkeit, Klüngeleien. Seine Utopie vom neuen Menschen bleibt ein Traum. Nur materielle Anreize treiben das Wachstum, nicht das Bewusstsein, Im Vorübergehen stößt er auch noch Lenin vom Sockel. Die NÖP der 20er sei "prämonopolistischer Kapitalismus". Dass er die Partei von all dem "jämmerlichen Filz befreien" und auf Ideologie reduzieren will, macht den Argentinier zum Widersacher des sozialistischen Lagers. Dort ist er die führende Partei auch der Staat. Erstmals ist diese Analyse der kubanischen Situation in den "Gesammelten Briefen" nun auch hierzulande nachzulesen. Überlegungen zu einem falschen Sozialismus. Wie Fidel auf diese Analyse reagiert hat, ist nicht bekannt. Vermutlich kannte er die Haltung Guevaras. Auch in anderen Briefen klagt er immer wieder über Desorganisation, mangelnde Kompetenz, lasche Kontrollen, materielles Denken. Er selbst hält es anders. Er nimmt nur das Gehalt eines Comandante (125 US-Dollar im Monat), für Reden, Auftritte, Bücher lehnt er jede Bezahlung ab. Zur Arbeit ins Zuckerrohr geht er auch noch als Minister. Sein persönliches Beispiel soll zählen. Sein höchster Lohn sei es, "dass ich als Teil des kubanischen Volkes wahrgenommen werde." (1964). Der Revolutionär als Idealist. Wie aus dem Arzt, der in den 50ern mehrmals den Kontinent Südamerika durchreiste, der "Jesus mit der Knarre" (Biermann) wurde, ist in jenen 150 Briefen nachvollziehbar, die "Ich umarme dich mit all meiner revolutionären Hingabe" (Abschiedsbrief an Fidel von 1965) vereinigt. Sehr kurze und längere, einfach nur Notizen und Erzählungen, Mitteilungen zum Alltag und Berichte aus dem Kampf. Er arbeitet in Kliniken, auch in Lepra-Stationen, interessiert sich für Allergologie, schlägt sich durch als Straßenfotograf, hat immer wenig Geld in der Tasche und kann sich "nicht gewöhnen an ein bürgerliches Leben" (Dezember 1953). Da ist er gerade in Guatemala angekommen, das einen sozialen Aufbruch begonnen hat. Che analysiert im Frühjahr die brüchige Situation berät - und gerät im Juni 1954 in den Putsch, finanziert von USA und United Fruit, gegen Präsident Arbenz. Er ist zornig, dass der nicht das Volk bewaffnet und vor dem Verrat kapituliert. Che geht nach Mexiko und lernt im Juli 1955 Fidel kennen. Erst ein Jahr später schreibt er in einem Brief an die Eltern über Fidel und "dass meine Zukunft mit der Revolution in Kuba verknüpft ist. Entweder ich siege mit ihr oder ich sterbe mit dort." Es gibt Mitteilungen über eine Heirat (die Peruanerin Hilda Gadea) und eine Tochter (Hildita), aber das ist nur Nebensache. "Ich leben nun mal mit diesem anarchischen Charakter, der mich von neuen Horizonten träumen lässt." Von den Briefen aus dem Krieg auf Kuba ist vor allem sein Bericht über den mühsamen 45-Tage-Marsch aus der Sierra nach Las Villas (September/Oktober 1958) aufschlussreich, wo er die zweite Front gegen Batista eröffnet, gegen den Widerstand von Leuten, die später Gegner wurden. Von Aleida March, seiner zweiten Frau, die bereits an seiner Seite ist (es gibt das berühmte Foto aus Santa Clara) ist nichts zu lesen. Später, als politischer Führer, schreibt er ihr von seinen Reisen, von der Suche nach Geschenken, von seiner Sehnsucht nach ihr, von Stress und Müdigkeit. So persönlich wie in diesen Briefen öffnet er sich selten. Höchstens noch bei Tita, der Kommilitonin von einst. In der Sierra Madre schreibt Che im Dezember 1957, er glaube nicht an exportierte Revolutionen. Acht Jahre später probiert er es trotzdem. Erst im Kongo, was ernüchternd (pessimistische Briefe an Fidel), dann in Bolivien, was tödlich endet. In einer Ruhepause dazwischen (Dezember 1965) setzt er sich für die Edition philosophischer Werke ein (auch Trotzki), aber nicht für "jene sowjetischen Schinken, die den Nachteil haben, dich nicht zum Denken zu bringen ; das hat die Partei bereits für dich getan, und du musst das nur noch schlucken". Nachdenklich verabschiedet er sich (Dezember 1966) von Ehefrau Aleida: "Unter einem Himmel voller unbekannter Sterne wurde mir plötzlich klar, wie wenig ich das Leben als private Person gelebt habe." Da blieben Che noch zehn Monate.
Klappentexte : Ernesto Che Guevara, Held der Revolution und eines der berühmtesten Gesichter des 20. Jahrhunderts, war ein gewissenhafter Beobachter und Chronist seiner Gegenwart. In seinen Briefen lernen wir einen humorvollen und warmherzigen Menschen kennen. Zeugnisse aus einem Leben, das dem Kampf für eine größere Sache gewidmet war. Angefangen bei den Notizen, die er von seinen Reisen durch den südamerikanischen Kontinent nach Hause schickt, bis zu den berührenden Worten, die er seinen Gefährt*innen, seiner Frau und seinen Kindern hinterlässt: Wir begegnen einem wachen und abenteuerlustigen jungen Mann, der seinen Träumen nachjagt und unbeirrt seinen Idealen folgt, der fassungslos soziale Missstände konstatiert und Verbündete sucht. Zeile für Zeile lesen wir, wie aus ihm ein legendärer Revolutionär und Staatsmann wird, der sich immer wieder dem Kampf gegen Unterdrückung und Ungerechtigkeit verschreibt. Eine einzigartige Sammlung seiner persönlichen und politischen Korrespondenz, bisher zu einem großen Teil unveröffentlicht. Briefe, die uns überraschende Seiten einer vielschichtigen Persönlichkeit näherbringen : den politischen Führer, den Guerillakämpfer, den Sohn, den Vater, den Geliebten, den Philosophen und Dichter.

Ernesto Che Guevara wurde am 14. Mai oder Juni 1928 im argentinischen Rosario geboren. Nach einem Medizinstudium und ausführlichen Reisen durch Lateinamerika traf er 1954 eine Gruppe kubanischer Revolutionäre, die in Mexiko im Exil lebten. Nach zweijährigem Guerillakrieg als Commandante, an der Seite Fidel Castros, trat er 1959 in die Revolutionsregierung auf Kuba ein. 1964 trat er von allen Ämtern zurück und ging 1966 nach Bolivien, um die Revolution weiterzutragen. Dort wurde er ein Jahr später erschossen.

Stefanie de Velasco, geboren 1978 im Rheinland, studierte Europäische Ethnologie und Politikwissenschaft. Sie schreibt regelmäßig für das Berliner Stadtmagazin Zitty, für die FAS und ZEIT Online. 2013 erschien ihr Debütroman "Tigermilch", 2019 dann "Kein Teil der Welt" bei Kiepenheuer & Witsch.
  Aficionado | Dec 2, 2021 |
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