"Das Rätseln der Tänzerin" ist bis jetzt eine der besten Miss-Marple-Geschichte, die ich gelesen habe. Miss Marple kommt hier sehr schön zu Geltung, ist tief in den Fall verwickelt. Sie tritt sehr oft in Szene und ist nicht nur eine Randfigur, die am Ende trotzdem den Fall löst, sondern der Leser kann ihr mehr oder weniger folgen und weiß im Großen und Ganzen alles, was sie auch weiß.
Allerdings war die Lösung schon von Anfang an ziemlich klar, da ziemlich klassisch (Eigentlich müsste man ja sagen, dass es zu der Zeit wohl durchaus nicht klassisch war, aber durch das viele Wiederaufarbeiten klassisch wurde.), trotzdem war ich immer wieder verwirrt oder unsicher, wer denn nun eigentlich der Mörder ist und vor allem, wie er es angestellt hat. Das warum war ja von Anfang an ziemlich offensichtlich. Mir ist bis ganz zum Schluss, also bis zu dem Moment, in dem Miss Marple ihre Lösungsfindung erklärte, nicht klar gewesen, wie der Mörder das Verbrechen begangen hat, noch, wie Miss Marple auf die richtige Lösung gekommen ist. Sehr raffiniert.
Besonders schön fand ich, dass Melchett und Harper sowie die Bantrys und Clithering sich alle auf Miss Marple verlassen haben und ihre detektivischen Fähigkeiten geschätzt und auch bewusst eingesetzt haben und vor allem: Dass sie ihrer Meinung vertraut haben und ihrer Version Glauben geschenkt haben. Miss Marple hat sich nun in ihrem Dorf fest als glaubhafte Detektivin etabliert. (Ich schließe daraus, dass nicht mehr allzu viele Fälle in Mary Mead spielen werden, sondern Miss Marple bald auf neue Gegenwehr stoßen wird.)
Ich freue mich auf jeden Fall auf weitere Fälle mit der netten alten Miss Marple. ( )