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Lädt ... Buddenbrooks. Sonderausgabe. Verfall einer Familie. (Original 1901; 1997. Auflage)von Thomas Mann
Werk-InformationenBuddenbrooks von Thomas Mann (1901)
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Melde dich bei LibraryThing an um herauszufinden, ob du dieses Buch mögen würdest. Keine aktuelle Diskussion zu diesem Buch. Thomas Manns Epos über eine Lübecker Kaufmannsfamilie ist einfach eindrucksvoll. Die ausgeprägte Sprachmächtigkeit des Verfassers ist hier, in seinem Erstlingsroman, schon vollständig vorhanden. Die Art, wie Thomas Mann mit Worten ein Gemälde der bürgerlichen Welt des 19. Jahrhunderts malt, ist einfach ein Genuss. Bei der Lektüre wird man gleichsam der Gegenwart enthoben und in die von ihm beschriebene Epoche versetzt. Man fühlt sich wie in einer anderen Welt, was mit Sicherheit den großen Reiz des Buches ausmacht, da man vorübergehend die eigene Realität vollständig ausblenden kann. Wobei gesagt werden muss, dass aus „Buddenbrooks“ klar hervorgeht, dass auch die damalige Zeit kein reines Vergnügen gewesen sein kann – obwohl Thomas Mann mit Sicherheit bis zu einem gewissen Grad die Umstände des 19. Jahrhunderts verklärt und idealisiert dargestellt hat. Viele Härten springen dem Leser aber doch geradezu ins Auge, wie z. B. die damalige Rolle der Frau: Die Art, wie sie von den Eltern bzw. dem Ehemann über ihr Schicksal bestimmen lassen musste, ohne selbst große Einflussmöglichkeiten auf ihren Lebensweg zu haben. Oder wie sehr Frauen damals von der Mittellosigkeit bedroht waren, wenn die Versorgung durch männliche Familienmitglieder wegfiel. Auch die Schicksalsergebenheit in Krankheit und Tod überrascht aus der heutigen Sicht, da wir viel mehr gewohnt sind, gegen Krankheiten anzukämpfen. Was natürlich mit den fortschrittlicheren Heilmethoden unserer Zeit zusammenhängt. Außerdem ist es hochinteressant, in diesem Roman zu lesen, wie die Menschen in der damaligen Zeit ohne die Mittel modernen Komforts ihr Leben verbracht haben, wie sie ihre Freizeit und Arbeitswelt gestalteten, ganz ohne Fernsehen, Telefon, PC usw. Offensichtlich verlief das Leben noch auf eine gemächlichere und langsamere Weise, worum man die Menschen dieser Epoche ein wenig beneiden kann, auch wenn sie auf viele Errungenschaften unserer Zeit verzichten mussten. Thomas Mann beschreibt das Schicksal der Kaufmannsfamilie Buddenbrook innerhalb von vier Generationen, wobei es um den allmählichen wirtschaftlichen Abstieg der Familie geht, an dessen Ende die Liquidation der Firma steht. Es ist insgesamt eine eher melancholische Erzählung, der es aber keineswegs an heiteren Elementen fehlt. Insofern ist „Buddenbrooks“ eine sehr treffende Reflexion der Wirklichkeit, in welcher ebenfalls Ernstes und Heiteres ineinander fließen. In der Zeichnung seiner vielfältigen Charaktere zeigt sich die Meisterschaft und eindrucksvolle Menschenkenntnis Thomas Manns, der mit großem Einfühlungsvermögen eine ganze Reihe von lebensnahen und glaubwürdigen Personen erschafft – was um so staunenswerter ist, als der Verfasser zum Abschluss seines Werkes erst fünfundzwanzig Jahre alt ist. Dieses Buch wartet nicht mit einer spektakulären Handlung und hoher Dramatik auf, sondern gerade die minutiöse Beschreibung kleinster und scheinbar nebensächlicher Ereignisse macht den eigentlichen Reiz aus. Und gerade hier liegt wohl auch die besondere Begabung Thomas Manns. Ein Klassiker mit Nobelpreis-Auszeichnung! Der frühe Gesellschaftsroman von Thomas Mann spiegelt vieles wieder. Einerseits eine Kaufmannsfamilie, die uns mitnimmt zu all ihren Höhen und Tiefen. Die Mühen, eine solche Familie und auch das Geschäft aufrecht zu erhalten, die zwischenmenschlichen Aspekte und die politische Situation dieser Zeit. Vor allem aber auch die Bestrebungen, das Fortleben der Familie zu gewährleisten. Jedes Familienmitlglied hofft, dass in der goldenen Familienchronik, einem dicken Buch über alle Generationen dieser Familie, die vom Familienoberhaupt geführt wird, eigene Taten und Gutes dokumentiert wird. Scheitern ist keine Option. Die naive Tochter Tony, die den Kaufmann Bendig nicht heiraten möchte, obwohl diese Verbindung für die Familie durchaus von Vorteil wäre, Erika, Hanno, Thomas, Gerda, Johann... - alle Protagonisten werden sehr menschlich gestaltet. Ihre Verhaltensweisen sind ihr Kennzeichen, Dialekt und Mundart sorgt dafür, dass sie noch lebendiger wirken. Ich persönlich finde, dass sich dieses Werk gerade am Anfang sehr schleppend liest, aber wenn man diese Hürde überwunden hat, zieht die Familie jeden in Ihren Bann. Buddenbrooks ist durchaus ein interessantes Buch, obwohl es 'nur' die Geschichte einer Familie beschreibt. Doch gerade darin liegt das Interessante des Buches. Die Charaktere sind vielleicht nicht unbedingt detailliert, in der Literaturwissenschaft würde man sie als 'flach' bezeichnen, da sie nur eine Haupteigenschaft haben (z.B. Tony ist sehr Stolz, Thomas setzte sich selbst sehr unter Druck, doch sind es gerade diese Eigenschaften, die die gesamte Spannung des Buches ausmachen und durchaus auch zum Nachdenken anregen. Thomas setzt sich selbst und seinen Sohn Hanno so sehr unter Druck, erfolgreich das Familiengeschäft weiterzuführen, dass beide am Ende daran zugrunde gehen und die Firma ebenfalls. Tony hingegen gibt sich zwar ebenfalls für das Wohl der Firma hin, doch ist sie auch sehr stolz und nachtragend und steht gerne im Mittelpunkt. Christian hingegen ist der 'Clown' und wird davon von seiner Familie verachtet, besonders von Thomas und zwischen den beiden Brüdern entsteht eine immer größere Spannung. Ich vermute, dass beide in gewissem Maße eifersüchtig auf das Leben des anderen sind: Thomas möchte gerne die Freiheiten genießen, die auch Christian hat und gerne aus seinen vorgeformten Bahnen ausbrechen und Christian hingegen verkraftet es nicht, von seinem (mehr oder weniger) erfolgreichen Bruder abzuhängen und zuzusehen, wie sein eigenes Leben den Bach runtergeht, während Thomas immer Glück und Wohlstand zu haben scheint. Ich finde das Buch wirklich sehr lesenswert, vor allem, weil es sehr schön die damaligen Familienverhältnisse und Schätzung der Werte Moral, Anstand und Takt darstellt. Es ist faszinierend zu 'erlesen', wie der Familienzusammenhalt zu damaliger Zeit (19. Jh.) war und wie sehr sich die Familienmitglieder zum Wohle der Familie aufgeopfert und verbogen haben (Dieses Detail find eich besonders im Vergleich zu unserer heutigen Gesellschaft interessant). Andererseits war aber auch genau diese Tatsache nahezu erschreckend, ebenso wie die Oberflächlichkeit, die mit dem Wohlstand einherzugehen scheint. Vor allem war es den Kaufleuten wichtig, nach außen hin zu repräsentieren und angemessen zu erscheinen (nun gut, dass ist heute kaum anders), doch was mich wirklich schockiert hat, war, dass es auch innerhalb der Familie diese Aufrechterhaltung von Würde und Fassung gab und dass es als nahezu entwürdigend angesehen wurde, wenn man etwas menschlich war. Ich erinnere mich hier an eine Szene mit Tony, die an Thomas' Bett ein Lied singen möchte, der aber nach einigen Zeilen der Text nicht mehr einfällt. Sie bricht verschämt ab und versucht es mit Stolz und Haltung zu überspielen, doch Gerda und Hanno sind peinlich berührt von dieser Situation. Diese Szene ist für mich unbegreiflich, da es etwas zutiefst Menschliches als würdelos darstellt. Im Vergleich dazu, bin ich froh, heute die Möglichkeit zu haben, meinen Gefühlen zumindest im Familienkreis freien Lauf lassen zu können. Gehört zu VerlagsreihenBibliothek des 20. Jahrhunderts (Dt. Bücherbund) (Mann, Thomas) Fischer Taschenbuch (661) Grote ABC (646) — 11 mehr Ist enthalten inRomanzi von Thomas Mann BeinhaltetBearbeitet/umgesetzt inWird parodiert inHat eine Studie überHat einen ErgänzungsbandHat als Erläuterung für Schüler oder StudentenAuszeichnungenBemerkenswerte Listen
Aufstieg und Verfall einer Lübecker Patrizierfamilie im 19. Jahrhundert. Keine Bibliotheksbeschreibungen gefunden.
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Gert Westphal liest wunderbar! Er bringt den Text zum Leben, wie wohl kaum jemand sonst ( )