Der niederländische Geologie-Student Alfred Issendorf macht sich gemeinsam mit drei einheimischen Kommilitonen auf in die entlegene norwegische Finnmark, um dort Beweise für eine wissenschaftliche Theorie seines Mentors zu finden. Von Anfang an steht Issendorfs Expedition unter keinem guten Stern und er fühlt sich als Außenseiter der Forschergruppe. Als Issendorf schließlich durch eigenes Unvermögen und einen dummen Zufall den Kontakt zu den anderen Wissenschaftlern verliert, wird die Expedition zur Katastrophe.

Hermans in der Ich-Perspektive geschilderter Roman überzeugt durch klare Sprache und lebensnaher Schilderungen der psychischen und physischen Härten in der weiten Einöde des norwegischen Polarsommers. Letztlich ist das Werk ein spannender Abenteuerroman, zugleich aber auch ein psychologische Studie des menschlichen Geistes. Geltungssucht, Ehrgeiz und hoher Erwartungsdruck sind die Triebfeder von Hermans Hauptfigur, die unwissentlich in eine Katastrophe taumelt. Durch die Wendungen der Expedition ist "Nie mehr schlafen" auch eine Chronologie des Scheiterns mit ständig wachsender Eskalation. Hermans hat sich im Roman auch mit existenzialistischen Fragen beschäftigt und bringt dem Leser auch seine atheistische Philosophie näher. ( )