In "Helter Skelter - Der Mordrausch Des Charles Manson" dokumentiert Vincent Bugliosi, der damals als Staatsanwalt mit dem Fall betraut war, auf knapp 800 Seiten penibel die Ermittlungen und natürlich auch die Morde, welche von Charles Manson und seiner 'Family' begangen wurden.

Schon beim Lesen der ersten Seiten wird schnell klar, dass es sich hier um keine leichte Kost handelt, denn dieses Werk ist recht trocken geschrieben. Gerade der erste Teil, in dem die Morde rekonstruiert und haarklein beschrieben werden, liest sich wie eine Gerichtsakte. Es wird zwar auf juristische Fachbegriffe weitgehend verzichtet (wenn sie doch verwendet werden, sind sie allerdings erklärt), aber es kommt keine klassische Spannung auf.
Dies kann man allerdings von einem Dokumentarwerk auch nicht wirklich erwarten. Dennoch sind meiner Ansicht nach zu viele Fußnoten verwendet worden, die den Lesefluss unangenehm stören.
Allerdings ist "Helter Skelter" kein schlechtes Buch, ganz im Gegenteil. Man sollte sich jedoch bewusst sein, was einen erwartet, wenn man dieses Werk aufschlägt.

Fakt ist, dass es wohl kein ausführlicheres Buch gibt, welches diesen Fall, eine der wohl brutalsten Mordserie in der Geschichte der Vereinigten Staaten, dokumentiert.

Ein weiterer sehr spannender Aspekt ist die Tatsache, dass dieser Fall ja in den späten sechziger Jahren passierte, ergo erhält man einen wunderbaren Einblick in die Polizeiarbeit, die damals noch ohne den ganzen technischen Schnick-Schnack auskommen musste, auf den Ermittler in der heutigen Zeit standardmäßig zurückgreifen.
Auch die Fehler und Pannen, die seitens der Behörden begangen wurden, werden hier offengelegt und sind teilweise extrem peinlich und daher auf eine sehr skurrile Weise amüsant.

Insgesamt ist "Helter Skelter - Der Mordrausch Des Charles Manson" ein recht schonungsloses Buch, das sowohl die Morde als auch die Ermittlungen bis ins kleinste Detail wiedergibt. Gerade Menschen, die von diesem Fall fasziniert sind, werden um dieses Werk nicht herumkommen.
Aber generell lege ich dieses Buch allen Freunden des Morbiden ans Herz, sofern man mit dem recht trockenen Stil zurechtkommt.

Quelle: www.Necroweb.de ( )