Auf ein Miniaturbild klicken, um zu Google Books zu gelangen.
Lädt ... Schilf (2007)von Juli Zeh
Keine Lädt ...
Melde dich bei LibraryThing an um herauszufinden, ob du dieses Buch mögen würdest. Keine aktuelle Diskussion zu diesem Buch. Überraschende Wendungn und Gedankengänge, auf ihre Sprache und Schreibstil muss man sich einlassen - ich mag sie. ( ) Anfangs fand ich das Buch richtig gut. Zwar etwas überzeichnet, aber dadurch auch überzeugend, werden zwei Physiker dargestellt, die seit ihrem Studium befreundet sind, aber auch in einer ständigen Konkurrenzsituation stehen. Dabei ist Oskar erfolgreicher, während Sebastian mit seiner Zeit-Theorie wissenschaftlich etwas im Abseits steht. Privat aber hat Sebastian mehr Glück, da er verheiratet und liebevoller Vater ist. Allerdings wird zu Beginn des Buches sein Sohn entführt und er zu einem Mord aufgefordert. Im folgenden dreht sich dann vieles um Zeittheorien, der Roman spielt mit dem Thema der Realität, die durch Beobachtung erzeugt wird (etwa wie Schrödingers Katze). Die Lösung des Krimis ist in gewisser Weise naheliegend. Den Kommissaren konnte ich weniger abgewinnen. Sie waren als Kontrapunkte zu den Physikern zwar gut gesetzt, der todkranke Schilf bei seinem letzten Fall und die ungewöhnliche Rita Skura, aber eigentlich zu abstrus. Dieser Typ Ermittler gelingt bei Friedrich Ani, hier war er zu viel des Guten. Ab Aufnahme der Ermittlungen gefiel mir daher auch das Buch nicht mehr so, da waren es zu viele deutliche Charaktere, die das Zeitthema aufmischen. Außerdem konnte mich gerade Schilf am wenigsten überzeugen. Dennoch gefiel mir das Buch. Juli Zeh beobachtet gut und beschreibt präzise. Die Milieus der beiden Physiker, ihre Freundschaft (eine tolle Szene: die Herleitung einer Formel im "Rotkäppchens" Vorlesung) - das fand ich sehr gut dargestellt und vorstellbar. Und auch der physikalische Hintergrund war nachdenkenswert. Ob hochwissenschaftlich, philosophisch oder theoretisch verklärt, letztendlich geht es bei vielen Kriminalfällen doch immer wieder um allzu Zwischenmenschliches. Die ganze Geschichte dreht sich einerseits um zwei Physiker, die voneinander nicht lassen können und in ihrer mehr oder weniger verklemmten Homosexualität gefangen sind, während sie ihre emotionale Auseinandersetzung über das Thema der Physik austragen, und andererseits um den Ermittler Schilf, der seinem Tode zutreibt, vorher aber noch dem Physiker Sebastian aus dem Schlamassel helfen will. Dessen Sohn wurde nämlich entführt und für dessen Freilassung soll er den (vermeintlichen) Liebhaber seiner Frau ermorden. Da der Einleitung mit den beiden Studienfreunden Sebastian und Oskar eine derartig umfassende Aufmerksamkeit gewidmet wurde, ist schnell deutlich, wer sich hinter dem Auftrag verbirgt. Interessant bleibt der Weg zur Auflösung, der allerdings durch umfassende theoretisierende Schleichwege ziemlich undurchsichtig wird. Ein literarischer Thriller ist ja schön und gut, aber man kann sich da auch etwas übernehmen. Schade eigentlich, denn einige der Charaktere sind wunderbar ausgedacht, und die Bildsprache von Zeh zeichnet sich zumeist durch Prägnanz und treffende Bildsprache aus; aber halt auch hier ist es des Guten wohl etwas zu viel. Zeige 3 von 3 keine Rezensionen | Rezension hinzufügen
Bearbeitet/umgesetzt inAuszeichnungen
Juli Zeh entwirft in ihrem 3. Roman das Szenario eines Mordes, wie wir es uns bisher hicht vorstellen konnten. Rasant treibt sie ihre Geschichte bis zum grotesken Finale - und erklärt ganz nebenbei das physikalische Phänomen der Zeit. - Thriller. vt Keine Bibliotheksbeschreibungen gefunden. |
Aktuelle DiskussionenKeineBeliebte Umschlagbilder
Google Books — Lädt ... GenresMelvil Decimal System (DDC)833.92Literature German literature and literatures of related languages German fiction Modern period (1900-) 1990-Klassifikation der Library of Congress [LCC] (USA)BewertungDurchschnitt:
Bist das du?Werde ein LibraryThing-Autor. |