Mein erster Gedanke war: "Blöder Titel - gibt es auch Warmeis?" Aber in der ersten Zeile wurde schon klar, dass es ein Familienname ist. Der eines Serienmörders nämlich, der in den 30er Jahren im Raum München sein Unwesen trieb.

Mit 154 Seiten ließ sich dieser Krimi flott lesen, und nach meinem Empfinden kam die Atmosphäre der 30er Jahre gut rüber. Der Aufbau ist ungewöhnlich mit drei Erzähl- und Zeitschienen, die sich immer wieder abwechseln: Ein wörtliches Vernehmungsprotokoll, das nur aus den Antworten und Aussagen des Täters besteht, der anfangs leugnet; die ersten Tage eines Mädchens vom Land, das ein Unterkommen in München sucht; und in umgekehrter Chronologie die einzelnen Sexualmorde, jeweils angefangen mit einer Zeugenaussage, und von Mal zu Mal ausführlicher.

Besonders makaber ein Zitat des Mörders selbst in seiner Vernehmung, kurz nach der Hälfte des Buches: "Aufgehängt gehört so einer, der das tut. An seinem Sackl aufhängen würd ich den und den Belli ab. Zack! - Kurzer Prozess."

Dass er in seinem eigenen Fall letztlich anderer Meinung ist und der Hinrichtung mit dem Fallbeil (vergeblich) die "Umerziehung" im KZ Dachau vorzieht, haben wir aber schon am Anfang des Buches erfahren.

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