Inhaltsangabe:
Die Dämonen aus der Hölle haben sich von der Kirche vor der ewigen Verdammnis retten lassen und leben jetzt mitten unter den Menschen. Das Misstrauen gegenüber den „Prodigals“ und ihren Nachkommen ist jedoch groß. Sie leben in Slums an den Rändern der Stadt und werden regelmäßig von der Inquisition als Kriminelle verfolgt. Mit Weihwasser, Drogen und den „prayer machines“ kann man jeden Dämon brechen und auch Belimai Sykes musste das am eigenen Leib erfahren. Er wollte seine große Liebe schützen, hat dadurch jedoch alles verloren, sogar sich selbst.

Drogen und Prostitution gehören schon lange zu seinem Alltag, als eines abends ein Inquisitor samt Schwager vor seiner Tür auftauchen und Belimai ein Angebot machen, das eindeutig außerhalb von Recht und Gesetz liegt. Der Inquisitor fasziniert Belimai und der Fall könnte sie alle das Leben kosten. Ein Grund mehr, sich darauf einzulassen.

Persönliche Meinung:
Emo-Fantasy mit Yaoi-Feeling. Das Setting wirkt ein wenig wie ein Fantasy-London Anfang des 19. Jahrhunderts und macht Lust auf mehr. Steampunk lässt grüßen. Die Charaktere wirken schlüssig durchdacht und haben einen ausgearbeiteten Hintergrund, über den man nur nach und nach mehr erfährt, was der Spannung gut tut. Das Buch ist mit 217 relativ groß bedruckten Seiten allerdings nicht gerade üppig. Beim Lesen habe ich mich zunächst gewundert, warum schon um Seite neunzig herum alle Puzzleteilchen ihren richtigen Platz finden. Die Antwort kam nur wenig später: Das sind eigentlich zwei Geschichten!

Die ersten hundert Seiten verbringt man mit Belimai als Ich-Erzähler, die zweite Hälfte des Buchs hat den Inquisitor, Captain William Harper, als erzählende Figur und ist in der dritten Person geschrieben. Beide Geschichten knüpfen direkt aneinander an und sind durch den Handlungsbogen der sich anbahnenden Beziehung der beiden Männer verbunden. Neben dem Perspektivwechsel wechselt auch das Genre von einem etwas verworrenen Krimi in der ersten Story hin zu einem eher Action-orientierten Plot im zweiten Teil. Beides kam mir gelegen, da ich Harper interessanter fand als Belimai und dementsprechend mehr mit ihm und dem veränderten Handlungsschwerpunkt anfangen konnte. Ich sage das deshalb, weil mich der drogengeschwängerte poetische Seelenschmerz der Ich-Erzählung am Anfang etwas abgeschreckt hatte, die Geschichte sich dann aber doch zugänglicher zeigte als ich dachte.

Liebe und Triebe:
Liebesgeschichte. Ich wollte Harper für Belimai über Leichen gehen sehen und fand die Entwicklungen emotional befriedigend. Es kommt eine Sexszene in dem Buch vor, aber die ist recht harmlos, und eine weitere ist nur angedeutet. ( )