StartseiteGruppenForumMehrZeitgeist
Web-Site durchsuchen
Diese Seite verwendet Cookies für unsere Dienste, zur Verbesserung unserer Leistungen, für Analytik und (falls Sie nicht eingeloggt sind) für Werbung. Indem Sie LibraryThing nutzen, erklären Sie dass Sie unsere Nutzungsbedingungen und Datenschutzrichtlinie gelesen und verstanden haben. Die Nutzung unserer Webseite und Dienste unterliegt diesen Richtlinien und Geschäftsbedingungen.

Ergebnisse von Google Books

Auf ein Miniaturbild klicken, um zu Google Books zu gelangen.

Mein Leben von Marcel Reich-Ranicki
Lädt ...

Mein Leben (Original 1999; 2000. Auflage)

von Marcel Reich-Ranicki (Autor)

MitgliederRezensionenBeliebtheitDurchschnittliche BewertungDiskussionen
399863,407 (4.15)Keine
Marcel Reich-Ranicki wird viel bewundert und viel gescholten, ist bekannt und populär, einflußreich und schließlich aber auch umstritten. Mit seinem Literarischen Quartett beweist er seit 1988, daß die Vermittlung von Literatur im Fernsehen höchst unterhaltsam sein kann und daß gerade das Fernsehen wie kein anderes Medium imstande ist, der anspruchsvollen Literatur den Weg zum Leser zu bahnen. Was steckt hinter seinem unvergleichlichen Aufstieg, hinter diesem verblüffenden Erfolg? In diesem Buch, das weder Triumphgesang noch Klagelied ist bewährt sich der Kritiker als tempramentvoller und anschaulicher Erzähler und als unbestechlicher Zeuge des Jahrhunderts. Farbig pointiert und anekdotenreich schildert Reich-Ranicki die Stationen seines so bewegten wie bewegenden Lebens. Er berichtet über die Gruppe 47, er beschreibt seine Jahre als ständiger Kritiker bei der Wochenzeitung Die Zeit und später als Literaturchef der Frankfurter Allgemeinen, er erinnert sich an Begegnungen mit großen Schriftstellern seiner Zeit, mit Bertolt Brecht und Anna Seghers, mit Elias Canetti und Thomas Bernhard, mit Böll, Frisch und Grass und vielen anderen. So skizziert er ein aufschlußreiches und überraschendes Bild des literarischen Lebens in Deutschland.… (mehr)
Mitglied:ahzim
Titel:Mein Leben
Autoren:Marcel Reich-Ranicki (Autor)
Info:München : Dt. Taschenbuch-Verl., (2000), Paperback, 565 pages
Sammlungen:Sachbibliothek, Biographie
Bewertung:
Tags:Geschichte, 20. Jahrhundert

Werk-Informationen

Mein Leben von Marcel Reich-Ranicki (1999)

Kürzlich hinzugefügt vonFra24books, Thogin, prengel90, Fesel
Keine
Lädt ...

Melde dich bei LibraryThing an um herauszufinden, ob du dieses Buch mögen würdest.

Keine aktuelle Diskussion zu diesem Buch.

Ich habe diese Biografie nochmals gelesen, um vor allem RR's Faszination für Thomas Mann zu analysieren. Unabhängig davon ist dieses Buch eines der besten Zeugnisse einer Zeit, die uns Deutschen immer noch die Schamröte ins Gesicht treiben muss. Es gehört für mich in den Schulunterricht.

RR hat überlebt und bezieht aus dem Moment des nahenden Todes jene Unerschrockenheit, die ihn bis zu seinem Tod auszeichnete. Unvergessen bleibt für mich die Schilderung der Abende bei der polnischen Familie, die RR und seine Frau verstecken. Marcel REich-Ranicki "übersetzt" dort seine Literaturkenntnisse und formuliert Klassiker auf unterhaltsame Art und Weise.

Ich habe seine Rede zum Gedenktag an Thomas Mann 2005 in Lübeck (Suche FAZ, Zum Gedenken an Thomas Mann, 2005) gelesen, relevant daraus ist nach meinem Empfinden dieser Hinweis:

"Zu sehr liebte Thomas Mann im Leben und in der Literatur das Kulinarische, um es in seinem Werk zu vernachlässigen. Das Kulinarische? Man kann auch sagen: das Unterhaltsame. Ihm sei vor allem - bekannte er gern - an "höherem Spaß" gelegen. Oft wiederholte er bei verschiedenen Gelegenheiten das Wort "Spiel". Er nannte die künstlerische Arbeit eine "schwere und leidenschaftliche Spielerei", er bezeichnete die Kunst als "ein Spiel tiefsten Ernstes, Paradigma allen Strebens nach Vollendung".

Nichts habe ich bei Thomas Mann je als Spaß empfunden, alles ist selbstquälerische Dekadenz, gestelzte, neurotische Manierlichkeit, Furcht vor dem untergehenden Bürgertum, Angst vor dem Verlust, öde, depressive, neurotische Stimmungen, die nun wenig Unterhaltsames haben. Vgl. dazu meine Besprechung zu Der Tod in Venedig: Vollständige Lesung

Dass RR ihn bewundert, würde ich in diesen Punkten sehen:

1. RR liest Thomas Mann als Schriftsteller, dessen Dekadenz und Überdruss des Bürgerlichen er bewundert. Das bürgerliche Deutschland auf der schiefen, abschüssigen Ebene, erotisch verbrämt und neurotisch verstockt. Dies hat ggf. für RR etwas spannend Unterhaltsames.

2. Er liest Thomas Mann, weil er ihn für seinen 1937 geschriebenen Brief, in dem Thomas Mann Adolf Hitler bzw. die Nazis geißelt, geradezu religiös bewundert. Er geht nach dem Lesen dieses Briefes mit einer Ausrede nach Hause. "In Wirklichkeit wollte ich alleine sein - alleine mit meinem Glück."

3. Er liest Thomas Mann mithin vor allem gerne, weil dieser ein kulinarischer, unterhaltsamer, für ihn vor allem aber glaubwürdiger Schriftsteller ist, gespeist aus den Punkten 1+2.

Bei aller Bewunderung für seine Analysefähigkeiten, Marcel Reich-Ranicki war vor allem ein Meister der Unterhaltung, das Fernsehen mit dem Literarischen Quartett. Er hat im Grunde per Fernsehen jene Abende in Polen wieder beschworen, in denen er am liebsten Bücher abgewandelt und spannend erzählt hat, die Unterhaltsames boten.

Er hat Schriftsteller hoch und niedergeschrieben, oft ohne jegliche Begründung, alleine mit seiner rhetorischen Kraft. Seine Rede in Lübeck zeigt das dünne Fundament der Thomas Mann Bewunderung, an der er vor allem wegen der geäußerten Kritik an seinem Liebling umso vehementer festhält.

RR und Thomas Gottschalck sind mithin keine Widersprüche, die Nichtannahme des Deutschen Fernsehpreises ist im Grunde auch eine Selbstverachtung für alles, was Unterhaltung in der Folge des privaten Fernsehens angerichtet hat.

2013 ( )
  Clu98 | Mar 11, 2023 |
Marcel Reich-Ranicki ist sowohl für seine unwahrscheinliche Lebensgeschichte als auch für seine brillante Karriere als "Papst der deutschen Briefe" bemerkenswert. Seine erhaben geschriebene Autobiographie ist zugleich eine faszinierende Abenteuergeschichte, eine ungewöhnliche Darstellung der deutsch-jüdischen Beziehungen, ein persönliches Grübeln über das Who-is-who der deutschen Kultur und ein Liebesbrief an die Literatur.
Reich-Ranickis Leben führte ihn von der bürgerlichen Kindheit über das Kriegselend bis zu den Höhen der intellektuellen Berühmtheit. 1920 als Sohn einer jüdischen Familie in Polen geboren, zog er als Junge nach Berlin. Dort entdeckte er seine Leidenschaft für Literatur und begann eine komplexe Affäre mit der deutschen Kultur. 1938 wurde seine Familie zurück nach Polen deportiert, wo ihn die deutsche Besatzung in das Warschauer Ghetto zwang. Als Mitglied des jüdischen Widerstands, als Übersetzer für den Jüdischen Rat und als ein Mann, der die unmenschlichen Bedingungen des Ghettos persönlich erlebte, gewann Reich-Ranicki sowohl eine Vogelperspektive als auch einen bodenständigen Blick auf die Barbarei der Nazis. Seine mit Feingefühl und Intelligenz geschriebene Schilderung dieser Episode gehört zu den fesselndsten und dramatischsten, die je aufgezeichnet wurden.
Er entkam mit seiner Frau und versteckte sich zwei Jahre lang im Keller polnischer Bauern - ein Vorfall, der später von Gunter Grass verewigt wurde. Nach der Befreiung schloss er sich der Kommunistischen Partei an, stürzte sich dann mit ihr und wurde vorübergehend inhaftiert. Er begann zu schreiben und wurde bald Polens wichtigster kritischer Kommentator der deutschen Literatur.
Als Reich-Ranicki 1958 nach Deutschland zurückkehrte, war sein Aufstieg kometenhaft. In kurzer Zeit erlangte er als Leiter des literarischen Teils der führenden Zeitung und Moderator seiner eigenen Fernsehsendung nationale Berühmtheit und Bekanntheit. Er verblüffte die Zuschauer häufig mit seinen kühnen Äußerungen und ließ seine Macht spielen, um die Karriere eines Schriftstellers zu bestimmen oder zu unterbrechen. Die Liste seiner Freunde und Feinde erweiterte sich rasch und umfasste alle einflussreichen Akteure der deutschen Literaturszene, darunter Grass und Heinrich Boll. Dies, zusammen mit seinem scharfen kritischen Instinkt, macht seine Memoiren zu einem unentbehrlichen Führer durch die deutsche Gegenwartskultur und zu einem fesselnden Augenzeugenbericht über einige der wichtigsten Ereignisse des zwanzigsten Jahrhunderts.
"
  Fredo68 | May 14, 2020 |
Marcel Reich-Ranickis Autobiographie enthält viele Geschichten. Sie ist Liebesgeschichte, Freundschaftsgeschichte, Literaturgeschichte und Erfolgsgeschichte in einem. Überlagert aber sind sie alle von den Wundern einer Überlebensgeschichte. Deren triumphale Krönung ist dieses Buch, vor allem der zweite Teil. Mit ihm wird Marcel Reich-Ranicki lange weiter leben.
hinzugefügt von Indy133 | bearbeitenliteraturkritik.de, Thomas Anz (Nov 1, 1999)
 

» Andere Autoren hinzufügen (18 möglich)

AutorennameRolleArt des AutorsWerk?Status
Marcel Reich-RanickiHauptautoralle Ausgabenberechnet
Etoré, JeanneÜbersetzerHauptautoreinige Ausgabenbestätigt
Lortholary, BernardÜbersetzerHauptautoreinige Ausgabenbestätigt
Meijerink, GerdaÜbersetzerHauptautoreinige Ausgabenbestätigt
Du musst dich einloggen, um "Wissenswertes" zu bearbeiten.
Weitere Hilfe gibt es auf der "Wissenswertes"-Hilfe-Seite.
Gebräuchlichster Titel
Originaltitel
Alternative Titel
Ursprüngliches Erscheinungsdatum
Figuren/Charaktere
Wichtige Schauplätze
Wichtige Ereignisse
Zugehörige Filme
Epigraph (Motto/Zitat)
Widmung
Für Teofila Reich-Ranicki und Andrew Alexander Ranicki
Erste Worte
Es war Ende Oktober 1958 auf einer Tagung der "Gruppe 47" in der Ortschaft Großholzleute im Allgäu.
Zitate
Letzte Worte
Hinweis zur Identitätsklärung
Verlagslektoren
Werbezitate von
Originalsprache
Anerkannter DDC/MDS
Anerkannter LCC

Literaturhinweise zu diesem Werk aus externen Quellen.

Wikipedia auf Englisch (1)

Marcel Reich-Ranicki wird viel bewundert und viel gescholten, ist bekannt und populär, einflußreich und schließlich aber auch umstritten. Mit seinem Literarischen Quartett beweist er seit 1988, daß die Vermittlung von Literatur im Fernsehen höchst unterhaltsam sein kann und daß gerade das Fernsehen wie kein anderes Medium imstande ist, der anspruchsvollen Literatur den Weg zum Leser zu bahnen. Was steckt hinter seinem unvergleichlichen Aufstieg, hinter diesem verblüffenden Erfolg? In diesem Buch, das weder Triumphgesang noch Klagelied ist bewährt sich der Kritiker als tempramentvoller und anschaulicher Erzähler und als unbestechlicher Zeuge des Jahrhunderts. Farbig pointiert und anekdotenreich schildert Reich-Ranicki die Stationen seines so bewegten wie bewegenden Lebens. Er berichtet über die Gruppe 47, er beschreibt seine Jahre als ständiger Kritiker bei der Wochenzeitung Die Zeit und später als Literaturchef der Frankfurter Allgemeinen, er erinnert sich an Begegnungen mit großen Schriftstellern seiner Zeit, mit Bertolt Brecht und Anna Seghers, mit Elias Canetti und Thomas Bernhard, mit Böll, Frisch und Grass und vielen anderen. So skizziert er ein aufschlußreiches und überraschendes Bild des literarischen Lebens in Deutschland.

Keine Bibliotheksbeschreibungen gefunden.

Buchbeschreibung
Zusammenfassung in Haiku-Form

Aktuelle Diskussionen

Keine

Beliebte Umschlagbilder

Gespeicherte Links

Bewertung

Durchschnitt: (4.15)
0.5
1
1.5 1
2 2
2.5
3 5
3.5 3
4 33
4.5 2
5 22

Bist das du?

Werde ein LibraryThing-Autor.

 

Über uns | Kontakt/Impressum | LibraryThing.com | Datenschutz/Nutzungsbedingungen | Hilfe/FAQs | Blog | LT-Shop | APIs | TinyCat | Nachlassbibliotheken | Vorab-Rezensenten | Wissenswertes | 204,810,111 Bücher! | Menüleiste: Immer sichtbar