Roman

In diesem Buch vereint der Autor verschiedene Personen aus dem Warschau während der Besetzung Polens durch die Deutschen, ich vermute ca. 1942. Denn das Ghetto gibt es noch und der Aufstand hatte noch nicht stattgefunden. Die titelgebende Frau Seidenman lebt unter falschem Namen im nicht-jüdischen Teil der Stadt. Da wird sie von dem jüdischen Polizeispitzel Bronek Blutman auf der Straße erkannt und der Gestapo ausgeliefert. Es entspinnt sich eine Rettungsaktion um sie, in die den groben Hintergrund der Geschichte liefert. Anhand dieser Geschichte werden verschiedene Charaktere, Polen, Deutsche, polnische Juden vorgestellt und ihre Hintergründe und Umstände skizziert. Der Kunstgriff, bei nahezu allen Figuren auch in die Zukunft zu schauen, zeigt die Beliebigkeit mancher Taten und ihrer Folgen, aber auch, dass die Geretteten tatsächlich weiterleben- neben Frau Seidenman kommt auch noch das aus dem Ghetto gerettete Kind Joasia in der Zukunft vor.
Ein lesenswertes Buch, das die Verläufe des 20. Jahrhunderts an einem begrenzten Figurentableau exemplarisch aufzeigt! ( )