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Lädt ... Deutschstunde (1968)von Siegfried Lenz
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Neuauflage. "Die Freuden der Pflicht", ein Aufsatz, den der Insasse einer Jugendstrafanstalt zu schreiben hat, weitet sich zur Geschichte seiner Freundschaft mit dem Maler Nansen, den er während der Hitlerzeit vor seinem Vater zu schützen suchte Keine Bibliotheksbeschreibungen gefunden. |
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Google Books — Lädt ... GenresMelvil Decimal System (DDC)833.914Literature German literature and literatures of related languages German fiction Modern period (1900-) 1900-1990 1945-1990Klassifikation der Library of Congress [LCC] (USA)BewertungDurchschnitt:
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Das Aufsatz-Thema "Die Freuden der Pflicht" löst beim 20-jährigen Siggi so intensive Erinnerungen aus, dass er seinem Lehrer in der Jugendstrafanstalt nur ein leeres Blatt abgibt. Bei der darauf verhängten Strafarbeit in einer Isolationszelle gibt er sich ganz der Aufarbeitung seiner Jugenerinnerungen hin. Dabei entsteht ein langer, detailreicher Aufatz über das Leben an der nordfriesischen Küste während der letzten zwei Jahre des zweiten Weltkrieges und der frühen Nachkriegszeit. Nacch Kriegsende zeigt sich, dass sich zwar die politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen ändern, nicht aber die Menschen. Die Pflichtversessenheit seines Vaters, des Polizeipostens von Rugbüll, hört auch nach der Befreiung durch die Engländer nicht auf. Die Kunst und Lebenszugewandtheit des expressionistischen Malers Nansen, insbensondere dessen andauernde Verstöße gegen das Malverbot während der NS-Zeit, haben ihn zum Gegenspieler des Vaters gemacht. Jenseits dieser Pflichtverstöße sind es vor allem die Persönlichkeit und das vertrauensvolle, freundschaftliche Verhältnis zu Siggi und seinen Geschwistern, die den Maler vom Polizeiposten trennen. Nansen ist offen und verständnisvoll, der Vater streng und hart (zu anderen wie zu sich selbst). Zwischen diesen beiden Figuren wird Siggi besessen von der Idee, die Kunst - sinnbildlich vielleicht auch die Freiheit und Schönheit - in Sicherheit bringen zu müssen.
Ich habe das Buch jetzt nach langer Zeit einmal wieder gelesen und finde es immer noch genauso berührend wie seinerzeit als junger Erwachsener. Siggis Auseinandersetzung mit Familie und Gesellschaft, Pflicht und Freiheit, Kunst und Tradition sind durch und durch authentisch und sehr gefühlvoll. Die Auseinandersetzung mit der deutschen Nazi-Vergangenheit im kleinen und beschaulichen Rugbüll lenkt den Blick auf die kleinen, alltäglichen Dramen in den Familien, auf die schwierige Auseinandersetzung mit dem Leben der Eltern und deren Generation und auf die Suche nach eigenen Werten. ( )