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Lädt ... Heil Hitler, das Schwein ist tot!: Lachen unter Hitler - Komik und Humor im Dritten Reichvon Rudolph Herzog
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The Holocaust is a tale, among other things, of the most staggering breakdowns of ethical responsibility. Neighbors turned on neighbors, and people closed their eyes to atrocities committed on a daily basis—evil was everyday and commonplace, an idea that is critical to Herzog’s premise, which is that the jokes told in Nazi Germany by ordinary citizens reveal the extent to which they were also responsible for the terrors committed by Nazis on behalf of the state. Herzog is accurate in his assessment that when we laugh at Hitler, we “dismiss the metaphysical, demonic capabilities accorded to him by postwar apologists” and others who would have us believe that Hitler’s capacity for evil was not human. Laughing at Hitler might have been a way back to ethical responsibility, because inherent in the laugh is an acknowledgment of just how frightening the human capacity for evil can be.
Dead Funny is the first history of humour and jokes directed at the Nazis: from the anti-Nazi theatre scene of the 20s and 30s, to the jokes about Hitler and the Nazis told during WWII, to the cracks told about Hitler in Germany today. It is a fascinating, frightening and ground-breaking history. Author and acclaimed director Rudolph Herzog unveils the unknown tales of the Germans who were imprisoned and executed for telling jokes about Hitler and other Nazi officials. Also documents the regimes attempts to suppress the surprising number of jokes in circulation. Keine Bibliotheksbeschreibungen gefunden. |
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Google Books — Lädt ... GenresMelvil Decimal System (DDC)943.08602History and Geography Europe Germany and central Europe Historical periods of Germany Germany 1866- Third Reich 1933-1945Klassifikation der Library of Congress [LCC] (USA)BewertungDurchschnitt:
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"Kommen Sie mit? Oder muß ich mitkommen?'" fragte der Kabarettist Werner Finck die Gestapo-Beamten, die sich in seinen Programmen Notizen machten. Er hat das Kunststück fertig gebracht, aus einem KZ freizukommen und wieder als Kabarettist tätig zu werden. Die Unterstützung von Göring im Rücken, dachte er dann wohl, unangreifbar zu sein und spottete weiter (versteckter) über die Nazis. Z.B. in einem Sketch so feinsinnig: Eine Frau fragt nach der Zeit, er antwortet: "Mir ist es verboten, über die Zeit zu sprechen." Aber Goebbels ließ nicht locker und wollte ihn wieder einsperren. Einem Tipp hin entkam er Goebbels, indem er sich an die Front meldete und sogar den Russlandfeldzug überlebte.
Dieses Buch ist ein Glücksfall: hervorragend recherchiert, mit einer Reihe mir neuer Informationen, die die Geschichte des Hitler-Deutschland mit dem Ventil des Humors beleuchten. Das Lachen bleibt einem meist im Hals stecken und doch ist der Witz eine Möglichkeit, das Grauen zu fassen und es zu verstehen. Mehr Menschen als man gemeinhin glaubte haben vieles geahnt, aber der Machübernahmepparat der Nazis war schnell, direkt und brutal. Dabei wurde der Humor mit Stumpf und Stiel ausgerottet und linientreu verpeinlicht.
Besonders zum Ende hin wurde die spöttisch-witzige Wehrkraftzersetzung in Urteilen von Freisler direkt in die Todesstrafe umgesetzt. Ein besonders aktiver Schreiber war damals Werner Höfer (der ehemalige Frühschoppen Moderator), der Todesurteile gegen Wehrkraftzersetzer stramm als mutige und richtige Tat emporschrieb.
Ein wichtiges Kapitel wird der Filmindustrie gewidmet, die von Goebbels als mitentscheidende Massenpropaganda eingesetzt bzw. gesteuert wurde. Die Geschichte des Chaplin Filmes "Der Große Diktator" wird ebenso erzählt wie die Aktivitäten des Heinz Rühmann und weiteren Größen des damaligen Filmes. Besonders makaber ein Film im KZ Theresienstadt, der die dortigen, "paradiesischen" Zustände zeigen sollte. Auch im Nachkriegsdeutschland konnte man lange nicht über Hitler lachen und eigentlich haben wir alle ein Problem bzw. können nicht über diese unselige deutsche Zeit reden.
Ein wirklich aufwühlendes Buch, in dem auch die Position der Schweiz umschrieben wird als Oszillation zwischen diplomatischer Zurückhaltung und nackter Gleichgültigkeit gegenüber dem Leid von Flüchtlingen. Und doch wurde das Cornichon in Zürich zum Anlaufpunkt für die versprengten deutschen Kabarettisten. Auch die Ribbentropschen Protestnoten konnten nicht verhindern, dass dort Hohn und Spott über Nazideutschland ausgegossen wurde: "In Nazedonien, Nazedoninen, wo die Urarier wohnen, dort im Rauch der tausend Jähren, Und der rassereinen Pärchen, wacht ein Lenker, groß und stark, über Butter, Blut und Quark..."
Hier noch einige weitere Beispiele:
In jedem Hitlerjungen steckt ein SA-Mann. (Anspielung auf Röhm's Homosexualität)
Gott erhalte den Hitler, Gott erhalte den Göring, den Röhm hat er ja schon erhalten.
Wie geht es dir (einem jüdischen Anwalt)? Ich kann nicht klagen!
Lieber Gott, mach mich blind, dass ich Goebbels arisch find.